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Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass wir es nicht zu Ende bringen können«, flüsterte er und bebte, als seine Lippen ihren Hals streiften und seine Hände unter ihren Laborkittel glitten, um die Bekanntschaft mit ihren Brüsten aufzufrischen.
    »Das wirst du noch, Richard«, wisperte sie in sein Ohr und spürte, wie sie feucht wurde. »Das wirst du noch.«
    »Inspecteur Racine ist am Apparat, Dr. Sullivan«, sagte Azrhan und beendete ihre Träumerei.
    Nachdem sie dem französischen Ermittler die Testergebnisse beschrieben und ihm erklärt hatte, was sie von ihm brauchte, atmete er geräuschvoll aus. »Machen Sie sich keine Sorgen, Dr. Sullivan. Unser gemeinsames Projekt wird rasche und gute Fortschritte machen. Indem Sie Pierre Gastons Geheimnis aufgedeckt haben, haben Sie ein Motiv für seine Ermordung geliefert, und die Zugriffssperre auf die Unterlagen bei Agriterre wird sich in Luft auflösen, sobald ich einen Richter geweckt habe. Dann werden wir sie beschlagnahmen. Jegliche Papiere, die mit Biofeed oder Agrenomics in Verbindung stehen, werde ich persönlich den zuständigen Polizeidienststellen in Ihrem Land zuleiten und dadurch das Monster aus roten Stempeln und Bürokratie umgehen, das unglücklicherweise die Leidenschaft meiner Nation ist.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie all das schnell genug erledigen können? Als ich den Detective, der hier den Fall bearbeitet, und diejenigen, die in Honolulu dafür zuständig sind, darüber informiert habe, dass wir vielleicht neue Beweise für sie hätten, haben sie alle betont, dass wir schnell handeln müssen, bevor Dokumente verschwinden.«
    »Mais certainement , Madame. Sie haben mein Wort, dass das in achtundvierzig Stunden erledigt sein wird.«
    Sie stellte sich vor, wie er ihre Sorgen mit einer grand geste seiner Hand vom Tisch wischte und dabei wieder eine Spur vom Rauch seiner Gauloise hinterließ, die er zwischen den Fingern hielt. Aber ihre Vorahnungen, dass all ihre Bemühungen in einem Sumpf von Anwaltsstreitereien untergehen könnten, wuchsen weiter.
    Dienstag, 13. Juni, 9.00 Uhr
    »Sie machen Witze!«
    »Tut mir Leid, Dr. Sullivan«, sagte McKnight und sah sehr betrübt drein. »Aber meine Vorgesetzten, Gott segne ihre kleinen Spitzköpfe, haben ab heute meine Männer abgezogen und Ihren Personenschutz aufgehoben. Sie meinen, es spricht nichts dafür, dass Sie noch jemand ermorden will oder hinter den Proben her ist, da Sie ja schon ihre Geheimnisse aufgedeckt haben.«
    »Ich wusste nicht, dass Killer so rational denken.«
    »Nein, nur die Buchhalter, die die Gelder für Spezialaufgaben verteilen. Nach denen sind Ihre Chancen auf einen gewaltsamen Tod jetzt wieder auf dem Niveau des durchschnittlichen New Yorkers. Das müssen Sie jetzt mit Ihren eigenen Mitteln regeln.«
    »Und was denken Sie?«
    »Ganz offen? Dieser Fall hat mehr lose Enden als der Strickstrumpf meiner Schwiegermutter.«
    »Es gibt keine Verbindung zwischen den Männern, die Sie verhaftet haben, und Agrenomics?«
    »Keine. Diese Typen gehören nicht zu den Wachen, die dort gearbeitet haben. Jedenfalls steht davon nichts in den Unterlagen, und keiner hat zugegeben, sie zu kennen.«
    »Wie stehen die Chancen, dass sie reden?«
    »Nicht gut. Es gibt normalerweise zwei Gründe, warum jemand nicht singt – gutes Schweigegeld und Angst. Die scheinen von beidem eine Menge zu haben. Sie haben sicherlich hoch bezahlten Rechtsbeistand, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals Typen gesehen zu haben, die solche Angst hatten. Es ist, als ob es für sie das Todesurteil bedeutet, dass wir sie erwischt haben.«
    »Sie wollen nicht einmal zugeben, wer sie angeheuert hat?«
    »Nein. Und wenn ich sie frage, was mit Pizza Face passiert ist, werden sie alle blass, fangen an zu schwitzen und behaupten, ihn nicht zu kennen.«
    »Haben sie erklärt, warum sie Benzin in den Fahrstuhlschacht geschüttet haben?«
    »Das brauchten sie nicht. Wir haben einen Brandsatz gefunden – ein paar Drähte, die sie dort angebracht und mit einer Schaltuhr verbunden haben, die aus einer Kaffeemaschine ausgebaut wurde. Sie haben das ganze Ding in eine Wandsteckdose gesteckt und so eingestellt, dass es nachts um halb zwei ›aufwacht‹. Der Funke vom Kurzschluss zündet das Gas, das Benzin im Schacht schießt es brennend in die Höhe wie eine Leuchtkugel, und wenn sich die Flammen nicht auf den einzelnen Stockwerken ausbreiten, dann treibt der Rauch die Leute nach draußen. Darauf haben die Typen im Lieferwagen gewartet.«
    Er stand auf, um zu gehen.

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