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Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hühnergrippe-Ausbruch noch verschlimmert. Dancereau schreibt zurück und gibt zu, dass dies möglich ist, und schlägt vor, das noch nicht verbrauchte Futter in irgendeiner Weltgegend abzusetzen, wo es keine Probleme mit Hühnergrippe gibt. Innerhalb von zwei Wochen hatte er das Lot an das Biofeed-Büro in Hawaii weiterverkauft.«
    »Hat Dancereau oder sonst jemand jemals vermutet, dass der Impfstoff für Menschen gefährlich werden könnte? Dass es eine Rolle dabei gespielt hat, dass das Kind in Taiwan Hühnergrippe bekommen hat?«
    »Nach ihren Unterlagen hat niemals jemand diese Möglichkeit in Betracht gezogen. Die vorherrschende Ansicht schien zu sein, dass sie nicht vorsichtig sein mussten, da sie nur mit Geflügel zu tun hatten.«
    Diese Arroganz verschlug ihr den Atem. »Wer ist eigentlich dieser François Dancereau? Irgendwie kommt mir der Name bekannt vor.«
    »Er ist einer der Virologen, die für den Skandal um AIDS-verseuchtes Spenderblut in unserem Land Mitte der achtziger Jahre verantwortlich sind – ein Mann von der Art, den Sie in Amerika ›ein echtes Schätzchen‹ nennen. Er ist der Strafverfolgung nur entkommen, weil er über seine Kollegen ausgepackt hat. Nach einigen internen Memoranden, die wir gefunden haben, hat Agriterre ihm die Verantwortung für sein gentechnisches Programm gerade deshalb übertragen, weil sie dachten, dass seine Bereitschaft zu krummen Wegen die Profite maximieren würde.«
    Die unglaublichen Fotografien von einer Luftschleuse, Dekontaminationsduschen und Schutzanzügen, die ihr Steele vor ein paar Tagen gezeigt hatte, schossen ihr durch den Kopf. Sie passten genau zu ihren eigenen Vermutungen, welche verrückten Manipulationen jemand, der bereit zu ›krummen Wegen‹ war, vielleicht ganz in der Nähe vornehmen könnte. Nachdem sie aufgelegt hatte, lief es ihr kalt den Rücken hinunter, und wieder einmal versuchte sie, ihre schlimmsten Vorstellungen im Zaum zu halten, aber ohne großen Erfolg.
    Die Gedanken an Steele und die Kluft zwischen ihnen waren ebenso hartnäckig wie Zahnschmerzen und störten ebenso sehr ihre Konzentration. Junge, ich habe wirklich ein Talent, mir immer die falschen Männer auszusuchen, lamentierte sie und war wütend, dass sie es wieder einmal zugelassen hatte, dass ein Mann ihren Seelenfrieden störte.
    Bis zum Freitag hatte ein Detective des Honolulu Police Department namens Billy Ho dafür gesorgt, dass das obere Management von Biofeed, Hawaii, untertauchte.
    »Durch Racines Ermittlungsergebnisse wurden sie die Hauptverdächtigen für den Hacket-Mord und den Mordversuch an Ihnen«, erklärte er Kathleen am Telefon, »also haben wir ein bisschen bei ihnen herumgeschnüffelt. Sie behaupten alle, dass sie nicht wissen, wer das Okay zum Kauf von dem mutierten Mais gegeben hat, und natürlich leugnen sie alle, jemals an irgendwelchen Vertuschungsmaßnahmen beteiligt gewesen zu sein. Aber wir haben etwas Interessantes gefunden, nämlich eine Quittung vom Oktober 1999 für einen brandneuen Pick-up. Das Fahrzeug hat dieselbe Seriennummer wie Hackets Pick-up.«
    Er versicherte ihr, dass sie nicht aufhören würden, bevor sie die ganze Wahrheit herausgefunden hatten. Aber es könnte Wochen dauern, bis sie jeden verhört hatten, und noch länger, alle Unterlagen zu überprüfen.
    Bis zum Montag machte die Geschichte sowohl in Frankreich als auch in den Vereinigten Staaten Schlagzeilen.
    Vaccin génétique mortel , schrien die französischen Blätter.
    Tödlicher genetischer Impfstoff hängt mit Hühnergrippe zusammen, verkündeten die New Yorker Zeitungen.
    Biofeed: Fahrlässige Tötung?, fragte die Presse in Honolulu.
    Aber bis dahin hatte die Polizei in keinem der beiden Länder einen einzigen Brief, die Spur einer E-Mail oder die Aufzeichnung eines Telefongesprächs gefunden, die eine Verbindung zu Agrenomics bewies.
    »Ich kann nichts gegen sie unternehmen«, erklärte ihr McKnight und schüttelte traurig den Kopf.
    Dienstag, 20. Juni, 7.00 Uhr
Das Büro des Dekans
    »Aber wir müssen da wieder rein, Greg«, sagte Steele und sammelte seine Fotos ein.
    »Ich will nicht einmal wissen, ob du schon mal da warst. Du lieber Himmel, Richard, was du gemacht hast, ist Einbruch.«
    »Mein Gott, seit zwei Jahren sagst du mir, dass ich meinen Arsch aus dem Sessel heben und wieder am Leben teilnehmen soll. Verdammt, du bist auch derjenige, der mir einen Vortrag darüber gehalten hat, dass er Angst um seine Kinder hat. Nun gut, ich habe Angst um alle

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