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Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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laut, um sich durch das Plexiglas verständlich zu machen. »In Atlanta haben sie Verbindungen zwischen den Handschuhen und Stiefeln und dem Anzug damit verstärkt.«
    »Klebeband?«
    »Na ja, so hat es jedenfalls ausgesehen. Ich nehme an, das war irgendein spezielles Zeug.«
    »Richard, das ist verrückt. Der Himmel weiß, womit die darin hantiert haben, und du willst Klebeband verwenden?«
    »Da ist es ja«, sagte er und zog mehrere dicke Rollen des grauen Bandes heraus. Er riss einen Streifen ab und umwickelte damit seine Fußknöchel. »Hilfst du mir bei der Taille?«
    »Verdammt, Richard, hör auf mich!«
    »Kathleen, ich werde nicht aufgeben, wo wir so dicht dran sind!«
    »Aber –«
    Ein lautes Ratschen unterbrach sie, als er einen weiteren Streifen von einem halben Meter abriss. Er gab ihn ihr, blinzelte ihr zu und sagte: »Hey! Und selbst wenn du mich überreden würdest, nicht hineinzugehen, behaupte ja nicht, dass du nicht selbst da hineingehen und in diese Container schielen würdest, sobald ich dir den Rücken zudrehe.«
    Sie starrte ihn ein paar Sekunden an und begann dann ohne Kommentar, seine Handgelenke zu umwickeln. Aber in ihren Augenwinkeln erschienen wieder die kleinen Fältchen und zeigten an, dass sie nicht nur drauf und dran war, ihm wieder ihr wundervolles Lächeln zu schenken, sondern dass er hinsichtlich ihrer Absichten voll ins Schwarze getroffen hatte.
    Er streckte die Hand in die Höhe und ergriff einen der herabhängenden Schläuche an seinem Stutzen. »Siehst du hier irgendwo am Gürtel einen Anschluss?« Seine laute Stimme betäubte seine Ohren.
    »Lass mich nachsehen. Jaa, ich glaube, da ist er. Nein, der ist für den dicken Schlauch am Helm.«
    Er konnte sie kaum verstehen. Der Anzug muss irgendwo einen Anschluss für eine Gegensprechanlage haben, dachte er. Während er spürte, wie sie an seinem Taillengurt herumfingerte und die verschiedenen Anschlüsse ausprobierte, schielte er in seinem Helm herum und entdeckte am unteren Rand des Sichtfensters eine kleine schwarze Scheibe an einem Kabel. Ein Mikrofon?
    Hinter sich hörte er ein Schnappen, dann ein Zischen, und kühle Luft strömte um seinen Kopf. Die Erleichterung rief ihm etwas anderes von seiner Atlanta-Tour ins Gedächtnis. Man konnte sich in diesen Anzügen fünf Minuten ohne Luftzufuhr bewegen, bevor man sich wegen des Sauerstoffmangels und des Kohlendioxidüberschusses ziemlich unwohl zu fühlen begann.
    Gemeinsam gelang es ihnen, das Funkgerät in Gang zu setzen. Sie fanden nicht nur den Schalter an seinem Kopfhörer, um es in Gang zu setzen, sondern entdeckten auf einem der Tische auch eine Funksteuerungskonsole, mit der sie das Gerät auf eine bestimmte Frequenz einstellen konnten, sodass seine Stimme durch Lautsprecher in den Raum übertragen wurde.
    »So, ich denke, ich bin soweit«, sagte er und stellte sich vor die Luftschleuse. Seine Lautsprecherstimme knatterte im Stereo-Wettbewerb mit seiner eigenen, was ihn nervös machte.
    »Ich hoffe«, erwiderte sie mit zusammengezogenen Brauen und Sorgen in ihren dunkelgrünen Augen. Alle Anzeichen ihres Lächelns verschwanden.
    Steele tippte den Zahlencode ein und trat einen Schritt zurück, als sich die Tür öffnete. Er drehte am Rad und zog, und wiederum hörte er das Zischen der Luft, die an ihm vorbei strömte, diesmal jedoch in die Kammer hinein, und das Geräusch in seinem Kopfhörer hörte sich an, als ob jemand verächtlich in sein Ohr pfiff. Er löste seinen Schlauch, unterbrach dadurch den kühlen Luftstrom, den er in seinem Anzug genossen hatte, und betrat die Luftschleuse. Er zog die schwere Sicherheitstür ins Schloss und sicherte es, dann stand er, vom Geräusch seines eigenen Atems abgesehen, in völliger Stille da. Seine Isolierung kam ihm hier drinnen noch endgültiger und bedrückender vor, während er sich umsah und überlegte, was er als Nächstes tun musste.
    Ihm fiel sofort ein rotes Rad in der Mitte der Tür auf, die ins Labor führte, aber er wusste nicht, ob er es sofort drehen oder ein paar Minuten warten sollte, für den Fall, dass er der Gnade irgendeines automatischen Prozesses ausgeliefert war, der Eingang und Ausgang überwachte. Sein Sichtfenster beschlug wieder, und die Wände des kompakten Gehäuses wurden unscharf, bis er sich vorstellte, dass sie immer näher kamen. Dann entdeckte er einen weiteren Luftschlauch, der über seinem Kopf herabhing, zog ihn herunter und schloss ihn an. Die Kühle, die um seinen Kopf herum und durch seinen

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