Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Tritt in den Hintern brauchte. Auch die Tatsache, dass er in letzter Zeit nicht den Verstand oder den Mut zum Zuhören gehabt hatte, hatte sie keineswegs davon abgehalten. Seltsamerweise fasste er die Art, wie sie ihn bedrängte, als einen tröstlichen Ausdruck ihres Vertrauens auf – wie sie ihm sagte, dass sie immer noch glaubte, er könnte damit aufhören, ein solches Ekel zu sein, und weiterleben.
    Martha war verwitwet und hatte keine Kinder, und als Luana krank geworden war, bot sie an, die Haushaltsführung ganz zu übernehmen. Sie zog bei den Steeles ein und kümmerte sich um Luana, Sechs Monate später, nur wenige Wochen vor ihrem Tod, teilte Luana, deren strahlende Augen tief in die Augenhöhlen eingesunken waren, Steele mit, dass Martha auf Dauer dableiben würde. Steele, der zu jener Zeit kaum in der Lage war, für sich selbst zu sorgen, ergab sich in dieses Arrangement.
    Obwohl Steele sich bei dem Gedanken an die Gesichtszüge seiner Frau an jenem furchtbaren Morgen innerlich vor Schmerz zusammenkrümmte, zwang er sich, ein glückliches Gesicht zu machen. »Nur zu, Martha! Verlieren Sie nur keine Zeit, es mir richtig zu geben«, erwiderte er und kicherte schwach.
    »Na, das habe ich ja schon lange nicht gesehen«, sagte sie, und während ihre steingrauen Augen jetzt milder blickten, deutete sie auf sein Lächeln. »Es ist ein erbärmliches, verbissenes, kleines Ding, aber besser als nichts. Passen Sie bloß auf, dass Sie nicht vergessen, es nach Hause mitzubringen.«
    Der Klang des Telefons riss ihn aus tiefem Schlaf.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass sie Schwierigkeiten machen würde!«, hörte er Morgan aufgeregt am anderen Ende der Leitung ausrufen.
    »Wer?«
    »Sullivan! Ich glaube, sie hat sich auf dem Gelände herumgetrieben.«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Am Abend der Pressekonferenz hat ein Teenagerpärchen auf dem Parkplatz geparkt, offensichtlich um zu knutschen. Einer der Wachmänner hat das Autokennzeichen notiert, als er sie verscheucht hat. Ein paar Tage später hat er es einem Freund gegeben, der Polizist ist, und ihn gebeten, den Halter zu ermitteln, wenn er Zeit hat, nur um sicherzugehen. Es stellte sich heraus, dass der Wagen Sullivan gehört. Der Sicherheitschef hat mich gerade eben angerufen, gleich nachdem er das erfahren hatte. Ich nehme an, dass diese Kids auf sie gewartet haben, vielleicht haben sie die Wachen abgelenkt, damit sie entkommen konnte. Warum sollten sie sich sonst hier draußen in unseren Wäldern herumtreiben?«
    »Sind Sie sicher, dass sie an dem Nachmittag das Gebäude verlassen hat?«
    »Absolut. Ich habe die Tagschicht angerufen, und die Wachleute am Eingang des Gebäudes haben mir gesagt, dass sie sich im Besucherbuch ausgetragen hat. Aber am Tor erinnert sich niemand daran, dass eine einzelne Frau frühzeitig das Gelände verlassen hat. Möglicherweise hat sie sich im Dunkeln auf dem Gelände versteckt.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass sie sich ins Gebäude zurückgeschlichen hat?«
    »Nein. Da sind wir uns sicher. Die elektronischen Anlagen dort machen es sicherer als den Tresorraum einer Bank. Aber draußen hätte sie sich stundenlang allein aufhalten können.«
    Der zweite Mann gab keine Antwort, sondern dachte fast eine Minute lang über diese letzte Information nach.
    Morgan brach das Schweigen. »Jedenfalls ist sie uns auf die Spur gekommen, oder nicht?«, erklärte er mit vor Angst versagender Stimme.
    »Nein, nicht unbedingt.«
    »Was zum Teufel hat sie dann hier gemacht?«
    »Wahrscheinlich hat sie Zweige und Blätter gesammelt.«
    »Was!?«
    »So würde doch auch ein Labor in Ihrer Branche vorgehen und alles überprüfen, in der Hoffnung herauszufinden, welche Vektoren Sie verwenden und ob sie die DNA aller Lebewesen in ihrer Umgebung infizieren.«
    »Dann ist bei uns alles in Ordnung«, erwiderte Morgan, und seine Stimme sank sofort um eine Oktave. »Mit unseren neuen Filtern wird sie keine Spuren von dem, was wir machen, finden, richtig?«
    »Richtig«, antwortete er, während er aus dem Bett stieg und sich zunehmend darüber Sorgen machte, wie schnell Morgan nervös wurde, wenn sie auf ein Hindernis stießen. Der Mann würde in Zukunft noch viel stärkere Nerven brauchen. »Und mehr noch, sie könnte uns möglicherweise einen großen Gefallen tun«, versicherte er ihm, da er annahm, dass es besser wäre, je sicherer sich Morgen fühlte.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Denken Sie mal darüber nach. Sie könnten Sie mit der Tatsache

Weitere Kostenlose Bücher