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Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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habe alles gehört, es war nicht zu vermeiden. Er ist ein Mistkerl, aber unglücklicherweise haben die Mistkerle bei dieser Sache die Oberhand, jedenfalls in dieser Ecke des Planeten.« Sie schlenderte mit ihm auf einen der Ausgänge des Konferenzsaales zu.
    »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen! Wie können sie diese Untersuchungen ignorieren?«
    »Mit dem Geld und der Macht, die sie hinter sich haben? Ganz leicht! Steve hat Recht, auch wenn er mich mit der Art, in der er es mir gezeigt hat, rasend gemacht hat. Bis ich Beweise für direkte Schäden an Menschen bekomme, werden uns Idioten wie Aimes bei jedem Schritt Steine in den Weg legen – bis schließlich eine Katastrophe passiert, die sogar er und seine fettärschigen Kumpane nicht aussitzen können. Übrigens, Sie haben sich heute gut mit den Medien geschlagen. Sie werden ein kleiner Star werden, wenigstens heute Abend, sobald sich die Medien darauf stürzen. Ich kann dafür sorgen, dass mein Büro in New York bei Ihnen zu Hause anruft, wenn Sie wollen, damit alle dort wissen, wann sie Sie im Fernsehen bewundern können.«
    »Ach nein, das wird nicht nötig sein, vielen Dank«, erwiderte er, denn er hatte sich vorgenommen, Chet und Martha selbst anzurufen. Er würde sich bestimmt nicht die Gelegenheit entgehen lassen, sie darüber zu informieren, dass er zur Abwechslung einmal etwas Nützliches getan hatte, anstatt der übliche Griesgram zu sein, den sie nun seit fast zwei Jahren hatten ertragen müssen. Im Nachhinein fragte er sich, ob Sullivans Angebot gerade ein subtiler Versuch gewesen war, seinen Familienstand herauszubekommen.
    »Kann ich Sie denn wenigstens zu einem Drink einladen?«, fragte sie, wobei ihre Stimme ein wenig höher rutschte.
    Er hatte andere Pläne. »Es tut mir Leid, aber im Augenblick kann ich nicht. Darf ich später darauf zurückkommen?«
    »Sicher«, antwortete sie und lächelte ihn an, während sie seinen Arm losließ.
    In diesem Augenblick kam Steve Patton durch die Tür vor ihnen und entdeckte sie sofort. Sullivan verzögerte unmerklich den Schritt, und die Andeutung eines Runzelns erschien auf ihrer Stirn. Im nächsten Augenblick war es verschwunden, und Patton rief: »Da seid ihr ja«, und kam direkt auf sie zu. »Mein Gott, Kathleen, bitte sei mir nicht böse, wenn ich es schon wieder sage, aber dadurch, dass du diese Theorie über genetische Vektoren und Hühnergrippe ohne Beweise erklärt hast, stehen wir wie Idioten da. Aimes ist draußen in der Lobby und bequatscht die Presse. Er behauptet, dass du hier aufgetaucht bist und nichts außer Spekulationen zu bieten hast und dass, um den Hundesohn zu zitieren, ›die berühmte Kathleen Sullivan selbst zugibt, dass sie nicht den kleinsten Beweis vorweisen kann, der genetisch veränderte Nahrungsmittel mit Hühnergrippe oder irgendwelchen anderen menschlichen Krankheiten verbindet.‹«
    Steele meinte einen Hauch von Röte auf ihren Wangen zu entdecken, aber er verschwand so schnell, wie er gekommen war. Dessen ungeachtet hakte sie sich wieder bei ihm ein, bevor sie ruhig erwiderte: »Er ist ein Gauner.«
    Patton war überrascht; ob durch den sanften Ton ihrer Stimme oder dass sie sich offensichtlich von einem anderen Mann begleiten ließ, konnte Steele nicht erkennen. »Ja, natürlich ist er das«, erwiderte der Umweltschützer nach ein paar Sekunden kurz angebunden, »aber indem er dich diskreditiert, unterminiert er zugleich unsere Studie. Er besteht schon darauf, dass wir auch damit viel Wind um nicht existierende Risiken machen würden. ›Zu viel Aufhebens um ein paar Segmente nackter DNA, die in ansonsten vollkommen gesunden Pflanzen auftauchen‹, so hat er es ausgedrückt. Kathleen, ich sage dir, wenn seine Grundaussage weiter unangefochten bleibt – ›Es existiert kein Beweis, dass jemals ein Mensch durch genetisch veränderte Lebensmittel geschädigt wurde‹«, imitierte er Aimes und traf diesmal seine bombastische Art perfekt, »und wenn wir nicht bald Gegenbeweise liefern, dann fürchte ich, wird er die UNO erfolgreich davon abhalten, irgendwelche neuen Bestimmungen über Vektoren zu erlassen.«
    »Aber die Abstimmung«, warf Steele ein. »Unser Antrag wurde doch angenommen.«
    Die beiden sahen ihn an, als ob er ein Idiot wäre.
    »Kathleen, ich kenne dich«, redete Patton weiter. »Wann immer du dich mit deinen Spekulationen derart weit vorwagst, hast du normalerweise eine Studie oder ein Experiment im Kopf, um deine Hypothese zu beweisen oder zu

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