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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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fuhr dann auf das Firmengelände. Ein erleichtertes Seufzen
entwischte Stark, als er den Wachbeamten, beschäftigt mit dem nächsten Auto das
passieren wollte, im Rückspiegel sah. Seine Finte war tatsächlich von Erfolg
gekrönt.
    Stark lenkte den Wagen auf
einen asphaltierten Parkplatz. Das Gebäude vor ihm, im Gegensatz zu den anderen,
modern und in die Höhe ragend, identifizierte er als Hauptgebäude.
    Er stellte den Wagen ab,
steckte sich die winzige Freisprecheinrichtung, die ihn Manuel besorgt hatte,
ins Ohr und drückte auf Wiederwahl.
    „Was war los, die Verbindung
war plötzlich weg?“, erklang Tanjas besorgte Stimme.
    „Bist du drin?“, rief Manuel
angespannt ins Telefon.
    „Es ist alles in Ordnung“,
versuchte er Tanja zu beruhigen, „und ja, ich bin drin.“
    „Yes!“, schrie Manuel laut
auf.
    „Also gut“, sprudelte es aus
Manuel, während Stark im Hintergrund das hektische Stakkato von Mausklicks
hörte, „ab jetzt brauchst du nur noch meinen Anweisungen folgen!“
    „Nur noch?“, dachte Stark
argwöhnisch.
    „Am Haupteingang befindet
sich ein Drehkreuz. Es ist zwar videoüberwacht, aber mit ein paar flinken
Fingern solltest du kein Problem damit haben, meinen ausgedruckten Code zu
verwenden. Danach bist du drin.“
    Stark verließ das Fahrzeug
und mischte sich unter die von allen Seiten zum Eingang drängenden Mitarbeiter
von HumanPharm. Dann ließ sich vom Tross bis zur Drehtür treiben. Stark griff
in seine Tasche und faltete das darin enthaltene Stück Papier so oft, bis es in
etwa die Größe einer Scheckkarte hatte. Am Drehkreuz angelangt nahm er es in
die flache Hand und presste den Daumen darauf. In einer einzigen Bewegung
führte er es zum Lesegerät, wartete das Piepen und die grüne Leuchte oberhalb
des Drehkreuzes ab, und spazierte hindurch. Stark ballte unmerklich die Fäuste.
Wieder hatte er eine Hürde genommen.
    „Ich bin am Drehkreuz vorbei“,
flüsterte er.
    „Das hast du wirklich gut
gemacht Gabriel“, drang die ermunternde Stimme von Tanja an sein Ohr und
verursachte ein warmes Kribblen in seinem Körper.
    „Gib mir das Handy“,
polterte die Stimme von Manuel.
    „Ist ja gut“, zischte Tanja
zurück.
    „Leute könnt ihr eure Fehde
später austragen?“, brummte Stark.
    „Entschuldigung“, erklang
synchron die Stimme beider seiner Mitstreiter aus dem Stöpsel in seinem Ohr.
    Stark ging die breiten, in
Marmor gelegten Stufen zum Haupteingang empor. Zwei hohe sandsteinfarbene
Säulen flankierten den Eingangsbereich. Stark entschied sich für die mittlere
von insgesamt fünf Türen und betrat die Eingangshalle. Das Echo der zielstrebig
umherlaufenden Menschen hallte von den zehn Meter hohen Wänden wieder. Zu
seiner Linken befanden sich mehrere gut frequentierte Aufzüge, zu seiner
Rechten ein lang gezogenes Pult, hinter dem Telefonisten, Empfangspersonal und
weiteres Sicherheitspersonal platz fanden. Die Mitte der Halle zierte ein
gewaltiger Brunnen, den ein Wasser speiender Delfin dominierte.
    Hatte zuvor am Drehkreuz
noch ein Gleichgewicht zwischen Arbeiterschaft und Angestellten geherrscht, so
sah Stark hier vornehmlich Männer in Anzügen und Frauen in teuren
Businesskostümen.
    „Ich bin jetzt in der
Eingangshalle, wo muss ich hin?“, flüsterte Stark, während ihm einer der
ameisenhaften Bediensteten der Firma HumanPharm im Vorbeigehen rempelte.
    „Zu deiner Linken“, führte
Manuel zielsicher aus, „befinden sich Aufzüge. Nimm den Erstbesten und fahre in
den siebenten Stock.“
    Stark begab sich zur
Menschentraube vor den Fahrstühlen. Angekündigt von einem hellen Bing glitt
eine der Türen zu seiner Linken auf.
    Allgemeines Gedränge
inklusive ausgefuchster Ellenbogentechnik setzte ein. Stark beschloss, es der
Masse gleich zu tun. Er schob einen untersetzten Mann mit kreisrundem
Haarausfall zur Seite und drückte anschließend einen schmächtigen Botenjungen,
mit Shorts und Turnschuhen, an der Schulter zurück und quetschte sich
schließlich noch in den aus allen Nähten platzenden Fahrstuhl, der die Größe
eines Lastenaufzuges hatte. Von Schweißgeruch durchsetzte Luft machte sich in
Sekundenschnelle nach dem Schließen der Tür breit. Stark positionierte sich in
einer Ecke, um das Ohr mit der darin steckenden Freisprecheinrichtung zu
verstecken und ließ den Blick über die anderen Passagiere schweifen. Er und der
Botenjunge, der gerade noch rechtzeitig den Lift erwischt hatte und ihn
anschließend mit einem bösen Blick bestraft hatte, waren

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