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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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um. Katzenartig schlich er zurück zur Fluchttreppe. Vorsichtig spähte er
um die Ecke.
    Er konnte sein Glück kaum
fassen. Da stand er und lauschte an der Tür, sein Auftrag. Da stand der
Polizist und bemerkte ihn nicht einmal, so konzentriert lauschte er.
    Die Worte seiner Auftraggeber
hallten in ihm wieder: „Finden Sie die Zielpersonen und eliminieren Sie sie,
ohne weitere Umschweife oder unnötiges Aufsehen.“
    Jetzt hatte er eine der
Zielpersonen direkt vor der Nase und sie wandte ihm den Rücken zu. Wenn seine
Auftraggeber nur wüssten, dass er hier bei ihnen war. Überschwängliche Freude
überkam ihn. Er musste all seine Beherrschung bündeln, um nicht lauthals
loszulachen. Wie es von ihm verlangt wurde, zog er ein eigens für diesen
Auftrag geschmiedetes Messer aus seiner Scheide und trat mit leisen Schritten
auf sein Opfer zu. Ohne Vorwarnung überkamen ihn plötzlich Zweifel. Er war kein
Mörder. Er war niemand der seine Opfer einfach von hinter erstach, oder aus dem
Hinterhalt erschoss. Das war nicht sein Stil. Und was noch wichtiger war, er
würde sich seine Arbeit nie diktieren lassen. Der Polizist würde ihn in sein
Versteck führen, wo er dann auch Zielperson zwei, die Frau, finden würde.
Anstatt eines feigen Mordes würde er sein Meisterwerk vollbringen, ein Blutbad,
dass die Welt noch nie gesehen hatte.

 
    „Seien Sie bloß leise. Wenn
dich der Chef hören würde“, flüsterte der zweite Mann hinter der Tür.
    „Ach der sitzt die Sache
doch wie immer in der Schweiz aus.“
    „Und wir werden sie hier
aussitzen. Nur kein Aufsehen erregen, dann kann uns keiner etwas anhaben. Es
ist nur eine Grippewelle, nichts weiter.“
    Stark wurde mit einem Mal
hellhörig.
    „Nichts weiter?“, entgegnete
der Mann.
    „Reißen Sie sich zusammen,
haben Sie mich verstanden? Ich möchte mich nicht noch deutlicher ausdrücken
müssen!“
    „Aber was ist, wenn trotzdem
jemand etwas erfährt?“, wollte der Mann trotz der gegen ihn ausgesprochenen Drohungen
nicht locker lassen.
    „Das wird nicht passieren.
Ich kümmere mich um alles. Sie müssen sich um nichts sorgen.“
    Danach herrschte Stille.
    „Nur eine Grippewelle“,
hallte es in Starks Ohren wieder.
    Stark entschloss sich, auf
direktem Weg die Firma HumanPharm wieder zu verlassen. Er hatte nun alle Informationen,
die er brauchte.
    Ihm war die schwarz
gekleidete Gestalt entgangen, die ihn durch feurige Augen aus der Verdeckung beobachtet
hatte.

Kapitel 26
    „Gabriel!“, rief Tanja und
fiel ihm erleichtert um den Hals, „Gott sei Dank!“
    Als sie ihn wieder losließ,
räusperte er sich kurz und setzte dann einen seiner extravaganten Grinser auf:
„War doch klar, oder? Ich meine …“
    Tanjas Gesicht verfinsterte
sich und sie boxte ihn mit der Faust in den Magen: „Inspektor Stark“, sagte sie
mit erhobenem Zeigefinger, „Diese Nummer kannst du bei jemand anderem Abziehen,
klar?“
    Verdutzt wich Stark zurück
und rieb sich die Stelle, an der ihn Tanjas Faust getroffen hatte: „Ist ja gut,
Herrgott noch mal!“
    Tanja wandte sich
kopfschüttelnd um und betrat Manuels Haus, Stark folgte ihr.
    „Wo ist denn seine Mami?“, flüsterte
Stark sarkastisch.
    Das Kommentar entlockte
Tanja ein sanftes Lachen: „Sie ist zur Arbeit. Ich musste mich eine Ewigkeit in
seinem Kleiderschrank verstecken, bis sie endlich weg war.“
    Stark lachte lauthals.
    „Was ist so lustig?“, wollte
Manuel wissen, der gerade aus dem Wohnzimmer kam.
    „Nichts“, zuckte Stark die
Achseln.
    „Jaja, war ja klar“, sagte
Manuel mit einer wegwerfenden Geste, „kommt mit rauf, dann schauen wir uns die
Liste an.“
    Tanja zog die Brauen nach
oben. Bei all der Sorge um Stark und dem glückseligen Gefühl, ihn wieder in die
Arme schließen zu können, hatte sie auf die Liste beinahe vergessen.
    „Hast du das Auto meiner
Mutter wieder in der Garage abgestellt?“, wollte Manuel wissen.
    „Ja hab ich“, antwortete
Stark knapp und versuchte die Gedanken an dieses Vehikel abzuschütteln.
    Wie gewöhnlich schloss
Manuel die Tür hinter ihnen und drehte den Schlüssel im Schloss.
    „Home Sweet Home“, lachte
Stark verbittert und ließ sich auf den abgewetzten Sofasessel fallen.
    „Also was ist jetzt mit der
Liste?“, drängte Manuel.
    Stark zog einen Stapel
Papier aus seiner Tasche und entfaltete die Blätter. Ungeduldig formierten sich
Manuel und Tanja wie zwei Satelliten um ihn, um einen Blick auf die Liste zu
erhaschen.
    Die Liste war tabellarisch
angeordnet. Die

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