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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Kleine gegen die Tür gedrückt und ihr volles, niedliches Hinterteil wie ein Kissen unter seinem Schwanz gefühlt hatte, hatte er am ganzen Leib vor Verlangen gezittert.
    Gezittert. Er! Er hatte noch nie gezittert. Niemals auch nur das kleinste unwillkürliche Schaudern verspürt.
    Wie ein schamloser Voyeur hatte er im Laufe der Jahrtausende unzählige Liebespaare ausspioniert, sie aufmerksam beobachtet und ihre erotischen Spiele studiert. Er hatte gesehen, wie große, starke Kerle, tapfere Krieger mit stählernen Herzen und mit narbenübersäten Körpern - Männer, die der Krieg, Hungersnöte und der Tod hart gemacht hatten - bei der bloßen Berührung einer Frau bebten wie kleine Jungs, die noch nicht trocken hinter den Ohren waren.
    Das hatte er nie verstanden, obwohl er es verstehen wollte. Jetzt hatte er es am eigenen Leib gespürt. Der Druck ihrer Hüften gegen seine Lenden erfüllte ihn mit roher, primitiver Aggression. Niemals zuvor hatte er ein derart überwältigendes, zwingendes Bedürfnis empfunden, mit einer Frau zu schlafen. Noch nie hatte er eine so heftige, drängende Erektion gehabt.
    Und selbst jetzt, trotz seiner nachhaltigen Pein, sehnte er sich schmerzlich danach, Gabby zu berühren. Er war wütend auf die Luft, die ihre Körper voneinander trennte. Er musste sie wieder fühlen. Er verlagerte sein Gewicht und schob sein Knie zwischen ihre Beine, so dass es ihren Schenkel streifte. Ihm entging nicht, wie sich ihre Muskeln anspannten. Ah, so war es schon viel besser. Für einen Moment konnte er den Blick nicht von ihren Brüsten wenden, die sich unter dem weichen Stoff ihres Shirts abzeichneten. Himmel, er konnte es nicht erwarten, sie mit dem Mund zu liebkosen.
    Aber nicht mit Gewalt. Er konnte sie locken, betören und manipulieren, aber niemand durfte dem vollendeten Verführer vorwerfen, dass er auf etwas so Banales wie rohe Gewalt zurückgriff. Er nicht. Auf diese Einstellung war er immer stolz gewesen. Frauen, die zu Opfern seiner Machenschaften wurden, unterwarfen sich aus freien Stücken. Wenn sie sich entschlossen, das, was er zu bieten hatte, anzunehmen - und das taten sie immer -, dann lag das an ihrer eigenen Schwäche.
    Eine Sidhe-Seherin. Er hatte nie daran gedacht, eine Sidhe-Seherin zu suchen.
    Gabrielle O'Callaghan war ein absoluter Glücksfall für ihn und bot ihm Möglichkeiten, die Aoibheal nicht ins Kalkül gezogen hatte, als sie die feth fiada über ihn verhängt hatte. Sie war der festen Überzeugung gewesen, dass die Sidhe-Seherinnen ausgestorben waren.
    Er selbst übrigens auch.
    Seine letzte Begegnung mit einer Sidhe-Seherin lag zweitausend Jahre zurück. Im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt entdeckte er die verhutzelte Greisin mitten in einem dunklen Wald. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Jäger auf sie anzusetzen, denn die Greisin schien ohnehin schon dem Tod ins Auge zu sehen. Er setzte sich zu ihr, erzählte ihr Geschichten und beantwortete ihre vielen Fragen. Ein paar Jahre später kehrte er zu ihr zurück, hob ihren gebrechlichen, verdörrten Leib hoch und brachte sie zu einer abgeschiedenen Bucht auf der Insel Morar. Während sie ihr Leben aushauchte, betrachtete sie das tiefblaue Meer, das den Menschen, die sein Glitzern und Leuchten sahen, die Tränen in die Augen trieb. Sie starb mit dem Duft von Jasmin und Sandelholz in der Nase, nicht mit dem Gestank, der in ihrer winzigen, verkommenen Hütte herrschte, und mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Aber diese hier ... konnte ihm das Schicksal gnädiger sein? Es hatte ihm eine junge, starke, herausfordernde und schöne Frau geschickt. Und warum auch nicht? Fortuna war eine Frau, und Frauen kamen Adam Black immer zu Hilfe. Diese hier würde ihm auch helfen, sobald er ihre Zweifel beseitigt und ihre Ängste beschwichtigt hatte.
    Sie war dazu erzogen worden, den Feen mit Furcht und Abscheu zu begegnen, und er würde all seine Überredungs-und Verführungskünste aufwenden müssen, um sie zu überzeugen. Zu früherer Zeit hätte die Tatsache, dass er dem Feenvolk angehörte, genügt, damit man ihm überall bedingungslos gehorchte; doch die Welt hatte sich grundlegend verändert, genau wie die Einstellung und Natur der Frauen. Heute waren sie selbstbewusster und weitaus unabhängiger. Sie waren nicht mehr bereit, sich ihr Leben lang in einem Wald zu verstecken, versagten es sich, Kinder auf die Welt zu bringen, damit sie die Seher-Gabe nicht weitervererben und nicht irgendwann mitansehen mussten, wie ihre

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