Der unsterbliche Highlander
seines Bruders zu retten und ihn wieder mit Gwen zu vereinen.
Und danach lief Chloe zufällig Dageus über den Weg. Er war in einem luxuriösen Penthouse in Manhattan untergekommen und suchte nach alten Texten, um eine Möglichkeit zu finden, sich von den dreizehn finsteren Seelen zu befreien, die von ihm Besitz ergriffen hatten.
Gwen hatte Drustan für geistig verwirrt gehalten, weil er ständig von Zeitreisen und Flüchen geredet hatte.
Chloe war überzeugt gewesen, dass Dageus ein gemeiner Dieb und hoffnungsloser Frauenheld war. Erst später fand sie heraus, dass er von abgrundtief bösen Seelen besessen war.
Beide folgten ihren Herzen und gingen Risiken ein, immense Risiken, obschon die Chancen für ein gutes Ende schlecht standen.
Und jetzt erlebten beide eine berauschende Liebe, waren glücklich verheiratet, und ihre Träume waren wahr geworden. Träume, die Gabby schmerzlich ans Herz gingen, insbesondere als Gwen ihre wunderschönen, dunkelhaarigen Zwillingstöchter ins Sonnenzimmer brachte, um sie zu füttern, und Chloe ihr errötend anvertraute, dass sie schwanger war.
Und Gabby war nicht entgangen, welchen Anteil Adam an Chloes Glück hatte. Chloe hatte ihr von den Geschehnissen in den Katakomben erzählt: von der Konfrontation mit den Mitgliedern der Draghar-Sekte, davon, dass Dageus tödlich verwundet wurde, als er sich ihnen entgegenstellte, um sie, Chloe, zu schützen. Sie hatte geglaubt, ihren Highlander für immer verloren zu haben, und so wäre es auch gekommen, wenn Adam ihm nicht seine eigene Lebenssubstanz geopfert hätte, um ihn dem Tod zu entreißen und seiner Geliebten wiederzugeben.
Das gab Gabby sehr zu denken. Welche Motive hatten Adam zu einer solchen Tat getrieben? Was war in diesem schönen, dunklen Kopf und hinter diesen zeitlosen, uralten Augen vorgegangen? Welche tiefen, unausgesprochenen Gefühle beseelten diesen Mann? Was hatte ihn dazu bewogen, einen sterblichen Mann mit seiner sterblichen Geliebten zusammenzuführen? Und noch dazu um einen so hohen Preis?
Denn von Chloe hatte sie auch erfahren, was ihr Dageus, als er in den frühen Morgenstunden endlich zu ihr ins Bett gekommen war, anvertraut hafte: Die Königin der Tuatha De hatte Adam für sein Einschreiten bestraft, dafür, dass er die MacKeltar vor dem Aussterben gerettet hatte.
Auch das hatte er ihr verschwiegen, obwohl sie ihn zweimal danach gefragt hatte. Aber daraus konnte sie ihm keinen Vorwurf machen, denn sie hätte ihm kein Wort geglaubt.
Jetzt war das anders. Und zu wissen, was tatsächlich geschehen war, stellte ungeheuerliche Dinge mit ihrem Herzen an.
Mehr denn je wollte sie erfahren, wer dieser Adam Black in Wirklichkeit war. Wer war dieser große, geheimnisvolle, ungeheuer sinnliche und überraschend sanftmütige Feenmann, der mehr Zeit bei den Menschen als bei seinem eigenen Volk zu verbringen schien? Dieses Wesen, das zu unglaublicher Gewalt fähig war, aber niemals Gewalt anwandte? Das sich für Menschen einsetzte und gegen seine eigene Gemeinschaft stellte?
Und noch wichtiger war die Frage, ob eine sterbliche Frau all die zurückgehaltenen, aber kraftvollen Emotionen erreichen konnte.
Das war die Frage, die sie am ganzen Leib erbeben ließ. Er sah vom Scheitel bis zur Sohle aus wie ihr Traumprinz. Und das machte ihr höllische Angst.
Im Laufe des Nachmittags erzählte auch Gabby ihre ganze Geschichte. Es wäre ihr unmöglich gewesen, es nicht zu tun. Gwen und Chloe hatten beide selbst ungeheuerliche außerweltliche Erfahrungen gemacht, und es bestand keinerlei Notwendigkeit, ihnen irgendetwas vorzuenthalten. Von ihrem Standpunkt aus war eine S/' Gabby berichtete, dass sie dazu erzogen worden war, die Feenwesen zu fürchten, dass ihre Mutter sie schon früh verlassen hatte, weil sie nicht mit der Seher-Gabe ihrer Tochter fertig geworden war, dass sie von der Großmutter großgezogen worden war und von ihr gelernt hatte, dieses »Talent« geheim zu halten. Sie erzählte auch, was in den O'Callaghan Büchern über die Feenwesen stand und wie fehlerhaft die Aufzeichnungen waren, zumindest, was Adam betraf.
Dann schilderte sie, wie sie sich an dem Abend ihrer ersten Begegnung verraten und er sie aufgespürt hatte und was seitdem alles vorgefallen war.
Schließlich sprach sie auch von der Angst, die sie sich bisher nicht einmal selbst eingestanden hatte. Von der Furcht, dass sie irgendwie überleben und
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