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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Handballspielen hervorgebracht; die Beine, die
Füße, zeigten die Spannkraft herrlicher Wanderungen in der
Kindheit und vieler auf dem Fahrrad zurückgelegter Kilometer: Das
hier war ein Mann für draußen, der von seinem Amt an einen
Schreibtisch gefesselt wurde, sich aber nach offenen Räumen
sehnte, die es heute nicht mehr gab. Ein durch und durch gesunder Mann
in körperlicher Hinsicht, dachte Dosker. Seltsam. Und
unwillkürlich machte das, was er sah, einen guten Eindruck auf ihn.
»Wir haben Ihre Radioverbindung mit der Omphalos
abgehört«, sagte Bertold. Sein Englisch war perfekt —
zu perfekt sogar; es hatte etwas von einem Tonband an sich, und
vielleicht war es ja auch so erlernt. Dieser Eindruck war nicht ganz so
gut. »Dadurch haben wir, wie Sie wissen, beide Schiffe geortet.
Wir sind auch darüber unterrichtet, daß Sie jetzt der
ranghöchste Vertreter der Lies Incorporated sind, nachdem Miss
Holm und Mr. Glazer-Holliday — unter Decknamen natürlich
— via Telpor nach Walmaul übergewechselt sind.«
Dosker zuckte mit den Achseln, sagte nichts, gab keine Gratisinformation heraus, wartete.
»Wie dem auch sei . . .« Horst Bertold klopfte mit seinem
Stift auf das oberste Schriftstück auf seinem Schreibtisch,
runzelte die Stirn. »Das hier ist eine wörtliche Abschrift
des Funk- verkehrs zwischen Ihnen und diesem Fanatiker Rachmael ben
Applebaum. Sie leiteten den Funkverkehr in die Wege, Sie riefen die
Omphalos an.« Bertold blickte auf, seine blauen, hellen Augen
waren durchdringend scharf. »Wir haben unsere Dechiffrierexperten
auf die in Kode gehaltene Sequenz angesetzt, die Sie durchgaben . . .
dieselbe, die Sie vorher von der Videophon-Gesellschaft erhalten
hatten. Intrinsisch bedeutet sie nichts. Aber in den Trümmern
Ihres Schiffes spürten wir Ihren Dekodiercomputer auf, die intakte
Box mit ihren fünfzig Bändern. Daher fügten wir die
Sendung und die aufgezeichnete Binärsequenz mit dem richtigen Band
zusammen. Und es war so, wie Sie Applebaum mitgeteilt hatten.«
»Überrascht Sie das?«
»Natürlich nicht«, sagte Bertold rasch. »Warum
sollten Sie Ihren eigenen Klienten täuschen? Und das auf das
Risiko hin ein Risiko, das Sie nicht hätten eingehen sollen, wie
sich ja später zeigte — , den Standort Ihres eigenen
Fahrzeugs zu verraten? Jedenfalls . . .« Bertolds Stimme sank zu
einem nach innen gekehrten Gemurmel herab. »Wir waren immer noch
nicht zufrieden. Daher überprüften wir über unsere
Beobach- tungs-«
»Sie werden da drüben ausradiert«, unterbrach ihn
Dosker. »Die zweitausend Feldagenten und Mat und Freya.«
Seine Stimme war tonlos; er sagte das, weil er wußte, daß
sie es durch eine Gehirnwäsche ohnehin erfahren würden
— sie konnten alles aus ihm herausholen, was da war, jede
Erinnerung, alle Motive, Pläne, Projekte; schließlich konnte
seine eigene Organisation, die so viel kleiner war als die UN, das
gleiche tun — hatte es über viele Jahre hin getan, bei
vielen Menschen, mittels Psychiatern und ihren Techniken.
Bertold erklärte: »Auf Hoffmanns Spuren und Theodoric Ferry
kontrollieren Neukolonisiertland völlig. Die UN haben kein
Personal auf Walmaul. Alles, was wir wissen, ist das, was wir als
Höflichkeitsgeste in Form von Bild und Ton von Walmaul empfangen.
Die Nachrichtensignale über die Telpors während der Jahre der
Kolonisation — unsere ursprünglichen Beobachtungssatelliten
sind außer Betrieb, seit die schirmherrschaftliche
Zuständigkeit von AHS begann.«
Ein Schweigen entstand, und dann meinte Dosker ungläubig:
»Damit ist das für Sie ebenso neu wie für . . .«
»Wir glaubten die ganzen fünfzehn Jahre lang den Ton- und
Bildaufzeichnungen; wir sahen keine Veranlassung, selbst nach-
zuschauen. AHS hatte sich freiwillig erboten, die Kolonisation
wirtschaftlich zu tragen; sie übernahmen die Kosten, und wir
erteilten ihnen die Konzession, weil ihnen das Telpor-Patent und die
dazugehörigen Geräte gehörten. Dr. von Einems Patente
befinden sich im alleinigen Besitz von AHS, er hatte von Gesetz wegen
das Recht, es so zu arrangieren. Und das hier . . .« Bertold nahm
das oberste Schriftstück von seinem Schreibtisch, zeigte es
Dosker; es war eine vollständige maschinenschriftliche Abschrift
seiner eigenen Unterhaltung über Funk mit Rachmael. »Das
hier«, schloß Horst Bertold, »ist das Ergebnis.«
Dosker bat: »Erklären Sie mir, was es bedeutet.« Weil,
dachte er, ich es nicht weiß. Ich habe die Originalnachrichten
gesehen, als die

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