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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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ihm sagen.
Seine Hilfe wurde gebraucht; das spürte er in seinem Blut. Es
galt, einen Krieg zu gewinnen, und dann, in einigen Jahren, aber nicht
erst in achtzehn, wie es sie für diesen Irren gewesen wären,
über den die Zeitungen schrieben, konnten sie es doch noch
schaffen, konnten auswandern. Aber vorher — der Kampf. Das
Noch-einmal-Erobern von Walmaul. Eigentlich sogar zum ersten Mal.
Aber sogar noch davor: die beiden Drinks1.
Beißender Qualm wogte rings um ihn, stach ihm in die Nase, er
blieb stehen, duckte sich unwillkürlich zusammen. Dann, jetzt hier
auf der anderen Seite, auf dem neunten Planeten Fornalhauts, betastete
Rachmael ben Applebaum hart das unscheinbare Blechdöschen, den
Behälter in seiner Hosentasche: Damit hatte der Waffenexperte in
den Offensivwaffenarsenalen der UN ihn schließlich ausgestattet
— nicht nur gründlich getarnt, sondern auch gründlich
anders als alles übrige in den normalen UN-Vorräten. Die
Tarnung des hyperminiaturisierten Zeitverzerrers war ihm, als er sie
zum ersten Mal sah, als das sine qua non irreführender
Verpackungskunst erschienen: Die Waffe l Anm. d. Übers.: An dieser
Stelle endet die weitgehende Übereinstim-
mung der hier vorliegenden Fassung des Romans mit der
verstümmelten Version von 1966. In der mehrfach nachgedruckten
Ausgabe von Ace Books fehlt der gesamte Rest des Manuskripts; statt
dessen folgt ein kurzer Schluß, der direkt an die vorausgegangene
Szene anschließt. Diesen Schluß hat Dick auch an das Ende
der überarbeite-
ten Fassung stellen wollen. Er ist als letzter Abschnitt der
erweiterten Synopsis im Anhang zu finden (siehe die Vorbemerkung auf
Seite 5 bis 7).
wirkte wie ein schwarz verkauftes Döschen Profotz aus Yuka- tan,
vollautomatisch, von einer Heliumbatterie gespeist, mit garantiert
fünfjähriger Funktionsdauer und gynätropisch.
• Kurz kauerte er sich in den sicheren Schatten einer Wand, die
Waffe jetzt sichtbar draußen in seiner Handfläche; sogar der
fröhlich gemalte, schwachsinnige Slogan der mittelamerikani- schen
Herstellerfirma war sorgfältig kopiert worden, und in einem
solchen Augenblick, auf einer Fremdwelt in einem ande- ren System, las
er die quixotischen Worte, die ihm seit seiner Jugend vertraut waren:
JA, DA KOMMT FREUDE AUF!
    Und damit, dachte er, werde ich Freya
zurückholen. Auf ihre geistlose, schreiend bunte Art schien die
Tarnverpackung der Waffe noch beleidigender, ein schon obszöner
Kommentar zu der Situation, der er sich gegenübersah.
Indes steckte er sie in die Tasche zurück; als er sich langsam
wieder in eine aufrechte Haltung schob, erblickte er erneut das
nebelhafte Wallen in der Luft schwebender Partikel, die Wol- kenmassen,
die von der Molekularisierung der umliegenden Gebäude
herrührten. Er sah auch verschwommene menschliche Umrisse, die in
lächerlich beschleunigtem Tempo dahinrasten, jeder in seine eigene
Richtung, als hätte sich in dieser gefährlichen Zeit, wo so
viel auf dem Spiel stand, irgendeine normalerweise tätige
Zentralkontrolle abgeschaltet, jede der rennenden Gestalten auf sich
selbst gestellt zurücklassend. Und doch schienen sie alle zu
wissen, was sie taten; ihre Handlungen waren nicht ziellos, nicht
zufällig. Zu seiner Rech- ten hatte sich eine Gruppe versammelt,
um eine komplizierte Waffe zusammenzubauen; mit fleißigen,
ameisenhaft geschäftigen Fingern klickten sie eine Komponente nach
der anderen in fachmännischer Aufeinanderfolge an den richtigen
Platz: Sie verstanden ihr Handwerk, und er fragte sich — er
konnte in dem unsteten Licht ihre Uniformen nicht erkennen —, von
welcher Partei sie waren. Vielleicht, entschied er, ist es besser,
anzunehmen, daß sie zu AHS gehören; sicherer, wurde ihm
klar. Und er würde von dieser Annahme ausgehen müssen, bis
das Gegenteil bewiesen war, bei jeder einzelnen Person, der er hier auf
dieser Seite begegnete, hier in diesem Neukolonisiertland, das kein . .
.
Unmittelbar vor ihm wuchs ein Soldat auf, dessen Augen groß und
ohne zu blinzeln glühten, Eulenaugen, die sich an ihm festsaugten
und nie mehr, jetzt, nachdem sie ihn einmal währgenommen hatten,
wieder wegsehen würden.
Sich zu Boden werfend, tastete Rachmael mit tauben Fingern nach dem
Profotz-Döschen; es war zu rasch passiert, zu uner- wartet —
er war noch nicht bereit, und die Waffe, die er mitgebracht hatte, um
sie für Freya zu benutzen, war noch nicht eingestellt, ihn zu
beschützen, von ihr ganz zu schweigen. Seine Hand berührte
das tief in seiner Tasche

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