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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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schwand zu seinem Verdruß der lichte Abschnitt verbaler Daten wieder, und das bedeutungslose Geplapper — das ihm im Laufe der Jahre so vertraut war — nahm seinen Fortgang.
. . . fiberverglastes. Fenster
beschmiert mit fettigem Ruß
aus einem außenliegenden Druckmotor mit asymmetrischer DOPPELT OBENLIEGENDER Nockenwelle
treibt hinaus
in die enorme gigantische Gelddingmachmaschine
... Durchdringungsphänomen löst sich auf
in widrigen, heftigen
Druck
dreht sich dreht sich
hebt sich hart
hart - ein Atem, ein Schlag - ein Wesen
das immer noch da ist
- Gott sei gedankt...«
Und inmitten dessen fuhr der stete, aber von der weit größeren Signalstärke des Geplappers unterbrochene echte Geheimdienst- bericht fort, seine lebenwichtigen Informationen zu geben; Gregory Gloch zwang sich, seine innere Aufmerksamkeit darauf zu richten, und brachte es fertig, seinem Bedeutungsfaden zu folgen.
Offenbar hatte Fliegen-Techniker Behren endlich das entschei- dende Material über die Vorbereitungen der UN auf den Einsatz ihrer nahezu Ultimaten Waffe gesammelt. Mit wirksamer, gera- dezu unbarmherziger Logik hatte Jaime Weiss, der Top-Stratege, der jetzt unter Horst Bertold arbeitete — er, der früher einmal von Einems brillanteste und vielversprechendste neue Entdeckung auf dem Gebiet der Waffenentwicklung gewesen war, nun aber die Seiten gewechselt hatte: übergelaufen war zur besser bezah- lenden Partei — dieser Abtrünnige also hatte eine schlagende Antwort auf die strategischen Bedürfnisse der UN geliefert. Sepp von Einem jetzt zu beseitigen, war zwecklos; der Telpor existierte. Aber von Einem irgendwo in der Vergangenheit zu vernichten, vor seiner Entdeckung des grundlegenden Mechanismus der Teleportation . . .
Eine weniger geschickte Manipulation von Vergangenheitsfaktoren hätte als Ziel offenen Mord angestrebt — die völlige physische Austilgung Sepp von Einems. Das aber hätte natürlich bloß das Feld für andere eröffnet, und wenn ein Mann das Prinzip finden konnte, auf dem sich die Teleportation wirkungsvoll gründen ließ, dann konnte das, genügend Zeit vorausgesetzt, am Ende auch jemand anderes. Der Telpor, nicht Sepp von Einem, mußte neutralisiert werden — und es bedurfte des Vorhandenseins einer einzigartig starken Persönlichkeit, um ihn zu neutralisieren. Jaime Weiss und Bertold vermochten es nicht, dazuhatten sie nicht genug Klasse. Letztlich konnte es vielleicht nur ein Mann auf der Welt schaffen - erfolgreich.
Sepp von Einem selbst.
Bei sich dachte Gregory Gloch: Eine wirklich gute Idee. Diese seine fachmännische, offizielle Würdigung des taktischen Plans, den die UN in Gang gesetzt hatten, um die Entwicklung des Telepor-Geräts zu unterbinden, mußte er nun laut äußern; seine Worte sorgfältig wählend, sprach Gloch in das Aufnahmemikrophon, das fest vor seinen Lippen installiert war; gleichzeitig aktivierte er den Bandtransport.
»Sie wollen«, erklärte er, »daß ihnen Ihre Fähigkeiten selbst zur Verfügung stehen, Herr von Einem — nichts anderes ist ausreichend. Ein Kompliment . . . aber eines, auf das Sie zweifellos verzichten könnten.« Er hielt inne, überlegte. Währenddessen bewegte sich die Bandspule unerbittlich weiter, aber es war totes Band; er spürte den Druck, der auf ihm lastete, mit einer Gegentaktik als Antwort auf das aufzuwar- ten, was jene, die seinen Vorgesetzten angriffen, so kunstvoll — und geschickt — vorgebracht hatten. »Hmm«, murmelte er, halb zu sich selbst. Er fühlte sich jetzt sogar noch wirklicher außer Phase in der Zeitdimension: Er spürte den Abgrund zwischen sich und ihnen, allen anderen in dem Universum verstandesbegabten Lebens außerhalb seiner Anti-ProlepsisKammer. »Meiner Einschätzung nach«, fuhr er fort, »wäre Ihr erfolgversprechendster Weg des Handelns . . .« Und dann brach er übergangslos ab. Denn erneut war das zufällige Wortsalat-Rauschen in seinen Ohren zu scheinbar spontanem Leben aufgebrodelt.
Dies schien jedoch eine grundlegend, eine erschreckend andere Form der Einmischung zu sein als bisher.
Denn obwohl es Unsinn war, ergab es doch Sinn . . . Sinn, aber es hatte — für den Augenblick wenigstens — seine Idee einer Gegentaktik ausgelöscht.
Konnte es sich um ein elektronisches Signal der UN handeln, das gezielt abgestrahlt worden war, um das ordnungsgemäße Funktionieren seiner Kammer zu beeinträchtigen?
Der Gedanke, so theoretisch er auch war, ließ ihn frösteln, als er unwillkürlich, ohne eine Möglichkeit, ihr

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