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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Augenfresser. »Sie haben sie nicht erwischt; mich haben sie erwischt. Haben mich in Stücke geschossen, jawohl!«
»Aber«, stellte Rachmael fest, »Sie leben doch noch.«
»Gewissermaßen.« Der Augenfresser klang ernüchtert. »Sie bezeichnen dieses Wesen als lebendig? Nun, ich nehme an, daß es sich technisch gesehen um Leben handelt; ich kann mich fortbewegen, Nahrung zu mir nehmen, atmen; vielleicht, nach allem, was ich weiß, kann ich mich sogar vermehren. Okay, ich geb's zu; ich lebe. Sind Sie jetzt zufrieden?«
Rachmael sagte heiser: »Sie sind ein Mazdast.«
»O nein, das bin ich nicht.«
»Aber meine Paraweit«, erklärte Rachmael schonungslos, »ist Paraweit Blau. Ich habe die Aquatische Horrorgestalt gesehen, Matson; ich weiß aus unmittelbarer Anschauung, wie sie aussieht.« Dann stieß er unbarmherzig nach. »Und Sie sind sie!« »Beinahe.« Der Augenfresser klang gelassen; Rachmael hatte seine überzeugende Ruhe nicht erschüttert. »Aber Sie selbst haben entscheidende Unterschiede festgestellt, mein Sohn. Zum Beispiel besitze ich eine Vielzahl zusammengesetzter Augen; sehr proteinhaltig, versorgen sie mich oft — in Zeiten höchster Not — mit einer reichhaltigen Nahrung. Wie ich ja erst kürzlich demonstrierte. Soll ich diese nützliche Eigenschaft noch einmal vorführen?« Darauf streckte er zwei Scheinfüßchen nach seinen kürzlich nachgewachsenen Sehorganen aus. »Sehr schmackhaft«, intonierte er, jetzt offenbar ganz davon in Anspruch genommen, seine Mahlzeit fortzu- setzen.
»Warten Sie einen Augenblick«, meinte Rachmael mit belegter Stimme. »Ich finde Ihren Geschmack ekelhaft, um Gottes willen, warten Sie!«
»Alles«, sagte der Augenfresser verbindlich, »um einem Mit-Menschenwesen eine Freude zu bereiten. Wir sind nämlich beide welche, wie Sie sicherlich begreifen. Ich bin jedenfalls eines. Schließlich bin ich der vormalige Besitzer der Lies Incorporated; stimmt's? Nein, ich bin kein Mazdast; nicht einer der Ureinwohner von Fomalhaut IX. Sie bilden eine niedrige Klasse von Organismen; ich spucke auf sie.« Er spuckte mit Nachdruck aus. In seinem Geist gab es keine Zweifel, er verabscheute die Mazdasts. »Was ich bin«, fuhr er fort, »ist die lebendige Verkörperung des Menschseins und nicht irgendein außerirdisches Schleimmonster, welches die Natur auf diesem ausgedehnten, ziemlich heruntergekomme- nen Krypto-Kolonialplaneten hervorzubringen geneigt war. Na ja, wenn der Computertag kommt, wird man sich um all das kümmern. Sie eingeschlossen, Sie seltsame Lebensform, Sie. Heh-heh.« Er kicherte erneut. »Und nun zu dem Buch, das ich Ihnen geliehen habe, Dr. Bluths Buch. Mir scheint, daß Sie es wirklich durchstudieren sollten, wenn Sie sich über die wesentlichen Neukolonisiertland betreffenden Fakten unterrichten wollen. Was Sie wissen möchten, steht zweifellos drin. Lesen Sie es! Los! Heh-heh.« Seine Stimme verlor sich klebrig in einem undeutlichen Strom gemurmelter Heiterkeit, und Rachmael spürte ein Aufwallen von Zweifel, überwältigendem Zweifel, daß dies — wenigstens jetzt — der Mann war, den er als Matson Glazer-Holliday gekannt hatte. Er fühlte seine wesensmäßige Fremdheit. Nein, das Ding da war ohne jeden Zweifel nichtmenschlich. Gelinde gesagt.
Würdevoll antwortete er: »Ich werde es lesen, wenn ich Zeit habe.«
»Aber es wird Ihnen gefallen, Mr. ben Applebaum. Das Buch ist nicht nur von erzieherischem Wert, sondern auch höchst amüsant. Lassen Sie mich einen von Dr. Bluths völlig einzigartigen Dingismen zitieren.«
» >Dingismen»Mir hat immer der hier besonders gut gefallen«, psalmodierte der Augenfresser, und Speichel ergoß sich aus seinem Mund, während er in boshaftem Frohlocken zuckte. »Merken Sie auf: Da der Kode, den wir zur Erde sandten, von irischleinenen Taschentüchern handelte, ist hier Dingismus Nummer zwanzig, der auch etwas mit Textilien zu tun hat.
Ahäm. >Die Textilbranche ist halbseidene «
Nach einer Pause sagte Rachmael: »Das war's?«
»Vielleicht haben Sie ihn nicht verstanden. Ich werde Ihnen weitere Kostbarkeit vortragen, einen weiteren meiner ganz besonderen Favoriten. Und wenn der Sie nicht bewegt . . . Oooohhh! Das ist ein Dingismus! Hören Sie zu! >Der Vertreter des Beförderungsunternehmens konnte

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