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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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interessierte sie nichts. Sie waren anders als er nicht einer Aufgabe verpflichtet, die von den Göttern selber stammte.
    Doch statt zu lachen sagte er: »Ich fürchte, der Häscher folgt uns noch immer, auch durch den Nebel.« Er sah, wie die Gesichter der anderen sich ängstlich zusammenzogen. »Aber hier kann er nicht hinein.«
    »Wieso sollte das so sein?«, fragte Mela, die noch immer in der Nähe des Eingangstores stand, als müsste sie es bewachen. »Der Häscher ist ein Werkzeug der Götter und sie herrschen über diese Welt! Warum also sollte er uns nicht folgen können?«
    Eneas lächelte, doch es war keine Freude darin. »Ich sagte bereits, dass die Macht der Alten Götter hier stark ist. Deine Götter mögen vielleicht mächtig genug sein, hier einzudringen – der Häscher ist es nicht!«
    »Er jagt dich !«, wandte Hendran ein, dessen Hand noch immer auf seinem Schwert lag, als bezöge er daraus eine geheime Kraft. »Er wird uns gehen lassen, wenn er dich hat!«
    Aber dieses Mal war es Orcard, der widersprach: „Nein, das wird er nicht. Denke daran, was er auf der Straße getan hat. Er wird uns alle töten. Einen nach dem anderen, bis nur noch Eneas übrig ist.«
    »Aber wir können nicht für immer hier bleiben!«
    Eneas’ Gesicht wurde übergangslos hart wie Stein. »Ich habe auch nicht vor, für immer hier zu bleiben. Dieser Ort ist der Schlüssel für unser Entkommen. Vor den Dunklen – und vor dem Häscher.«
    »Ich glaube dir nicht!«, widersprach Hendran heftig. »Du bist schuld, dass wir jetzt hier sind, und jetzt willst du uns auch noch erzählen, dass wir hier sicher sind. Ich denke, du willst dich hier nur verstecken!«
    Eneas trat in einer raschen Bewegung dicht an den Wächter heran und fixierte seine Augen.
    »Ich habe Dinge gesehen, die du dir nicht einmal in deinen Träumen ausmalen kannst, Wächter. Ich habe gegen Wesen gekämpft, deren Anblick allein dich zermalmt hätte. Ich habe einen deiner Götter vernichtet. Denkst du wirklich, ich wollte mich hier verstecken ?«
    Seine Stimme war ruhig, gefährlich ruhig. Hendran stand wie versteinert da und wagte nicht, etwas zu erwidern. Nicht einmal in die Augen konnte er ihm schauen, so sehr schüchterte Eneas’ Erscheinung ihn ein. Nicht nur er – jeder spürte die Macht, die in Eneas verborgen war und die nur darauf zu warten schien, hervorzubrechen.
    Doch nichts dergleichen geschah. Eneas trat zurück und deutete auf Konduun.
    »Wir gehen hinein – jetzt! Wer hier bleiben möchte, der mag das tun. Ich bin es leid, mit euch zu streiten.«
    Er setzte sich in Bewegung und schritt auf den Eingang der Tempelanlage zu; nach kurzem Zögern folgten ihm die anderen. Vor ihnen lag der Eingang ins Innere, oder zumindest das, was noch von ihm übrig war. Wirr über den Boden verteilt lagen große Steinquader, die von irgendwo herausgebrochen waren.
    Als Eneas das Innere erreichte, blieb er stehen und ließ seine Augen über das gleiten, was sich ihm hier bot. Auch die anderen waren stehen geblieben und betrachten das Innere der Tempelanlage.
    Vor ihnen erstreckte sich eine große Eingangshalle, die nur so übersäht war von Bruchstücken ehemaliger Statuen. Hier musste ein wahrer Titan zugeschlagen haben, in einer Wut, die keine Grenzen kannte.
    »Bei den Göttern!«, kam es Mela über die Lippen.
    »Ja«, sagte Eneas leise, »sie sind dafür verantwortlich, deine Götter!«
    Er ging weiter und stieg über die Bruchstücke, bis er einen einigermaßen freien Bereich fand.
    »Hier können wir unser Lager aufschlagen.«
    Er schaute sich weiter um. Von dieser Stelle aus führten drei Gänge in andere Bereiche Konduuns. Er fühlte, wie die Runen auf seiner Haut sich zu beleben schienen, als spürten auch sie die Macht ihrer Schöpfer. Er würde jeden dieser Gänge durchschreiten, um sich ein Bild der Anlage zu machen. So lange hatte kein Mensch mehr einen Fuß hierher gesetzt, aber er war es den Alten Göttern schuldig.
    Was hätte er dafür gegeben, zu der Zeit hier zu sein, als noch die Alten Götter herrschten und dieser Ort voller Schönheit und Leben gewesen war. Doch diese Zeit war für immer vergangen, und nichts konnte sie jemals wieder zurückbringen.
    »Ich werde mich hier etwas umschauen«, rief er den anderen zu, die bereits dabei waren, ihre wenigen Habseligkeiten am Boden zu verteilen.
    Orcard nickte ihm zu und gab weitere Anweisungen. Eneas wusste, dass sie bei dem Wächter in guten Händen waren, also ging er los, um Konduun zu

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