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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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weiß ich auch, dass er fort ist.«
    »Was hast du ihm gesagt?«, wollte Orcard wissen. »Wieso ist er fort?«
    »Er weiß jetzt, wo ich hingehe und dass ich Konduun nicht mehr verlassen werde. Daher macht es keinen Sinn für ihn, hier noch länger zu verweilen, denn er wird nie in der Lage sein, die Anlage der Alten Götter zu betreten.«
    »Aber man kann einem Häscher nicht vertrauen!«, warf Mela ein. »Vielleicht ist er noch immer dort draußen!«
    Eneas wirkte zusehends müder und sein Gesicht war bleich. »Er ist fort, ich weiß es.«
    Er verstummte kurz, dann richtete er sich zu voller Größe auf und für einen Augenblick war nichts von seiner Schwäche zu bemerken.
    »Entscheidet euch jetzt: geht zurück zur Straße, bleibt hier oder kommt mit mir! Es ist allein eure Entscheidung. Ich bin nicht für euch verantwortlich.«
    »Ich komme mit dir!«, rief Mela sogleich und trat zu ihm. »Ich will nicht zurück in den Nebel, wo die Dunklen lauern. Egal ob der Häscher nun noch da ist oder nicht – ich bleibe bei dir!«
    Eneas nickte ihr knapp zu und für einen Augenblick legte sich ein Hauch von Dankbarkeit über sein Gesicht, doch rasch war es wieder hart und beherrscht, als würde er keine Gefühle kennen.
    »Das ist Irrsinn!« Hendrans Stimme war hart. »Ich werde sicher nicht mitgehen. Denkt daran, was ihr alle über die Verbotenen Wege gehört habt! Kein Mensch kann sie betreten!«
    Er schaute sich mit wildem, grimmigem Blick um. »Eher versuche ich, die Straße nach Westen zu erreichen. Und ihr alle solltet mit mir gehen, wenn ihr noch bei klarem Verstand seid!«
    Sein Blick fiel auf Lal, Anda und Xarina, die unschlüssig dastanden und nicht wussten, was sie tun sollten. Mela musterte Lal und ihre Worte kamen in ihre Erinnerung. Das, was sie ihr über den Wächter erzählt hatte.
    »Ich sage: lasst ihn alleine versuchen, die Verbotenen Wege zu finden. Soll er doch in sein Verderben gehen!«
    Erst zögernd, dann jedoch entschlossen traten die drei Frauen zu ihm. Hendran wandte sich Orcard zu: »Wenn Mela mit ihm gehen will, muss uns das nicht kümmern. Aber was ist mit dir?«
    Orcard betrachtete Hendran lange und intensiv.
    »Du vergisst, dass ich der Anführer bin.«
    Hendrans Gesicht wurde hart. »Das warst du einmal, als wir noch in Boram waren. Aber jetzt, hier mitten im Nichts, geht es nur noch um unser Überleben! Und du hast einen Fehler nach dem anderen gemacht. Angefangen damit, ausgerechnet ihm zu vertrauen – unserem Feind!«
    Die Situation drohte zu eskalieren, als Eneas die Hand hob. »Lass sie gehen, Orcard! Wir haben nicht mehr viel Zeit und egal was ihr entscheidet – ich werde jetzt aufbrechen.«
    Orcard starrte ihn an, scheinbar eine Ewigkeit. Dann nickte er und trat zu Hendran.
    »Ich werde mit Eneas und Mela gehen. Ich will sehen, was in den Verbotenen Wegen auf uns wartet, denn ich glaube nicht, dass sie für uns tödlich sind. Versucht, die Straße zu erreichen und geht dann nach Ternam. Das Leben der Frauen hängt jetzt von dir allein ab.«
    »Aber Orcard!«, wandte Hendran ein. »Du solltest mit uns kommen, du gehörst zu uns! Hast du etwa vergessen, was er uns allen angetan hat? Du bist immer noch ein Wächter, einer von uns!«
    Aber als Antwort schüttelte Orcard nur den Kopf, er hatte sich entschieden. Hendran zögerte, offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass Orcard tatsächlich bei Eneas bleiben würde. Damit waren seine Chancen, die Straße nach Westen zu erreichen, drastisch gesunken.
    Auch Lal, Anda und Xarina wirkten plötzlich unsicher; ihnen war bewusst geworden, was die Worte Orcards für sie bedeuteten. Ängstlich schauten sie durch das Tor hinaus in den Nebel.
    »Mit nur einem Wächter ...«, begann Anda und brach dann ab. Aber es war klar, was sie hatte sagen wollen.
    »Orcard – überlege dir das noch einmal!«, drängte Hendran. »Auch du trägst Verantwortung für das Leben der Frauen. Zu zweit ist unsere Chance gut, die Straße zu erreichen. Und nur die Götter dürfen die Verbotenen Wege nutzen!«
    Aber Orcard schüttelte ein zweites Mal den Kopf, auch wenn ersichtlich war, wie schwer ihm seine Entscheidung fiel. Immer wieder traf sein Blick auf die Frauen.
    Hendran starrte ihn eine Weile an, dann wandte er sich wortlos ab und bedeutete den Frauen harsch, ihre Sachen zu packen.
    »Wir benötigen Lebensmittel und Fackeln!«
    »Ihr könnt alle Lebensmittel haben«, sagte Eneas und Orcard blickte ihn überrascht an. »In den Verbotenen Wegen ist das nicht

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