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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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sie noch im Stich lassen!«
    »Nicht alle werden die kresh kallaan verlassen, du wirst erneut den Tod auf dich laden. Es geht um mehr als dein Gewissen. Es geht darum, was in der Zukunft sein wird! Ob es wieder Hoffnung für die Menschen geben wird!«
    »Dann helfe mir!«
    »Du hast bereits alles erhalten, was du benötigst, mehr kann ich nicht für dich tun. Suche das Beryllyion – und nutze es!«
    »Meine Verletzung ...«
    »In den kresh kallaan wird sie dich nicht kümmern. Doch ohne das Beryllyion wirst du sie nicht mehr verlassen können, oder du stirbst. Du brauchst das Beryllyion!«
    »Ich verstehe.«
    »Gut. Doch mache dich auf eine Überraschung gefasst, die hier auf dich wartet. Die Dinge sind im Umbruch, auch ich habe das nicht vorhergesehen. Die Dinge sind im Umbruch.«
    Eneas dachte über diese merkwürdigen Worte nach, aber er verstand ihren Sinn nicht.
    »Was sollen deine Worte bedeuten?«
    »Du wirst es erfahren, früh genug.«
    Die Stimme wurde übergangslos hart wie Stein: »Dir sei der Übergang erlaubt. Werde deiner Bestimmung gerecht und der Hoffnung, die in dich gesetzt wurde. Enttäusche diese Hoffnung - und dein Weg endet hier in den kresh kallaan.«
     
    Eneas taumelte zurück und das Licht erlosch schlagartig. Vor ihm, dort wo zuvor noch die geheimen Zeichen zu sehen waren, befand sich jetzt eine schwarze Wand, durch die nicht das Geringste hindurch schien. Es war nicht einfach dunkel, nein, es war schlicht nichts da, was man hätte sehen können. Wie ein dunkler Schlund, der alles Licht verschluckte.
    Hinter sich hörte er die erschreckten Rufe Melas und Orcards, doch sie kümmerten ihn jetzt nicht. Er hatte es geschafft, der Übergang war geöffnet und etwas in ihm hatte sich verändert. Es war, als wäre er wieder einen Schritt auf dem Weg seines Schicksals weitergegangen.
    Da aber merkte er, dass etwas nicht stimmte. Langsam, vollkommen erschöpft, drehte er sich um. Hendran und die drei Frauen, die er eigentlich inzwischen jenseits von Konduun wähnte, standen bei Orcard und starrten ihn und vor allem seinen nackten, mit Runen bedeckten Oberkörper an.
    Er benötigte einen Augenblick, um sich wieder zu fangen. Mela sprang zu ihm und stützte ihn. Dieses Mal ließ er es geschehen, ohne ihr zu widersprechen. Ihre Berührung tat ihm gut, gab ihm das Gefühl eines Restes von Menschlichkeit, den er in Wahrheit schon lange nicht mehr besaß.
    »Aus welchem Grund seid ihr noch hier?«, wollte er mit rauer Stimme wissen.
    Hendran ließ seinen Blick von der schwarzen Wand hin zu Eneas wandern, dann deutete er hinter sich. »Der Weg zur Straße ist versperrt.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Orcard, der genauso überrascht war wie Eneas. »Was ist passiert?«
    »Die Dunklen. Das ist passiert. Die Dunklen.«
    Hendrans Stimme klang fahrig und die Erschütterung durch das, was er gesehen hatte, war ihm noch deutlich anzuhören.
    »Sie sind dort draußen in Horden! Nicht fünf oder zehn – es müssen Tausende sein, die dort zusammengekommen sind. Es gibt kein Durchkommen, selbst mit ihm wäre das nicht möglich!« Er deutete auf Eneas, der ihn stumm anstarrte.
    Offenbar hatten sich die drakesh gesammelt, angezogen durch das Leben, das in ihnen allen pulsierte. Eneas war immer klar gewesen, dass er sie nicht auf ewig würde abhalten können, aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Allerdings verkomplizierte das Auftauchen des Wächters und der Frauen alles noch zusätzlich, denn eigentlich war er froh darüber gewesen, dass sie weg waren.
    »Wir müssen jetzt gehen!«, sagte er kalt und wandte sich wieder dem Durchgang zu. Er bedeutete Mela, ihn loszulassen, was diese widerwillig auch tat.
    »Da hinein?« Es war Anda, die das fragte. In der Tat war das schwarze Nichts alles andere als vertrauenerweckend.
    Ihre Augen flogen vom Übergang zurück zu Eneas' Oberkörper, der daraufhin sein Hemd aufhob und achtlos überzog.
    »Ich werde nicht mehr mit euch darüber streiten«, brummte er müde. »Ich gehe und wer mir folgen will, soll das tun. Wer hier bleiben möchte ...«
    Er beendete den Satz nicht, aber auch so war allen klar, was er hatte sagen wollen.
    »Wir gehen alle mit!«, entschied Orcard und seine Stimme ließ keinen Widerspruch mehr zu. Er hatte sich von dem überraschenden Auftauchen Hendrans erholt und nahm langsam wieder die gewohnte Rolle des Anführers ein. »Es gibt nur noch diesen einen Weg.«
    Eneas nickte. Er trat bis an die Öffnung heran und bedeutete den übrigen,

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