Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
Vom Netzwerk:
sich gegen alles zur Wehr zu setzen, was ihn angreifen würde, aber bislang war nichts dergleichen geschehen.
    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und orientierte sich in der Dunkelheit. Es war nicht wirklich dunkel, aber das diffuse Licht, das hier herrschte, ließ es auch nicht wirklich zu, etwas auf größere Entfernung zu erkennen.
    Er spürte den Frevler nicht und das beunruhigte ihn. Man hatte ihn zwar darauf vorbereitet, aber es verwirrte ihn dennoch. Es bedeutete, dass seine Suche länger dauern würde, als das normalerweise der Fall war.
    Er konnte sich nicht wie seine Erschaffer hier fortbewegen, denn die Macht, die Drachen zu bändigen, besaßen nur sie allein. Es hätte seine Suche einfacher gemacht, aber mehr auch nicht.
    Er wusste nicht, wie lange er schon an diesem Ort umherwanderte, denn Zeit hatte hier keine Bedeutung mehr. Doch plötzlich verharrte er und stand wie tot da, einer Statue gleich, die aus Stein gehauen war. Er hatte etwas gehört und zum ersten Mal wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war, denn es waren Stimmen, die nur zu jenen gehören konnten, die er suchte. Weit entfernt zwar, aber seine feinen Sinne hatten sie dennoch vernommen.
    Mit raschen Schritten ging er weiter, darauf bedacht, keinen Laut von sich zu geben, um sich nicht zu verraten. Sicher glaubte der Frevler nicht, dass er hier an diesem Ort verfolgt würde, und das war ein Vorteil, den er zu nutzen gedachte.
    Es war ein Fehler von ihm gewesen, so freimütig darüber zu sprechen, wohin er fliehen würde. Offenbar hatte der Frevler es aus einer Laune heraus getan, um die Serapen zu verspotten. Aber seine Herren hatten daraus einen Vorteil gemacht, denn jetzt würde die Jagd weitergehen.
    Schließlich sah er in der Ferne einen Lichtschimmer, der nur von einem stammen konnte. Vorsichtig ging er weiter und weiter, bis er abrupt stehen blieb, denn ein fürchterlicher Schrei schoss durch die Luft. Er kannte diesen Schrei, den Todesschrei eines Menschen. Gut, dachte er zufrieden, einer weniger, der seine Aufgabe behindern würde.
    Lange verharrte er auf diese Weise und wartete. Immer wieder schimmerte entfernt Licht auf und er hielt es für besser, nicht näher heranzugehen. Schließlich aber wanderte er weiter, bis er irgendwann an einen Abgrund stieß, dessen Tiefe er nicht ermessen konnte.
    Die Stimmen waren von der anderen Seite gekommen, aber er konnte kein Anzeichen von den Gesuchten entdecken, aber auch keinen Übergang. Eine Zeit lang lief er am Rand des Abgrunds entlang, aber schließlich gab er seine Suche auf, als ihm die Sinnlosigkeit seines Tuns bewusst wurde. Es gab schlicht keine Brücke, die er benutzen konnte, auch hatten seine Herren ihm nichts von einem solchen Abgrund mitgeteilt.
    Die andere Seite war nur schwach auszumachen, aber auch so war klar, dass er nicht hinüber springen konnte. Und was dort unten lag wusste vermutlich niemand. Einen Sturz wollte er daher unter allen Umständen vermeiden.
    Was war also zu tun? Der Frevler musste mit seinen Begleitern hinüber gekommen sein, und vermutlich war zumindest einer in die Tiefe gestürzt. Aber wie hatten sie es angestellt? Was wusste der Frevler, was er nicht wusste?
    Er blieb stehen und setzte sich auf den Boden, der glatt und perfekt war, wie alles hier. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich und versuchte herauszufinden, ob es irgendetwas Besonderes gab, das ihm vielleicht entgangen war.
    Aber da waren nur der Abgrund und das Wissen, dass der Ort, an dem er sich befand, ihn vernichten wollte. Ja, der Ort selber schien eine Art von Leben zu besitzen. Er spürte, wie es versuchte, Besitz von ihm zu ergreifen, aber noch war es ihm ein Leichtes, es zurückzuschlagen.
    Als er schon aufgeben wollte, fühlten seine Sinne mit einem Male, dass da etwas war, das sich vor ihm verbarg. Er öffnete die Augen und sprang auf. Langsam schritt er am Abgrund entlang, dann blieb er stehen und in seinen Augen blitzte es. Sehen konnte er nichts, und doch wusste er, dass es da war.
    Ja, das musste der Weg sein, den der Frevler genommen hatte. Und dann musste es auch für ihn möglich sein, diesen zu beschreiten.
    Er kämpfte gegen das an, was ihm seine Augen sagten, dass dort nämlich nichts war außer Leere, und setzte vorsichtig den linken Fuß nach vorne. Erst gab es dort tatsächlich nichts, dann spürte er den Widerstand unter dem Fuß und eine Stufe wurde sichtbar, die schwach leuchtete. Ein Mensch hätte gelächelt, doch der Häscher ging einfach

Weitere Kostenlose Bücher