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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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aber auch so bahnten sich seine Sinne einen Weg zum Beryllyion und ohne sein Zutun wurde er mit ihm verbunden. Eneas spürte, wie etwas in ihn hineinfuhr und Besitz von ihm ergriff. Er gab sich im willig hin und plötzlich war eine Macht und Stärke in ihm, die er nie zuvor gekannt hatte, nicht einmal in dem Kampf gegen Thuraan.
    Auch der Häscher hatte offensichtlich bemerkt, dass Eneas viel stärker war als er erwartet hatte, und in einer fließenden Bewegung zog er sein zweites Schwert. Wild raste er auf Eneas zu. Doch dieser hob die rechte Hand und der Häscher prallte gegen ein unsichtbares Hindernis, von dem er zurückgeworfen wurde.
    Eneas' klares Denken war ausgeschaltet und er reagierte instinktiv. Mit einer knappen Bewegung schoss etwas Dunkelgrünes auf den Häscher zu, hüllte ihn ein, dann wurde er mehrere Schritte weit durch die Luft geworfen und schlug hart auf dem Boden auf. Doch sofort stand er wieder und holte mit der Peitsche aus, mit der er bereits den Drachen unterworfen hatte.
    Eneas lächelte und ging auf ihn zu. Die Peitsche traf ihn, zerbarst jedoch in einer grellen Explosion von Licht und ließ den Häscher zurück taumeln.
    Aber noch immer war er nicht besiegt. Er zog beide Schwerter und richtete sie auf Eneas.
    »Deine Wunde, Frevler – jetzt werde ich dich von innen heraus zerreißen!«
    Eneas spürte, wie etwas nach ihm griff und durch seine Schulter in ihn hinein drang. Er versuchte sich zu wehren, aber da war eine Verbindung, die es dem Häscher ermöglichte, ihn zu erreichen.
    Vor seinen Augen schien die Welt in einem Meer von Blitzen und Feuer unterzugehen. Sein Körper schien von innen her zu zerbrechen, ausgehend von seiner Schulter. Er begriff, dass das Böse, dass durch die Verletzung in ihn eingedrungen war, von dem Häscher benutzt wurde, um ihn endgültig zu töten.
    Er schrie wie er noch nie zuvor geschrien hatte, und dieser Schrei verlor sich in der Weite, ohne jedoch leiser zu werden. Triumph stand in den Augen des Häschers.
    »Ja, du fühlst es auch, Frevler! Du spürst, wie die Macht meiner Herren dich von innen heraus vernichtet, wie sie sich ihren Weg bahnt. Es gibt nichts, was dir jetzt noch helfen könnte, also: GIB ENDLICH AUF!«
    Eine scheinbare Ewigkeit stand Eneas einfach nur da, gefangen in einer Woge von Schmerz, die keine andere Empfindung zuließ. Die in seinem Kopf nachklingenden Worte des Häschers schienen ihn zu verhöhnen, schienen ihm deutlich zu machen, dass es keinen Widerstand gegen die Serapen gab.
    Wieder fiel sein Blick auf Mela und sein Herz krampfte sich zusammen. Wenn er fallen würde, wäre es auch ihr Untergang, und auch der von Orcard und Linan. Der Wächter würde keine Gnade zeigen, daran gab es keinen Zweifel. Nein, es durfte nicht so enden, er musste standhalten!
    »GIB AUF!«
    »Nein!«, flüsterte Eneas, dessen Körper jetzt ein einziger Schmerz war, gleichzeitig vor Kraft und Macht schier zu zerbersten schien.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper, dann schoss er auf den Häscher zu und riss ihn mit sich zu Boden. Seine Hände schlossen sich um dessen Hals und begannen, grün zu leuchten.
    Der Häscher kämpfte gegen ihn an, ließ die Schwerter fallen und schlug gegen den Kopf von Eneas. Aber der Griff wurde härter und härter.
    »Das ist nicht möglich! Nicht möglich!«
    Aber auch diese Worte wischte Eneas weg, als wären sie ein lästiges Insekt. Er spürte, wie der Widerstand des Häschers schwächer wurde und sein Gegner sich wie toll unter ihm wand. Aber er ließ nicht nach und zog ein letztes Mal alle Kraft in sich zusammen, über die er noch verfügte.
    Dann glühten seine Hände auf und alles verging in einer Woge von Licht. Der Kopf des Häschers wurde auseinander gerissen und flog nach allen Seiten davon.
    Als das Licht verging, stand Eneas über dem toten Körper des Häschers. Er hatte gesiegt, hatte das Unmögliche vollbracht. Dann brach die unsichtbare Verbindung zum Beryllyion ab und übergangslos kippte er um und blieb am Boden liegen. Seine schwarzen Augen wirkten gebrochen und tot.
     
    ***
     
    Linan schüttelte benommen den Kopf; sie hockte neben dem Drachen und suchte nach Kraft, um wieder aufstehen zu können. Ihre Gedanken waren verwirrt und erst, als sie mit ihrer rechten Hand das Amulett berührte, vermochte sie es, sich zu beruhigen. Doch gleichzeitig drangen die wirren Gedanken des Drachens in ihren Kopf.
    Ihr Blick fiel auf ihn und für einen Augenblick bohrten sich ihre Blicke ineinander. Sie erinnerte

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