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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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flüsterte sie so leise sie nur konnte. »Und wie kann es sein, dass du zu mir sprichst?«
    Nutze das Beryllyion! Es kann mich heilen.
    Das Amulett? Linans Gesicht wurde hart. Wie sollte das möglich sein?
    Es trägt die Macht der Alten Götter in sich – es kann diese Wunde heilen! Ansonsten werde ich sterben.
    Linan war unschlüssig. War er es wirklich, der zu ihr sprach? Und war es vielleicht nur ein Versuch, das Amulett in seine Hände zu bekommen?
    Aber dann beschloss sie, ihm zu vertrauen. Sie glaubte ihm, dass er im Sterben lag. Sie fühlte es.
    Bitte! Nur du kannst mich jetzt noch retten!
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit nickte sie. »Also gut – was muss ich tun?«
    Die Stimme sprach lange zu ihr, dann stand sie auf und der Drache warf ihr einen beunruhigten Blick zu. Doch sie ignorierte ihn und ging langsam hinüber zu Eneas. Mela und der Wächter blickten ihr neugierig entgegen.
    Linan trat zu ihnen und ging neben Eneas in die Knie. Dann wandte sie sich an Mela: »Öffne sein Hemd!«
    Mela starrte sie an. »Was hast du vor?«, fragte sie ablehnend und Linan spürte, wie sich Spannung in ihr aufbaute.
    »Ich kann ihm helfen.«
    »Du hast gesagt, du könntest das nicht«, wandte Orcard ein und trat ebenfalls zu ihnen. Er sah die Spannung, die zwischen den beiden Frauen herrschte.
    »Es hat sich etwas verändert, und jetzt öffne sein Hemd! Oder ziehst du es vor ihn sterben zu lassen?«
    Mela zögerte noch immer.
    »Ich bin seine einzige Chance zu überleben!«, brummte Linan, die sich über Melas Verhalten ärgerte.
    Mela wollte auffahren, überlegte es sich dann doch anders und gehorchte.
    Linan wartete bis sie fertig war und betrachtete den Oberkörper Eneas'. Er war bedeckt mit seltsamen Zeichen, die ihr überaus vertraut vorkamen. Und dann wusste sie es wieder: genau solche Zeichen waren auch auf dem Kopf des Drachens!
    Sie zögerte, denn plötzlich war sie verunsichert. Welche Verbindung bestand zwischen Eneas und dem Drachen? Denn das konnte kein Zufall sein, das war schlicht nicht möglich.
    Doch sie beschloss, nicht weiter über dieses Rätsel nachzudenken, sondern legte ihre rechte Hand auf die verletzte Schulter, während die linke das Amulett fest umgriff. Die Berührung der Schulter war ihr unangenehm, denn es war, als bewegte sich etwas darunter, als gäbe es dort etwas, das böse und feindselig war.
    »Der Häscher?«, fragte sie und deutete auf die Schulter.
    Mela nickte und beobachtete sie in einer Mischung aus Hoffnung und Widerwillen. »Sie haben früher schon gegeneinander gekämpft, und seitdem trägt er diese Verletzung in sich.«
    Linan presste die Lippen zusammen, denn sie konnte es sich nicht vorstellen, wie er so lange mit einer solchen Verletzung hatte überleben können. Plötzlich begann das Amulett zu leuchten und dieses Leuchten dehnte sich über Linans Arm aus bis zu Eneas' Schulter, in der es zu verschwinden schien.
    »Im Namen der Götter!«, brach es aus Orcard heraus.
    Der Wächter trat einen Schritt zurück und seine Augen starrten ungläubig auf Linan und das Amulett. Man sah ihm an, dass eine Frage auf seinen Lippen brannte, doch er schwieg, um Linan nicht zu stören.
    Linan fühlte das Böse jetzt, spürte, wie die Kraft des Amulettes dagegen ankämpfte. Ihr Arm wurde warm und ein leichtes Zittern ging durch ihn. Dann kam der Schmerz und sie begann zu stöhnen. Sie begriff, welche Pein Eneas auszuhalten hatte, doch sie vermochte nicht, mit Stöhnen aufzuhören.
    Mela und Orcard warfen ihr entsetzte Blicke zu, doch niemand von ihnen wagte einzugreifen. Das Licht verstärkte sich und mit ihm auch das Stöhnen Linans. Eneas' Körper begann zu vibrieren und sein Gesicht zog sich zuckend zusammen. Von weiter hinten ertönte ein Fauchen des Drachens, der sich unruhig hin und her bewegte und Anstalten machte, zu ihnen zu kommen.
    Und dann war es vorbei. Das Leuchten verging und Linans Arm erschlaffte, als hätte er jede Kraft verloren. Sie taumelte zurück und wäre wohl zu Boden gestürzt, wenn Mela sie nicht gehalten hätte. Für einige Augenblicke schloss sie die Augen, dann machte sie sich von Mela los und stand unter leichtem Zittern auf.
    »Was ist jetzt mit ihm?«, rief Mela und ihr Blick irrte zwischen Linan und Eneas hin und her.
    Doch Linan antwortete nicht. Sie fühlte sich leer und verbraucht, auch klang der Schmerz, den sie gespürt hatte, noch in ihr nach. Aber sie wusste, dass das Böse vergangen war, dass die Macht des Amulettes gesiegt hatte.
    Aber jetzt

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