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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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    »Geister.«
    Die Erinnerung daran, wie er noch vor einer Stunde auf diesem Balkon mit sich selbst gesprochen hatte, verfolgte mich. Sprach er mit Figuren aus seiner Vorstellungskraft? Oder mit Geistern, die nur er sehen konnte?
    Wenn Will ein Nekromant und ein Vampir war, würde das eine Menge erklären.
    Einschließlich der Zombiearmee.

30
    »Halb riss ich aus des Todes Rachen ihn.«
    Was ihr wollt (3. Akt, 5. Szene)
    W ill sah sich um, aber es war bereits zu spät, um der Frau zu helfen. Zombies strömten aus den Häusern. Zuerst bemerkten sie sie gar nicht, sondern waren auf der Jagd nach ihm.
    Aber als sie begann, sie anzurempeln und ein paar von ihnen mit ihrem Manuskript auf den Kopf zu schlagen, um an die Spitze der Gruppe zu gelangen, griffen sie sie an.
    Will sah nicht, was geschah – den Heiligen sei Dank. Aber ihren Schreien nach zu urteilen, war es nichts Gutes, und er konnte nicht zurück.
    Die Zombies waren hinter ihm her.
    Er wusste nur nicht, warum. Er hatte nichts getan, um sie zu verletzen. Er hatte gar nicht die Zeit dazu gehabt.
    »Seid vorsichtig.«
    Will hatte keine Ahnung, wer da gerufen hatte, aber als er wieder nach vorne sah, wäre er fast gestürzt. Ein Zombie stand direkt in seinem Weg.
    Will sprang mit ausgestrecktem Bein vor, als würde er jemandem ins Gesicht treten wollen. Aber es war niemand da. Denn plötzlich waren sie alle hinter ihm.
    Eine Horde Untoter war kein Problem für Will Shakespeare. Er war schon lange weg, bevor sie den Stadtrand von London erreichten. Nicht, dass sie ihn nicht wieder aufstöbern konnten. Die verdammten Viecher fanden ihn immer wieder.
    Und warum war das so?
    Natürlich hatte er eine besondere Verbindung zu den Toten, aber in seinem ganzen langen Leben hatte er nicht so viele Begegnungen mit ihnen gehabt wie in den letzten Tagen. Es musste einen Grund dafür geben.
    Will nahm einen Umweg, bis er sicher war, dass ihm niemand folgte. Als er schließlich das Rose-Theater erreichte und betrat, waren dort alle sehr geschäftig. Einen Augenblick lang stand er einfach nur da und ließ sich von dem Geruch, dem Anblick und dem Klang dieses Ortes verzaubern.
    Henslowe hatte darauf geachtet, das Rose stabil zu bauen. Es stand auf einem festen, gepflasterten Untergrund, das Gebälk bestand aus Holz, die Wände aus Latten und Mörtel. Das Gebäude hatte drei Ebenen. Die billigsten Plätze waren unten auf dem Boden direkt vor der Bühne, die besseren weiter oben.
    Wie die meisten Theater hatte auch das Rose eine obere Ebene hinter der Bühne, die es den Autoren ermöglichte, beim Schreiben der Stücke Regieanweisungen wie von oben hinzuzufügen. Auf der Bühne gab es außerdem eine Falltür, durch die die Schauspieler erscheinen und verschwinden konnten. Auf diese Weise ließen sich Himmel, Erde und Hölle darstellen.
    Will bat um Ruhe, und alle Augen richteten sich auf ihn. »Heute Abend werden wir damit beginnen, ein neues Stück zu proben.«
    Die Leute jubelten, pfiffen und applaudierten, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandten. Will lächelte. Ein neues Stück war immer etwas Besonderes.
    Jetzt musste er es nur noch schreiben.
    Will betrat die Garderobe und versuchte, sich mit tiefen, gleichmäßigen Atemzügen zu beruhigen. Während des Laufens hatte er zu keuchen angefangen, auch wenn er das eigentlich nicht musste. Er war einfach so daran gewöhnt, sich wie ein Mensch zu verhalten.
    »Das war sehr knapp.«
    Will zuckte zusammen und wirbelte herum. Die dunkelhäutige Frau mit der bunten Kleidung und den Kopftüchern war zurück. Dieses Mal hatte er jedoch eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wer sie war. Ein afrikanischer Akzent, französische Worte, dunkle Haut, es war nicht schwer zu erraten.
    »Nounou, nehme ich an?«
    Sie lächelte, und strahlend weiße Zähne blitzten auf, bevor sie nickte.
    »Wenn ich vor dieser Zombiehorde gestürzt wäre, hätten sie mich vielleicht erwischt.« Er verneigte sich. »Danke, dass Ihr mich gewarnt habt.«
    »Es war das Mindeste, was ich tun konnte. Ihr habt mein Mädchen so glücklich gemacht.«
    »Sie macht mich auch glücklich. Ich liebe sie.«
    »Und sie liebt Euch.« Nounou runzelte die Stirn. »Zumindest tat sie es vor Kurzem noch.«
    Will, der bei ihren ersten Worten am liebsten davongeschwebt wäre, fühlte sich nach dieser Ergänzung plötzlich so, als müsste er sterben. »W-was?«, stotterte er. »Was ist passiert?«
    Die alte Frau sah ihn weise an. »Sie hat einen Verdacht, wer Ihr seid.«
    »Wie

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