Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
Ihr drinnen über einen Mann spracht, der tot sein sollte, es aber nicht ist.«
    Will ignorierte die Tatsache, dass Kate überrascht nach Luft schnappte, und konzentrierte sich darauf, den Burschen zu überzeugen . »Erzählt mir von ihm.«
    Er wiederholte alles, was Will bereits gehört hatte, und mehr.
    »Einen Moment.« Will hob mitten in der Erzählung eine Hand. »Hinrichtung wegen Hochverrats, sagt Ihr?«
    »Ich habe gehört, dass Philipp von Spanien ihn schickte, um die Königin zu töten.«
    Wills Schreibblockade hatte ihn in letzter Zeit sehr beschäftigt. Er hatte daher an wenig anderes gedacht und aktuellen Ereignissen kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Information war ihm neu.
    Es gab ständig Gerüchte, dass jemand Elizabeth ermorden wollte – sei es nun aus religiösen, innen- oder außenpolitischen Gründen – ; die Welt war kein sicherer Ort für eine Frau wie sie. Aber meistens handelte es sich eben auch um nichts anderes als Gerüchte. Doch wenn jemand dafür gehängt worden war, schien es die Verschwörung tatsächlich gegeben zu haben. Und wenn der Beschuldigte wieder unter den Lebenden wandelte, war auch die Bedrohung für die Königin wieder existent.
    »Wie sieht er aus?«, fragte Will.
    »Sehr groß und dunkelhaarig. Dünn. Ein schwarzer Bart mit ein paar grauen Haaren darin. Buschige Augenbrauen.« Er sah zu Kate. »Seine Haut war so dunkel wie seine.«
    Kate funkelte ihn böse an. Es war unhöflich gewesen, das zu erwähnen.
    »Wo habt Ihr ihn gesehen?«
    »Er ging in Richtung London Bridge.«
    »Seid Ihr sicher, dass es der gleiche Kerl war, den man wegen Hochverrats hingerichtet hat?«
    »Ja, Herr. Ich würde Guy de Nigromante überall wiedererkennen.«
    Will zuckte bei dem Namen zusammen und sah dann zu Kate, aber sie schien die Verbindung nicht gezogen zu haben.
    »Geht nach Hause«, murmelte Will. Der Mann entfernte sich.
    Will begann nun, in Richtung London Bridge zu marschieren. Kate eilte ihm hinterher.
    »Will, es ist unmöglich, um diese Uhrzeit eine einzelne Person auf Londons Straßen ausfindig zu machen.« Sie stieß einen ungeduldigen Seufzer aus. »Das würde Euch nicht einmal bei Tag gelingen.«
    So viel steht fest , dachte Will.
    Kate rannte, um ihn einzuholen, lief an ihm vorbei und blieb vor ihm stehen. Dann legte sie eine Hand auf seine Brust, um ihn ebenfalls zum Anhalten zu bringen. »Denkt Ihr, dass Nigromante der Mann ist, nach dem wir suchen?«
    »Ich weiß, dass er es ist«, sagte Will.
    »Woher?«
    »Weil Nigromante Nekromant bedeutet.«
    »Natürlich«, murmelte Kate. Sie gingen weiter.
    Er konnte den Schurken in der Dunkelheit finden. Er hatte eine Verbundenheit zu den Toten. Früher oder später würde entweder Will auf Guy de Nigromante stoßen oder umgekehrt. Und dann …
    Will sah eine Gestalt auf der Brücke und wusste, dass er es war.
    »Bleibt hier«, flüsterte er Kate zu und rannte los, bevor Kate protestieren konnte.
    Er fühlte sich ein wenig schuldig, dass er sie zurückließ, aber auf diese Weise würde sie zumindest in Sicherheit sein. Es war leichter, sich einem Dutzend Zombies zu stellen, als ihm im Kampf gegen Nigromante beizustehen.
    »Will!«, rief Kate, aber ihre Stimme wurde immer leiser, während er um eine Ecke lief und dabei seine Geschwindigkeit erhöhen musste, um den langen, dünnen Schatten in der Entfernung nicht zu verlieren. »Kommt zurück!«
    Halb erwartete er, dass sie mit dem Fuß aufstampfen würde. Vielleicht tat sie das sogar. Plötzliches Kirchengeläut übertönte ihre nächsten Worte.
    Will folgte dem Geräusch und entdeckte eine Gestalt auf dem Glockenturm der Southwark-Kathedrale. Will sah hinauf. Nigromante sah zu ihm herunter. Er trug einen langen schwarzen Umhang, der ihn wie eine Fledermaus aussehen ließ. Wie anmaßend! Es war nur ein Mythos, dass sich Vampire in Fledermäuse verwandeln konnten.
    »Gesellt Euch zu mir, Will!« Er schwang seinen Umhang theatralisch beiseite. Sprach der Mann für eine Rolle vor?
    Will fluchte innerlich. Wieso schien Nigromante ihn bereits zu kennen, obwohl Will erst vor ein paar Minuten von seiner Existenz erfahren hatte?
    Will benutzte die Treppe, auch wenn er den ganzen Weg über von Nigromantes Spott verfolgt wurde. »Habt Ihr etwa Eure Kräfte verloren, Will!«
    Natürlich hätte er die Kirchenmauern auch hinaufklettern können, aber was hätte er denen gesagt, die ihn dabei beobachten mochten? Ja, ich habe unglaubliche Vampirkräfte!
    Dieses Risiko würde er nicht

Weitere Kostenlose Bücher