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Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Titel: Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Mackay
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Koks und Methamphetamin. Sie legt alles auf den Couchtisch.
    Er sieht es sich nickend an. »Okay. Lass es hier. Montag früh richte ich ein Konto ein. Bringe das Geld so schnell wie möglich in Sicherheit. Der Rest dauert länger. Ich suche jemand Verlässlichen, der es verkauft. Du kriegst nicht den vollen Wert, nicht für eine einmalige Lieferung. Aber du wirst nicht übers Ohr gehauen.«
    Sie nickt begeistert. »Verstanden, aber mir hilft es schon, überhaupt was zu kriegen. Im Moment hab ich so gut wie nichts, deshalb …« Sie verstummt und zuckt vor Verlegenheit mit den Schultern.
    Einen Augenblick herrscht Schweigen. Was Nate angeht, ist das Gespräch vorbei.
    »Wann soll ich?«, fragt sie und deutet auf den Couchtisch.
    Er zuckt mit den Schultern. »Sagen wir, Montag in einer Woche. Wenn du dann vorbeikommst, sag ich dir, wie’s gelaufen ist. Vielleicht solltest du das Geld ein paar Monate auf dem Konto lassen, bis du dir sicher sein kannst, dass die Cops dich nicht überwachen. Auch das Konto nicht überwachen.«
    »Ich glaube nicht, dass die mich überwachen. Ich bin doch nur Zeugin, keine Verdächtige.«
    Nate sieht sie an. In seinem Gesichtsausdruck liegt ein Hauch von Abscheu, aber nur ein Hauch. »Du bist die Freundin eines toten Drogendealers. Sie werden dich überwachen. Du weißt was, das sie wissen wollen, also überwachen sie dich, bis sie sicher sind, dass sie von dir nichts erfahren werden.«
    Er bringt sie zur Tür und lässt keinen Zweifel daran, dass er von ihrer Gesellschaft genug hat. Als er die Tür hinter ihr schließt, steht sie draußen im Vorgarten und weiß nicht recht, wie es ihr geht. Sie ist froh, dass er ihr hilft, aber seine Warnung hat sie noch im Ohr. Die Polizei wird dich überwachen. Das Gespenst von DI Fisher lauert irgendwo in der Stadt, und sie hat das schreckliche Gefühl, dass sie ihn nicht wird abschütteln können. Nate kennt sich da aus. Als Nate die Tür geschlossen hat, hält er inne. Zara, zurück in seinem Leben. Er muss ihr helfen und sie dann gehenlassen. Sie ist durch und durch egoistisch. Sobald man ihr geholfen hat, ist sie wieder verschwunden. Er muss sie von Becca fernhalten.

34
    Fisher ruft bei allen möglichen Taxiunternehmen an, um rauszufinden, wer Freitagnacht vor dem Club stand. Kommt ihm vor wie die stumpfsinnige Arbeit eines Hilfspolizisten. Weil er nur im Büro sitzt und weil er das kaum aushält. Manche Detectives sind liebend gern im Büro. Einige verstecken sich dort, weil sie Angst haben, unter Leute zu gehen. Klammern sich mit aller Kraft dort fest. Hoffen verzweifelt, das Ganze bis zum Ruhestand und der Rente zu überstehen. Wie sie es bisher geschafft haben, ist ihm ein Rätsel.
    Die ersten beiden Anrufe laufen ins Leere. Doch beim dritten hat er Glück. Ja, sie hätten ein paar Leute, die diese Gegend abdecken. Ja, regelmäßig. Ja, sie könnten ihm die Nummern der beiden Fahrer geben, die diese Fahrgäste vielleicht befördert haben.
    Halb neun. Offenbar arbeitet heute Abend keiner von beiden. Fisher ruft den ersten an. Eine mürrische Stimme meldet sich. Er würde das lieber von Angesicht zu Angesicht regeln, aber erst muss er den richtigen Fahrer finden. Der Kerl sagt nein, er kann sich nicht erinnern, ein junges Paar und einen älteren Mann gefahren zu haben. Lässt eine Tirade über eine dicke Frau los, die sich auf dem Rücksitz seines Wagens übergeben hat, über einen Jungen und ein Mädchen, die sich aufgeführt haben wie Tiere. Hemmungsloser Abschaum, flucht er, und fügt schwerverständlich noch etwas über mangelndes Schamgefühl hinzu. Da müsste die Polizei mal was unternehmen. Fisher legt auf. Seine Geduld mit Leuten, die unnütz sind, hat ihre Grenzen. Er ruft den zweiten Mann an. Nettere Begrüßung. Höflicher.
    »Ich suche den Fahrer, der gegen null Uhr fünfundvierzig ein junges Paar und einen älteren Mann vorm Eingang des Heavenly mitgenommen hat.«
    Es folgt eine Pause, bis der Groschen fällt. »Ja, ich glaube, ich kann mich erinnern. Ja, das war wohl meine Fahrt. Der Ältere konnte sich kaum auf den Beinen halten, bei den anderen beiden ging’s.«
    »Ich bin froh, dass ich Sie gefunden habe. Wann können Sie aufs Revier kommen, um mit mir darüber zu sprechen? Wissen Sie, Ihre Fahrgäste waren, kurz nachdem sie von Ihnen abgesetzt wurden, in ein Verbrechen verwickelt, deshalb würde ich gern mal mit Ihnen reden. Dürfte nicht lange dauern.«
    Wieder eine Pause. Die Leute lassen sich nur ungern in was reinziehen,

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