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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Völkischen Reinheit haben wir auf lokaler Ebene keine Verdächtigen«, sagte Wanda. »Aber in den Randgebieten - in den Bergen und den Canons - gibt es zahlreiche Splittergruppen.«
    »Wo wir gerade von Bergen und Verstecken sprechen, erinnert ihr euch noch an Ricky Moke?«, fragte Martinez.
    »Darrell Holts Freund?«, wollte Decker wissen.
    »Ja, genau der. Das FBI führt eine Akte über Ricky Moke. Aber nicht wegen irgendwelcher Bombenattentate.«
    »Sondern?«
    »Hacken von Computern. Moke ist ziemlich mysteriös. Die Kollegen beim FBI haben kaum Informationen über ihn.«
    »Und was wissen sie dann über ihn?«
    »Es gab einen Typen, der den Decknamen Ricky Moke verwendete und vom FBI dabei erwischt wurde, als er sich von einem Ort in der Nähe von San Francisco in den Rechner von Lunar System Inc. hackte. Als die Beamten loszogen, um den Zugang zu überprüfen, stellten sie fest, dass die Adresse einem Lebensmittelhändler gehörte, der von nichts wusste. Irgendjemand hatte den Port mit einem abbruchreifen Haus verkabelt. Niemand weiß, wer dieser Moke wirklich ist.«
    »Es gibt keine Fotos von ihm?«
    »Nichts.«
    »Also wissen wir nicht einmal, ob Moke wirklich existiert.«
    »Darreil Holt behauptet, ihn zu kennen«, meinte Webster. »Ich könnte ihn um eine Beschreibung bitten.«
    »Der Vollständigkeit halber könnten wir das machen. Aber das ist irrelevant, falls Mike nicht mit irgendwelchen Hassdelikten in Verbindung gebracht werden kann.«
    Martinez meldete sich wieder zu Wort. »Ich persönlich denke ja, dass Moke in Bezug auf den Vandalismus eine Sackgasse ist.«
    »Also vergessen wir Moke mal«, sagte Decker, »und konzentrieren wir uns auf die antisemitischen Gruppierungen, die wir haben. Von denen gibt es schließlich mehr als genug.«
    »Wenn wir diese Hassgeschichte auf die nächsthöhere Ebene bringen wollen, müssen wir nicht lokal, sondern regional suchen«, erklärte Webster. »Das könnte eine Weile dauern. Aber wäre das wirklich zu verantworten, zumal Ernesto die Verwüstung der Synagoge gestanden hat?«
    »Normalerweise würde ich sagen, dass das wunderbar in die Lokalpolitik passt. Die Polizei zeigt absolut keine Toleranz gegenüber Rassismus, insbesondere nach dem, was mit Buford Furrow im jüdischen Zentrum geschah. Und auf persönlicher Ebene würde ich mir diese Mistkerle gern mal vorknöpfen. Aber...« Decker seufzte, »... aber wir können mit Ernesto nicht viel anstellen, weil er minderjährig ist und die Zuständigkeit für den Fall nicht mehr bei uns liegt.«
    »Woher bekommt ein Jugendlicher aus der Oberschicht wie Ernesto solche Fotografien? Aus dem Internet?«, fragte Martinez.
    »Vielleicht«, antwortete Decker.
    »Dann sollte vielleicht mal jemand überprüfen, was so alles im Internet... auf den Websites erhältlich ist.«
    »Gute Idee«, meinte Decker.
    »Ich könnte das in meiner Freizeit machen«, bot Webster an, »solange gewährleistet ist, dass das FBI darüber Bescheid weiß. Ich hab keine Lust, dass die Jungs eines Abends bei mir auf der Matte stehen und von mir verlangen, alles von meinem Computer runterzuladen.«
    »Ich klär das für dich«, sagte Decker.
    »Ich könnte mich auch darum kümmern, wenn Sie wollen«, bemerkte Wanda.
    »Okay, ich klär das für euch beide«, erwiderte Decker. »Oder noch besser: Ihr beide fahrt rüber zum Tolerance Center. Ich bin sicher, die haben alle Informationen, die wir benötigen.« Er überlegte einen Moment lang. »Rina kennt einige Mitarbeiter des Zentrums. Ich werde sie bitten, für euch ein paar Telefonate zu führen.«
    »Prima«, sagte Webster. »Also, wie ist der Stand der Dinge jetzt?«
    »Ich hab noch eine weitere Spur - die mögliche Freundin von Ernesto Golding. Nach allem, was ich so gehört hab, hat sie einige ziemlich schräge Vorlieben. Aber es gibt ein kleines Problem: Da sie über einundzwanzig ist, können wir nicht mehr ihre Eltern in die Zange nehmen, damit sie sie mit uns reden lassen.«
    »Vielleicht können wir sie ja direkt bearbeiten«, schlug Wanda vor.
    »Sie scheint nicht der Mensch zu sein, der sich leicht ins Bockshorn jagen lässt.«
    Decker zuckte die Achseln. »Aber da wir sonst nichts in der Hand haben, versuchen wir es doch mal mit der alten Masche.« Er überflog seine Notizen und schrieb dann die wichtigsten Daten auf ein Stück Papier. »Hier.«
    Martinez nahm das Blatt. »Ruby Ranger?«
    »Klingt nach einem Pornostar«, sagte Webster.
    »Vielleicht ist sie das ja«, meinte

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