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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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meinem Zimmer abartig heiß war, machte
das Ganze auch nicht besser. Aber wie sehr ich auch bettelte, Dad weigerte
sich, eine Klimaanlage zu installieren – mit der Begründung, das sei
Energieverschwendung. Ich griff nach dem Mathebuch und begann zu lesen:
»›Zwei Männer reisen mit verschiedenen Zügen. Diese verlassen den Bahnhof
...‹«
    »Heutzutage
fährt niemand mehr mit dem Zug«, nörgelte Mindy. »Warum müssen wir ständig über
Züge reden? Warum nicht über Flugzeuge?«
    Ich blickte
von dem Buch auf. »Es ist unmöglich, dir etwas beizubringen.«
    Mindy
klappte ihr Notizbuch zu. »Apropos beibringen, wie war das heute mit Lucius im
Unterricht? Mrs Wilhelm hatte ja praktisch einen Orgasmus, als er aufstand und
diesen großen Vortrag über Hamlet hielt.« Sie hielt inne. »Es war
allerdings auch wirklich fast schon interessant – für ein Stück über Dänemark.«
    »Noch mal
zurück zu der Aufgabe ...«
    »Wo ist
Lukey eigentlich?« Mindy kehrte der Differentialrechnung endgültig den Rücken zu
und sprang auf mein Bett, um durch das offene Fenster zu schauen. Sie zog die
Gardine beiseite. »Luuucius?«, gurrte sie. »Komm raus und spiel mit uns ...
Mindy will dich sehen ...«
    »Bitte lass
das«, bat ich und ich meinte es wirklich ernst.
    »Nur ein winziger
Blick in diese sexy schwarzen Augen...«
    Mindy
beugte sich weit aus dem Fenster. »Hey, da kommt jemand. Da fährt ein Truck
eure Auffahrt hoch.«
    »Wer ist es
denn?«, fragte ich, obwohl es mich nicht wirklich interessierte. Wahrscheinlich
war es nur einer von Dads Yoga-Schülern, der zu früh zum Unterricht erschien.
Man hörte das Geräusch von Reifen auf Kies, dann einen Motor, der ausgeschaltet
wurde.
    Meine beste
Freundin fuhr herum und ließ den Vorhang fallen. »Jake. Es ist Jakes blauer
Truck. Neben dem Pferdestall.«
    Jake?
    Ich
versuchte, uninteressiert zu wirken. »Oh, das ist nur unsere Heulieferung. Wir
kaufen sie auf Jakes Hof. Er wird das Heu abladen und bestimmt in einigen
Minuten wieder verschwunden sein.«
    »Oh.« Mindy
verdaute diese Information, dann wirbelte sie wieder herum, streckte den Kopf
aus dem Fenster und brüllte: »Hey, Jake! Wir kommen runter!«
    Das
konnte doch nicht wahr sein! »Mindy!
Mein T-Shirt ist uralt und hat ein Loch. Und ich bin völlig ungeschminkt!«
    »Du siehst
super aus.« Sie ignorierte meinen Protest und zog mich am Arm hinter sich her.
»Außerdem habe ich ihm jetzt schon gesagt, dass wir kommen.«
    Widerstrebend
ließ ich mich von ihr die Treppe hinunter und nach draußen zerren. »Ich werde
dich so was von umbringen.«
    Mindy
reagierte nicht darauf. »Er trägt kein Hemd«, flüsterte sie, während sie mich
über den Hof zu Jakes Truck schleppte. Er stand auf der Ladefläche und warf
Heuballen neben die Scheune. »Sieh dir diese Muskeln an!«
    Ich
verdrehte ihr den Arm. »Mindy, sei still!«
    »Au!« Sie
befreite sich aus meinem Griff und warf mir einen Finsteren Blick zu.
    »Na, wie
geht's?« Jake lächelte und hielt in seiner Arbeit inne. Er zog ein rotes Tuch
aus der Tasche seiner abgetragenen Jeans, um sich den Schweiß von der Stirn zu
wischen. Sein muskulöser Oberkörper war zugegebenermaßen beeindruckend.
    »Wir lernen
Mathe«, antwortete ich und versuchte, unauffällig das Loch in meinem T-Shirt
zu verdecken. Es befand sich direkt über meinem Bauch, der sich durch die
vielen Kuchenpausen in den Sommerferien verräterisch vorwölbte.
    »Willst du
auf einen Drink hereinkommen, wenn du fertig bist?«, bot Mindy Jake an, als
sei es ihr Haus.
    »Ja klar.«
Jake grinste. »Lass mich nur zuerst das Heu abladen, bevor die Sonne untergeht.«
    Mindy zog
an meinem Handgelenk, um mir zu bedeuten, dass wir hineingehen sollten, um zu
warten. »Wir werden dir ein anderes Shirt anziehen«, murmelte sie mir ins Ohr.
    »Bis
gleich«, sagte ich zu Jake und warf dabei einen letzten verstohlenen Blick auf
seine Muskeln. Wirklich nicht schlecht.
    Als ich
mich zum Haus umdrehte, fiel mein Blick auf einen gewissen rumänischen
Austauschschüler, der an der Garage lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Vielleicht
täuschte ich mich. Vielleicht war es lediglich das nachlassende, schräg
einfallende Licht, das harte Schatten auf sein kantiges Gesicht warf, aber er
sah alles andere als erfreut aus.

Kapitel 9
    Morgen bist
du auf dich gestellt, auch wenn Mom sagt, dass ich dir helfen soll, dich
einzugewöhnen«, warnte ich Lucius, der mir durch die Cafeteria folgte und
alles, was dort an Essbarem

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