Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
und er schläft«, sagte ich. »Ich schätze, Hosenweite 34, und er hat lange Beine und breite Schultern.« Dabei fiel mir ein, dass ich mir das Etikett in Erics Jeans ansehen konnte, die immer noch im Trockner auf der hinteren Veranda waren.
    »Was für Kleidung denn?«
    »Arbeitskleidung.«
    »Kenn' ich den?«
    »Ich bin das«, sagte eine sehr viel tiefere Stimme.
    Jason fuhr herum, als erwartete er jeden Moment einen Angriff, was zeigte, dass seine Instinkte gar nicht so schlecht ausgeprägt waren. Aber Eric wirkte so ungefährlich, wie ein Vampir seiner Größe überhaupt aussehen konnte. Und er trug liebenswürdigerweise den braunen Veloursbademantel, den ich ins zweite Badezimmer gelegt hatte. Es war einer von Bills, und es gab mir einen Stich, als ich ihn an jemand anders sah. Aber ich musste praktisch denken. Eric wanderte besser nicht in seiner roten knallengen Unterhose durchs Haus - wenigstens nicht, solange Jason da war.
    Jason starrte Eric mit weit aufgerissenen Augen an und warf mir einen schockierten Blick zu. »Ist das dein neuer Freund, Sookie? Da hast du über die andere Geschichte ja nicht lange Gras wachsen lassen.« Er schwankte offenbar zwischen Bewunderung und Entrüstung. Und er hatte noch nicht begriffen, dass Eric tot war. Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Leute es erst nach einigen Minuten bemerken. »Also für ihn soll ich die Sachen mitbringen?«
    »Ja. Sein Hemd wurde letzte Nacht zerrissen und seine Jeans sind noch in der Wäsche.«
    »Stellst du uns nicht vor?«
    Ich holte tief Luft. Es wäre sehr viel besser gewesen, wenn Jason Eric nicht zu sehen bekommen hätte. »Lieber nicht«, sagte ich.
    Das nahmen sie mir beide ziemlich übel. Jason wirkte verletzt, und der Vampir sah beleidigt aus.
    »Eric«, sagte er und streckte Jason die Hand entgegen.
    »Jason Stackhouse, der Bruder dieser ungehobelten Lady hier«, sagte Jason.
    Sie gaben sich die Hand, und ich hätte ihnen beiden am liebsten die Hälse umgedreht.
    »Ich nehm' mal an, das hat einen Grund, dass ihr zwei nicht selbst losfahren und was zum Anziehen kaufen könnt«, sagte Jason.
    »Das hat einen guten Grund«, sagte ich. »Und es gibt ungefähr zwanzig gute Gründe, warum du am besten ganz schnell wieder vergisst, dass du diesen Typen hier gesehen hast.«
    »Bist du in Gefahr?«, fragte Jason direkt.
    »Noch nicht«, sagte ich.
    »Wenn du was tust, das meine Schwester verletzt, dann wirst du nichts als Ärger erleben«, sagte Jason zu dem Vampir.
    »Etwas anderes würde ich auch nicht erwarten«, sagte Eric.
    »Aber da du offen zu mir bist, will ich auch offen zu dir sein. Ich finde, du solltest für sie sorgen und sie in deinem Haus wohnen lassen, damit sie besser geschützt ist.«
    Jason blieb der Mund offen stehen, und ich musste mir die Hand vor meinen halten, damit ich nicht laut loslachte. Das war noch besser, als ich es mir hätte vorstellen können.
    »Zehn Flaschen Blut und was anderes zum Anziehen?«, fragte Jason mich, und an seiner veränderten Stimme konnte ich erkennen, dass er endlich kapiert hatte, was mit Eric los war.
    »Richtig. Der Schnapsladen dürfte das Blut haben. Die Kleidung kannst du bei Wal-Mart kaufen.« Eric war der Jeans-und-T - Shirt-Typ, mehr konnte ich mir ohnehin nicht leisten. »Oh, und er braucht auch Schuhe.«
    Jason trat neben den Vampir und stellte seinen Fuß neben seinen. Er pfiff, was Eric zusammenfahren ließ.
    »Große Füße«, bemerkte Jason und warf mir einen Blick zu. »Stimmt das alte Sprichwort denn?«
    Ich lächelte ihn an. Er versuchte, die Atmosphäre zu entspannen. »Auch wenn du's mir nicht glaubst, ich hab' keine Ahnung.«
    »Na ... nichts für ungut. Also, ich geh' dann mal«, sagte Jason und nickte Eric zu. Ein paar Sekunden später hörte ich seinen Pick-up die Kurven der Auffahrt entlangrasen. Es war schon gänzlich dunkel geworden.
    »Tut mir leid, dass ich rausgekommen bin, als er da war«, sagte Eric vorsichtig. »Ich glaube, du wolltest nicht, dass ich ihn treffe.« Er kam herüber zum Feuer und schien die Wärme genauso zu genießen, wie ich es getan hatte.
    »Es ist mir nicht peinlich oder so was, dass du hier bist«, sagte ich. »Es kommt mir nur so vor, als wenn du einen Haufen Ärger am Hals hättest, und ich will nicht, dass mein Bruder da reingezogen wird.«
    »Ist er dein einziger Bruder?«
    »Ja. Und meine Eltern sind tot und meine Großmutter auch. Er ist alles, was ich habe, außer einer Cousine, die seit Jahren schon drogenabhängig ist. Sie

Weitere Kostenlose Bücher