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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ist verloren, glaub' ich.«
    »Sei doch nicht so traurig«, sagte er, als könnte er sich nicht helfen.
    »Schon okay.« Ich gab meiner Stimme einen forschen und sachlichen Ton.
    »Du hast mein Blut in dir«, sagte er.
    Oh. Ich stand absolut reglos da.
    »Ich wäre nicht fähig, zu erkennen, was du fühlst, wenn du nicht mein Blut in dir hättest«, sagte er. »Sind wir - waren wir - ein Liebespaar?«
    Das war sicher eine der liebenswürdigsten Weisen, es zu formulieren. Eric hatte sich, was Sex betraf, sonst immer sehr handfest ausgedrückt.
    »Nein«, sagte ich unverzüglich, und das war die Wahrheit, wenn auch nur um Haaresbreite. Wir waren noch rechtzeitig gestört worden, Gott sei Dank. Ich bin nicht verheiratet. Ich habe meine schwachen Momente. Er ist umwerfend. Was soll ich noch sagen?
    Doch er sah mich mit ernstem Blick an, und ich spürte, wie eine heiße Welle mein Gesicht erröten ließ.
    »Das hier ist nicht der Bademantel deines Bruders.«
    Oh, Mann. Ich starrte ins Feuer, als würde es eine Antwort für mich ausspucken.
    »Wem gehört er dann?«
    »Bill«, sagte ich. Das war einfach.
    »Ist er dein Liebhaber?«
    Ich nickte. »Er war es«, sagte ich aufrichtig.
    »Ist er mein Freund?«
    Ich dachte darüber nach. »Na ja, nicht direkt. Er lebt in dem Bezirk, in dem du Sheriff bist. In Bezirk Fünf.« Ich fing wieder an, mein Haar zu bürsten, und bemerkte, dass es inzwischen trocken war. Es knisterte, weil es elektrisch aufgeladen war, und blieb an der Bürste haften. Ich lächelte über den Effekt, als ich mich selbst im Spiegel über dem Kaminsims sah.
    Eric konnte ich auch sehen. Ich habe keine Ahnung, warum die Geschichte, dass Vampire nicht in Spiegeln zu sehen sind, immer noch herumgeistert. Von Eric gab es eine ganze Menge zu sehen, weil er so groß war und weil er den Bademantel nicht fest genug zugeknotet hatte... Ich schloss die Augen.
    »Fehlt dir etwas?«, fragte Eric besorgt.
    Mehr Selbstbeherrschung.
    »Mir geht's gut«, sagte ich und versuchte, nicht mit den Zähnen zu knirschen. »Deine Freunde werden bald kommen. Deine Jeans sind im Trockner, und Jason ist hoffentlich jeden Moment wieder da mit ein paar anderen Sachen zum Anziehen.«
    »Meine Freunde?«
    »Nun, die Vampire, die für dich arbeiten. Ich schätze, Pam geht als Freundin durch. Bei Chow weiß ich das nicht.«
    »Sookie, wo arbeite ich? Wer ist Pam?«
    Das war wirklich ein mühsames Gespräch. Ich versuchte, Eric seine Position zu erklären, dass er der Besitzer des Fangtasia war und welche anderen Unternehmungen und Interessen er noch hatte. Aber ehrlich gesagt, ich wusste selbst einfach nicht genug, um ihm das alles haarklein auseinander zu setzen.
    »Du weißt nicht sehr viel über das, was ich mache«, stellte er ganz richtig fest.
    »Tja, ich bin nur im Fangtasia, wenn Bill mich mitnimmt, und er nimmt mich nur mit, wenn ich was für dich tun muss.« Ich schlug mir selbst mit der Bürste vor die Stirn. Dämlich, wie dämlich!
    »Was musst du denn für mich tun? Gibst du mir bitte mal die Bürste?«, fragte Eric. Ich warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Er wirkte sehr grüblerisch und nachdenklich.
    »Na klar«, sagte ich und ignorierte seine erste Frage. Ich gab ihm die Bürste. Er fing an, sich die Haare zu kämmen, und die Muskeln seiner Brust begannen einen spielerischen Tanz. O Himmel. Vielleicht sollte ich noch mal unter die Dusche gehen und das Wasser auf eiskalt drehen? Ich stapfte ins Schlafzimmer und holte mir ein Haargummi, um mir ganz oben am Hinterkopf einen so festen Pferdeschwanz zu binden, wie ich nur konnte. Ich benutzte meine zweitbeste Bürste und strich das Haar ganz glatt. Dann prüfte ich, ob ich auch die Mitte getroffen hatte, indem ich den Kopf hin und her drehte.
    »Du bist angespannt«, sagte Eric von der Tür her, und ich schrie erschrocken auf.
    »Tut mir leid, tut mir leid!«, sagte er hastig.
    Ich sah ihn misstrauisch an, aber er schien aufrichtig zerknirscht zu sein. Wäre er er selbst gewesen, hätte Eric gelacht. Aber verflixt noch mal, ich vermisste den echten Eric richtig. Bei ihm wusste ich wenigstens immer, woran ich war.
    Ich hörte, wie an der Vordertür geklopft wurde.
    »Du bleibst hier drin«, sagte ich. Er schien ziemlich besorgt und setzte sich wie ein braver kleiner Junge in den Sessel in der Ecke des Zimmers. Zum Glück hatte ich in der Nacht noch meine auf dem Boden verstreuten Sachen weggeräumt, so wirkte das Zimmer nicht so privat. Ich ging durchs Wohnzimmer zur Haustür

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