Der Vampir der mich liebte
was nun folgen würde.
»Steht dieses Mädchen in irgendeiner Beziehung zu Jason?«
»Was?« Jetzt war ich perplex. »Wovon redest du?«
»Du hast diese Maria-Star Cooper neben der Landstraße aufgelesen. Die Polizei hat gesucht, aber es finden sich nirgends Anzeichen für einen Unfall.«
Ich zuckte die Achseln. »Ich habe denen doch gesagt, dass ich nicht sicher bin, ob ich die Stelle wiederfinde. Und sie haben mich nicht gebeten, danach zu suchen. Es wundert mich gar nicht, dass sie nichts finden, wenn sie die genaue Stelle nicht kennen. Ich habe ja versucht, sie mir zu merken, aber es war Nacht, und ich hatte ziemliche Angst. Sie kann ja auch bloß da abgelegt worden sein, wo ich sie gefunden habe.« Ich sehe schließlich nicht umsonst Kabelfernsehen.
»Hören Sie, wir denken«, dröhnte Alcee Beck, »dass dieses Mädchen eine von Jasons Verflossenen ist. Hatte er sie vielleicht irgendwo versteckt? Und Sie haben sie jetzt laufen lassen, weil Jason verschwunden ist.«
»Was?« Es war, als spräche er Urdu oder so etwas. Ich konnte mir überhaupt keinen Reim darauf machen.
»Da Jason wegen dieser Morde letztes Jahr in Untersuchungshaft war, haben wir uns gefragt, ob da nicht doch irgendwo Feuer ist bei all dem Rauch.«
»Sie wissen doch, wer diese Morde begangen hat. Der Täter sitzt im Gefängnis, falls mir da nicht irgendwas entgangen ist. Und er hat gestanden.« Catfish sah mir beklommen direkt in die Augen. Fragestellungen solcher Art machten den Boss meines Bruders immer ganz verlegen. Zugegeben, mein Bruder liebte es ein wenig abseitig in Sachen Sex (was keine seiner Freundinnen je gestört zu haben schien). Aber sich vorzustellen, er hätte irgendwo eine Sexsklavin, um die ich mich kümmern musste, wenn er verschwand? Also bitte!
»Er hat gestanden und sitzt immer noch im Gefängnis«, sagte Andy. Da Andy das Geständnis selbst aufgenommen hatte, dürfte darauf Verlass sein. »Aber was, wenn Jason sein Komplize war?«
»Jetzt aber mal halblang hier«, sagte ich. Bei mir war langsam der Siedepunkt überschritten. »Beides auf einmal geht ja wohl schlecht. Wenn mein Bruder nach der Jagd auf einen geheimnisvollen Panther tot draußen im Wald liegt, wie hätte er dann - wie heißt sie? - Maria-Star Cooper irgendwo gefangen halten sollen? Oder heißt das, auch ich bin an den angeblichen Bondage-Aktivitäten meines Bruders beteiligt? Und habe sie deswegen mit dem Auto über den Haufen gefahren? Und dann habe ich sie eingeladen und in die Notaufnahme gebracht?«
Eine ganze Weile lang starrten wir uns alle gegenseitig an. Von den drei Männern gingen Wellen der Anspannung und der Verwirrung aus.
Und dann sprang Catfish vom Sofa hoch wie eine Rakete. »Nein«, brüllte er. »Ihr Kerle habt mich hierher geschleppt, um Sookie die schlechte Nachricht mit dem Panther zu überbringen. Keiner hat was von irgendeiner Cooper gesagt, die vom Auto überfahren wurde! Dies hier ist ein anständiges Mädchen.« Catfish zeigte auf mich. »Und wer was anderes behauptet, kriegt es mit mir zu tun! Jason Stackhouse braucht nur den kleinen Finger zu krümmen, und schon kommen die Frauen angerannt. Der hat's nicht nötig, eine zu entführen und mit verrücktem Zeug zu drangsalieren. Und wenn Sie behaupten, Sookie hat dieses Cooper-Mädchen freigelassen, weil Jason nicht nach Hause kam, und hat versucht, sie zu überfahren - nun, dann sage ich nur noch, gehen Sie verdammt noch mal sofort zur Hölle!«
Gott segne Catfish Hennessey, war alles, was ich noch zu sagen hatte.
Kurz darauf gingen Alcee und Andy, und Catfish und ich führten ein etwas zusammenhangloses Gespräch, in dem er vor allem die beiden Gesetzeshüter fürchterlich verfluchte. Als ihm langsam die Schimpftiraden ausgingen, sah er auf seine Uhr.
»Komm, Sookie. Wir müssen zu Jasons Haus fahren.«
»Warum?« Ich war dazu bereit, aber ziemlich verblüfft.
»Wir haben eine Suchaktion organisiert, und ich weiß, da willst du gern dabei sein.«
Mit offenem Mund starrte ich ihn an. So angestrengt ich auch nachdachte, mir fiel kein einziger Grund ein, diese Suchaktion abzublasen. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie all diese Männer und Frauen sich in ihre dicken Wintersachen warfen und sich durch das jetzt kahle und braune Unterholz kämpften, das die Durchquerung des Waldes so schwierig machte. Es gab keine Möglichkeit, sie aufzuhalten, zumal sie es so gut meinten; eher sprachen alle Gründe dafür, sich ihnen anzuschließen.
Es bestand immerhin die
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