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Der Vampyr

Titel: Der Vampyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ha-be sie verbrannt, Vater Domenicus. Aber ich wußte nicht, das sie da sind. Ihr wusstet es.«
    »Sag, das das nicht wahr ist!«, keuchte Maria.
    »Sag es!« Ihr Bruder schwieg, und Tepesch fuhr mit kalter, schrecklich ausdrucksloser Stimme fort:
    »Ihr seid ein Mörder, Domenicus. Ein gewissenloser Mörder und Lügner. Ich werde Euch zeigen, was ich mit Männern mache, die mich belügen. Packt ihn!« Die beiden letzten Worte hatte er geschrien. Andrej sah, das Biehler genauso schnell reagierte, wie er es erwartet hatte. Er warf sich mit einer blitzartigen Bewegung nach vorne und zog gleichzeitig sein Schwert aus dem Gürtel. Doch seine Schnelligkeit nutzte ihm nichts. Mehr als ein halbes Dutzend Armbrustbolzen zischte mit einem Geräusch wie ein zorniger Hor-nissenschwarm heran. Die meisten Geschosse verfehlten ihr Ziel, weil sich Biehler mit fast übermenschlicher Schnelligkeit bewegte, aber einer der Bolzen traf seine rechte Schulter und riss ihn herum, der zweite bohrte sich in sein Knie und ließ ihn stürzen. Der Vampyr brauchte nur Augenblicke, um die Geschosse herauszureißen und sich von seinen Verletzungen zu erholen, aber dann waren bereits Tepeschs Männer über ihm. Biehler wehrte sich mit verzweifelter Kraft, gegen die vielfache Übermacht kam er nicht an. Das Schwert wurde ihm aus den Händen gerissen, dann wurde er zu Tepesch geschleift und vor ihm in die Knie gezwungen.
    »Was soll das?«, schrillte Domenicus.
    »Was fällt Euch ein?« Tepesch schwieg. Er machte nur eine herrische Kopfbewegung. Seine Männer rissen Biehler wieder in die Höhe und zerrten ihn quer über den Hof in Richtung des Eisenkä-
    figs und der Pferde hin. Biehler schien zu ahnen, was ihm bevorstand, denn er bäumte sich auf und wehrte sich mit solch verzweifelter Kraft, das weitere von Tepeschs Männern hinzueilen mussten, um ihn zu bändigen. Trotz aller Gegenwehr wurden seine Hand- und Fußgelenke mit groben Stricken gefesselt, deren Enden an den Geschirren der Pferde befestigt waren.
    »Nein!«, keuchte Domenicus.
    »Das könnt Ihr nicht tun!« Tepesch hob die Hand und die vier Pferde trabten in verschiedene Richtungen an. Biehler wurde in Stücke gerissen. Maria schrie gellend auf, schlug die Hand vor den Mund und wandte sich würgend ab. Domenicus schloss mit einem unterdrückten Stöhnen die Augen. Einzig Frederic sah dem grausigen Geschehen interessiert zu.
    »Erstaunlich«, sagte Tepesch.
    »Man kann euch also doch töten.« Er wandte sich mit erhobener Stimme an die Männer, die Richler festgehalten hatten.
    »Verbrennt ihn. Und bleibt dabei, bis auch wirklich nichts mehr von ihm übrig ist«
    »Du Ungetüm!«, sagte Domenicus hasserfüllt.
    »Du gewissenloser Mörder! Dafür wirst du büßen!«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Tepesch gelassen.
    »Verbrennt die Hexen - das waren doch Eure Worte oder? Nun, ich tue nichts anderes. Ich lasse einen Varnpyr verbrennen. Wollt Ihr mich dafür zur Rechenschaft ziehen?« Er beugte sich so weit vor, das sein Gesicht beinahe das des Inquisitors berührte.
    »Dankt Eurem Gott, das ich nicht dasselbe mit Euch machen lasse, Pfaffe! Ich lasse Euch leben. Seht Ihr diesen Käfig dort?« Er lachte.
    »Selten wir doch einfach, wie wichtig Ihr Eurem Herrn im Himmel seid. Wenn Ihr bis Sonnenuntergang noch lebt, seid Ihr frei und könnt gehen, wohin es Euch beliebt.«.
    »Nein„, murmelte Maria. Sie hatte sich wieder gefangen. Zwar war sie noch immer sehr blass, mußte aber nicht mehr mit aller Macht gegen ihre Übelkeit ankämpfen, »Bitte, Fürst! Tut es nicht! Ihr würdet ihn umbringen!.
    »Aber mein Kind«, sagte Tepesch kopfschüttelnd.
    »Sein Schicksal liegt jetzt allein in Gottes Hand!«
    »Aber …«
    »Hör auf, Maria«, sagte Andrej.

    »Verstehst du denn nicht? Je verzweifelter du ihn bittest, desto mehr Freude bereitetes ihm, dich zu quälen.« Er drehte sich zu Dracul um.
    »Bin ich jetzt an der Reihe?« Tepesch zog in gespielter Überraschung die Augenbrauen zusammen.
    »Ihr? Aber mein Freund, ich bitte dich! Das alles habe ich doch schließlich nur getan, um dich von meiner Aufrichtigkeit zu überzeugen!«
    »Aufrichtigkeit?« Tepesch nickte heftig.
    »Du hattest doch Angst, das ich mir einen anderen Verbündeten suchen könnte. Nun, jetzt gibt es keinen anderen Verbündeten mehr, nicht wahr?« Er lachte.
    »Es ist schon seltsam, wie? Da suche ich mein ganzes Leben lang nach jemandem wie dir und mit einem Male sind beinahe mehr von deiner Art da, als ich verkraften

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