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Der Vampyr

Titel: Der Vampyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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kleines Stück weiter und sah, das Abu Dun nicht allein gekommen war. In vielleicht zwanzig Schritten Entfernung war eine Anzahl Krieger erschienen.
    Männer mit dunklen Gesichtern und schmalen Bärten, die fremdländische Kleidung, Krummsäbel und schimmernde runde Schilde trugen. Er war offenbar nicht der Einzige gewesen, der das Schlachtfeld genutzt hatte, um sich reue Waffen zu besorgen..
    »Was tust du noch hier, Pirat?«, fragte ermüde.
    »Du hattest wirklich Zeit genug. Du könntest bereits eine Tagesreise weit weg sein.«
    »Das war ich, Hexenmeister«, antwortete Abu Dun.
    »Ich bin zurückgekommen.«
    »Dann bist du dumm.«
    »Deinetwegen.«
    »Dann bist du doppelt dumm«, sagte Andrej.
    »Verschwinde, solange du es noch kannst. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Tepeschs Häscher hier sind.«
    »Das waren sie bereits«, antwortete Abu Dun.
    »Acht Mann, mit Büchsen und Armbrüsten bewaffnet Sie haben auf dich gewartet.« Er fuhr sielt mit der flachen Hand über die Kehle.
    »Sie sind tot«
    »Anscheinend habe ich ihn schon wieder unter-” schätzt«, sagte Andrej.
    »Aber bevor du mich für einen kompletten Narren hältst, ich habe keinen Moment lang geglaubt, das er mich wirklich gehen lässt.«

    »Was mich zu einer Frage bringt, die nicht nur ich mir stelle.«
    »Warum ich noch lebe und hier bin, statt auf Tepeschs Folterbank?« Abu Dun nickte und Andrej erzählte ihm, was geschehen war. Abu Dun hörte schweigend zu, aber sein Gesicht verdüsterte sich mit jedem Wort, das er hörte.
    »Dieses dumme Kind«, sagte er schließlich.
    »Dracul wird ihn umbringen, sobald er hat, was er von ihm will.«
    »Oder begreift, das er es nicht bekommen kann«, bestätigte Andrej.
    »Ich muss zurück, Abu Dun. Ich muss Frederic retten.«
    »Das wäre nicht besonders klug«, sagte Ahn Dun. Er machte eine Kopfbewegung zu den Männern, die mit ihm gekommen waren.
    »Sultan Mehmed hat mir diese Krieger mitgegeben, damit wir die Lage erkunden. Aber sie sind mm die Vorhut. Sein gesamtes Heer ist auf dem Weg hierher. Mehr als dreitausend Mann. Petershausen wird brennen. Und danach Burg Waichs„
    »Mehmed?« Andrej dachte einen Moment nach, ,aber er hatte diesen Namen noch nie gehört.
    »Sein Heer war auf dem Weg nach Westen, doch als er hörte, was hier geschehen ist, hat er kehrtgemacht. Diese Gräueltat wird nicht ungesühnt bleiben.«
    »Die Menschen in Petershausen können nichts dafür sagte Andrej.
    »Sie hassen Tepesch genauso wie du. Oder ich.«
    »Ich weiß«, antwortete Abu Dun.
    »Aber der Angriffsbefehl ist bereits gegeben. Jeder einzelne Mann in Mehmeds Heer hat Vlad Dracul den Tod geschworen Und wer es noch nicht getan har, der wird es tun, Wenn er das hier sieht.«
    Andrej ahnte, wie sinnlos jedes weitere Wort war. Aber er mußte es wenigstens versuchen.
    »Noch mehr Tote«, murmelte er.
    »Es werden wieder Menschen sterben. Hunderte auf beiden Seiten.«
    »So ist nun einmal der Krieg«, sagte Abu Dun.
    »Das hier ist kein Krieg!«, widersprach Andrej. “,Es geht nur um einen einzelnen Mann!«
    »Und um ein Mädchen und einen Knaben?«, fragte Abu Dun. “Wie meinst du das?« Abu Dun schwieg einen kurzen Moment.
    »Wenn Mehmeds Krieger Waichs stürmen, dann werden auch sie sterben«, sagte er.
    »Du weißt, wie es in solchen Momenten ist. Niemand wird überleben. Ich kann nichts tun, um Mehmed davon abzubringen. Er hat einen heiligen Eid geschworen, nicht eher zu ruhen, bis Tepeschs Kopf auf einem Speer vor seinen Zelt steckt.«.
    »Du kennst diesen Mehmed?«
    »Ich habe mit ihm gesprochen«, bestätigt, Ahn Dun.
    »Mehr nicht. Er ist ein aufrechter Mann, aber auch sehr hart. Tepesch wird sterben. Sein He„ wird noch heute hier eintreffen.«
    Andrej überlegte. Es gab keine andere Möglichkeit.

    »Und wenn Tepesch bis dahin tot wäre?«
    »Ich habe befürchtet, das du das fragst”, seufzte’, Abu Dun. Aber Andrej wußte, das das nicht ganz die Wahrheit war. Er hatte es nicht befürchtet. Er hatte es gehofft.
    »Das ist keine Antwort.«
    »Ich kann sie dir auch nicht geben«, sagte Abu Dun. “Ich kann nicht für Mehmed sprechen. Ich lebe nur noch, weil er mich braucht.«
    »Du?« Abu Dun lachte auf.
    »Meinst du, wir wären ganz selbstverständlich Brüder, nur weil mein Gesicht schwarz ist und ich einen Turban trage? Bist du hier willkommen, weil dein Gesicht weiß ist?«
    »Nein, aber…«
    »Mehmed ist Soldat” fuhr Abu Dun fort.
    »Er ist hierher gekommen, um dieses Land zu erobern. Aber ich

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