Der Venuspakt
wieder
zu dem kalten Vengador werden, der er bisher gewesen war, war wie wegge-
blasen, als sie das warme Lächeln sah, mit dem er die Hand nach ihr ausstreck-
te und sie in seine Arme zog. «Komm, kleine Fee! Es wird Zeit, dass wir heim-
kehren!»
In Kierans Stadtvilla angekommen, blickten sie sich überrascht um. Nie-
mand war dort, um sie zu begrüßen. Kieran fand die Vorstellung mit Nuriya
alleine zu sein sehr verlockend, aber als er die Besorgnis in ihrem Gesicht las,
sagte er: «Wahrscheinlich wissen sie bereits, wie die Sache ausgegangen ist
und warten bei euch. Sollen wir nachsehen?»
Nuriya wollte gerade erleichtert zustimmen, als sie den Zettel mit Donates’
altmodischer Handschrift entdeckte: Herzlichen Glückwunsch! Wir sehen
uns morgen zum Venusfest im Hellfire!
Ein wenig schmerzte es Kieran schon, dass Nuriyas Schwester und auch die
Winterfelds nach dem Sieg keine Zeit verloren hatten, sein Haus zu verlassen.
Aber ein Einzelgänger wie er konnte natürlich nicht erwarten, über Nacht
Freunde zu finden.
Nuriya schien diese Gedanken gehört zu haben. Sie legte ihre Hand auf sei-
nen Arm und sagte lächelnd: «Ich glaube, ich habe mich noch gar nicht für
meine Rettung bedankt!» Dabei stellte sie sich auf Zehenspitzen, um ihm ei-
nen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen. Ihre Berührung öffnete Kierans
Seele. Mit einem Stöhnen zog er seine Auserwählte an sich und küsste sie so
wild und verzweifelt, wie ein Ertrinkender, der mit letzter Kraft den rettenden
Strand zu erreichen versucht. Ohne Nuriya, das hatte er in den vergangenen
Stunden erkannt, hatte sein Dasein keinen Sinn. Sie war das Licht in seiner
Dunkelheit, die einzige Hoffnung auf Harmonie und Glück. Sie war seine
Seelengefährtin und er konnte nur beten, dass dieses wundervolle Wesen ihn
nicht zurückweisen, sondern ihrer gemeinsamen Zukunft eine Chance geben
würde. Zu seiner großen Freude schmiegte sie sich dicht an ihn und erwiderte
den Kuss leidenschaftlich.
Geliebte, bitte verzeih mir, was ich dir angetan habe!
Es gibt nichts zu verzeihen! Wir sind Seelengefährten – schon vergessen? Ihr keh-
liges Lachen glitt wie Samt über die sensible Haut des Vampirs und klang in
seinen Ohren wie ein Versprechen. Er umfasste ihr Gesicht zärtlich mit bei-
den Händen und schaute tief in ihre grün glitzernden Augen. «Ich liebe dich!»,
flüsterte er. «Ich liebe dich, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe.»
Als er die Worte aussprach, wusste er, dass dies die Wahrheit war. Er hatte
sie von Anfang an nicht nur begehrt, sondern geliebt – und mit jedem Tag war
diese Liebe gewachsen. Sie waren Seelengefährten und füreinander bestimmt.
Er spürte es in jeder Faser seines Körpers. Heute Nacht musste es geschehen:
Das dritte Siegel musste gebrochen werden. Nun konnte sie nichts mehr dar-
an hindern, das Ritual gemeinsam zu vollziehen. Deshalb also hatte Donates
dafür gesorgt, dass sie alleine waren. Kieran war dem klugen Freund dankbar
für seine Umsicht.
Er wollte Nuriya zu der Seinen machen und sich für immer an sie binden.
Ginge es nach seinem Körper, so würde das Ganze hier und jetzt geschehen.
Und Nuriyas Reaktionen auf seine Küsse ließen ihn hoffen, dass sie nichts da-
gegen haben würde.
Doch das Ritual war einzigartig und er hatte vor, jede einzelne Sekunde für
Nuriya zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Deshalb hob er
die überraschte Geliebte kurzerhand in seine Arme und trug sie, ohne den
Kuss zu unterbrechen, die Stufen hinab in sein Schlafzimmer.
«Du Höhlenmensch! Lass das bloß nicht zur Gewohnheit werden!», protes-
tierte Nuriya lachend, während er sich gemeinsam mit ihr auf sein Bett fallen
ließ. «Oh!», hauchte sie nach einem weiteren, leidenschaftlichen Kuss und
genoss die Wärme von Kierans Körper, der sich hart und dominant an ihre
weichen Rundungen presste. Ein Körper, der ihr sexuelle Erfüllung versprach,
nur dafür gemacht, sie zu befriedigen und ihre geheimen Träume zu erfüllen.
Als ahnte er ihre Gedanken, verzog er seinen Mund zu einem sinnlichen
Raubtierlächeln und beugte sich hinab, um ihren Hals und anschließend die
zarte Haut ihres Dekolletés zu liebkosen, während er quälend langsam die ver-
bliebenen Knöpfe ihres schlichten Kleides öffnete.
Wie wundervoll sie duftete! Er schwor sich, diese wahrlich göttliche Speise
heute Nacht bis zum letzten Biss zu genießen und nie wieder eine andere Le-
ckerei, und sei sie
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