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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Als die Fee sich viel später glücklich in Kierans Armbeuge kuschelte, strich
er sanft über ihr Haar und hoffte, das Schicksal würde ihr diesen Wunsch er-
füllen.
«Ich habe gleich gewusst, dass sie zusammengehören! Sin wird entzückt
sein.» Perlendes Lachen schreckte die Liebenden im Morgengrauen aus ihrem
Schlummer.
«Ein leidenschaftliches kleines Ding. Das muss wohl in der Familie liegen»,
hörte Nuriya eine tiefe Männerstimme antworten.
«Schmeichler!» Die Frau klang eindeutig erfreut.
Als Nuriya Kierans bedrohliches Knurren neben sich vernahm und fühlte,
wie er sich schützend vor ihr aufrichtete, wurde ihr klar, dass sie nicht träum-
te. Erschrocken öffnete sie ihre Augen.
Mitten im Raum standen zwei Fremde, die das Paar milde lächelnd betrach-
teten. Der Mann war etwa so groß wie Kieran und schien mindestens genauso
gut gebaut zu sein. Seine Gesichtszüge waren von einer überirdischen Perfek-
tion, die sie seltsamerweise eher abstieß.
Ein Blick in die seegrünen Augen seiner Begleiterin jedoch genügte, um in
Nuriya die schmerzliche Erinnerung an ihre geliebte Mutter zu wecken. Feen!
Mitten in ihrem Schlafzimmer standen Feen oder Elben, jedenfalls Lichtwe-
sen, und das wer weiß wie lange schon!
«Du!», grollte Kieran, als er die Frau erkannte. «Sie hat sich entschieden, du
hast keinen Anspruch mehr auf uns!»
Wütend war er aufgesprungen und blickte die Eindringlinge drohend an.
«Ah, jetzt sehe ich, was sie an dir findet!» Die Frau warf einen begehrlichen
Blick auf Kierans Männlichkeit. Ihr Gefährte murmelte etwas, das wie «bes-
tenfalls Mittelmaß» klang, und sein Gesichtsausdruck wurde deutlich küh-
ler.
Nuriya wickelte sich rasch in das Betttuch und stand nun neben Kieran.
«Wart ihr etwa die ganze Zeit hier und wer seid ihr überhaupt?», fragte sie
verwirrt.
«Das, liebes Feenkind, ist deine Königin!», antwortete der Fremde an Kierans
Stelle. «Und du tätest gut daran, dich etwas respektvoller zu verhalten!»
    «Papperlapapp!» Die Königin streckte ihre Hände aus, um Nuriya in ihre
Arme zu schließen. Ohne zu überlegen folgte die Feentochter der Einladung.
Kieran hielt sie zurück und es gelang ihr nicht, sich seinem eisernen Griff
zu entwinden. «Was willst du von uns?»
Kurz schien so etwas wie Unwillen über das kühle Gesicht der Königin zu
flackern, aber dann lächelte sie: «Beruhige dich, Vengador! Wir sind gekom-
men, um euch unseren Segen zu erteilen. Es hat ja lange genug gedauert, bis
ihr endlich euer gemeinsames Schicksal angenommen habt.»
Der Elf neben ihr knurrte: «Und das hat mich ein kleines Vermögen gekos-
tet!»
«Du hast doch nicht wieder gewettet?» Die Königin schaute ihn verärgert
an.
«Anvea hat mir einen ganz sicheren Tipp gegeben!», verteidigte er sich be-
leidigt.
«Gute Güte! Ausgerechnet dieser intriganten Unglücksfee hast du geglaubt?»,
sie schnaubte empört. «Bin ich denn nur von Eseln umgeben?»
«Untersteh dich!» Er griff an seinen Kopf, als erwartete er, dort etwas ande-
res als ein Paar spitzer Ohren vorzufinden. Erleichtert ließ er die Hand sinken
und fuhr fort: «Warum? Der Vengador hat doch die ganze Zeit geglaubt, dieser
alberne Fluch laste auf ihm, weil seine Frau ...!»
«Genug!»
«Und er hat deine Ni...», hastig korrigierte er sich, «das Feenkind gegen ih-
ren Willen transformiert!»
«Genug, sage ich!» Die Feenkönigin blitzte ihn wütend an und der Elf ver-
stummte missmutig.
«Es tut mir Leid, wenn ich euren kleinen Zwist unterbrechen muss», warf
Kieran mit eisiger Stimme ein, «aber ich denke, du bist uns ein paar Erklärun-
gen schuldig!»
«Oh, meinetwegen! Wenn du darauf bestehst. Ihr werdet es ja sowieso irgend-
wann erfahren, weil gewisse Leute ...», dabei warf sie einen vernichtenden Blick
zu ihrem Begleiter, «ihre Zunge nicht im Zaum halten können.» Sie ließ sich
hoheitsvoll auf einem Sessel nieder, den der Elf rasch herbeigeschafft hatte.
Sie bedeutete Kieran und Nuriya, ebenfalls Platz zu nehmen, doch sie lehn-
ten ab.
«Wie ihr wollt! Ich bedauere den Tod deiner Frau Maire. Sie hätte dir nie-
mals begegnen dürfen und letztlich war es der Ehrgeiz ihrer Mutter, der das
    arme Ding in den Selbstmord getrieben hat. Die Mutter hatte kein Recht und
überhaupt nicht die Macht, dich zu verfluchen und wurde dafür auch ange-
messen bestraft.»
«Ich war sterblich und hatte keine Ahnung von meinem Schicksal, als wir
heirateten», versuchte Kieran zu

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