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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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erklären, als er Nuriyas fragenden Blick auf
sich spürte. Sie griff nach seiner Hand und drückte diese beruhigend: «Du
brauchst mir nichts zu erklären. Das war in einem anderen Leben!»
Die Königin rutschte etwas verlegen auf ihrem Sessel herum, was sehr selt-
sam aussah, weil dabei ihre Haut mehrmals von dem alabasterfarbenen Ton
zu einem samtigen Grün und wieder zurück wechselte. Die beiden Vampire
beobachteten fasziniert das Farbenspiel, das ihnen wie ein ständiger Wechsel
der Jahreszeiten vorkam.
«Es war eine schwierige Epoche – sie wird nicht ohne Grund auch von vie-
len Menschen als das ›dunkle Zeitalter‹ bezeichnet – deshalb habe ich wohl
vergessen, dich darüber zu informieren.»
«Vergessen?», grollte Kieran. Doch dann schwieg er, als ihm klar wurde, dass
er von dieser mächtigen Fee keine weitere Entschuldigung erwarten konnte.
Die Königin erhob sich. «Ich habe meiner Schwester versprochen, mich um
ihre drei Töchter zu kümmern. Ich denke, das beantwortet deine Frage, war-
um ich ganz sicher sein musste, dass ihr Seelengefährten seid.» Sie hob ihre
Hand und sagte: «Mehr wirst du von mir nicht erfahren, Kieran.» Sie hatte ihn
zum ersten Mal bei seinem Namen genannt und der Vengador wusste, dass sie
damit seine Verbindung mit ihrer königlichen Familie akzeptierte.
«Nuriya, auch wenn du dich dafür entschieden hast, fortan in der Welt der
Dunkelheit zu leben, werden du und deine Schwestern in meinem Reich stets
willkommen sein.»
Das Venus-Amulett leuchtete auf einmal in ihren Händen. Nuriya hatte
es während ihrer Entführung bereits vermisst und war erleichtert, das wert-
volle Schmuckstück zurückzuerhalten. Die Fee schüttelte ihren Kopf: «Das
brauchst du nun nicht mehr. Mit Kierans Hilfe wirst du schnell lernen, deine
Kräfte zu beherrschen. Dieses Amulett bleibt bei mir, bis wieder ein Feenkind
geboren wird, um den Venuspakt für uns zu schließen.»
Sie umarmte Nuriya, flackerte ein wenig und war verschwunden. Du hast eine gute Wahl getroffen, kleine Nichte! , hallten ihre Wort zum Abschied
in Nuriyas Kopf und erleichtert ließ sie sich zurück aufs Bett sinken, als der Elf
mit einem letzten gehässigen Blick auf den immer noch unbekleideten Kieran
    ebenfalls verschwand.
«Hast du gesehen, er ist eifersüchtig auf dich!», grinste sie und betrachtete
ihren Geliebten zufrieden. «Ich kann mir gar nicht denken, weshalb!», fügte
sie verschmitzt hinzu und kicherte erfreut, als sie Kierans empörten Blick be-
merkte.
«Ich werde dir zeigen, warum dieser Schönling allen Grund hat, neidisch
zu sein.»
Er ließ sich neben sie sinken und begann sofort, den Beweis für seine Be-
hauptung anzutreten.
Kieran schlief noch, als Nuriya sehr spät am folgenden Abend erwachte.
Sie nutzte diese Gelegenheit, den neben ihr liegenden Mann ungestört zu stu-
dieren. Seltsam, seine Züge waren ihr vertraut, als würde sie ihn bereits ihr
ganzes Leben lang kennen. Was, verglichen mit seinem, allerdings noch sehr
kurz war.
Entspannt lag der Vampir auf dem Rücken; einen Arm hatte er hinter seinen
Kopf gelegt, der andere ruhte Besitz ergreifend auf Nuriyas Schenkel. Behut-
sam schob sie seine Hand beiseite und stützte sich auf, um ihn besser anschau-
en zu können.
Von den tiefen Wunden, die ihm Senthils Wächter zugefügt hatten, waren
nur wenige, kaum noch sichtbare Narben zurückgeblieben.
Er hatte schöne Füße, stellte sie überrascht fest. Normalerweise fand Nuriya
Männerfüße eher hässlich, aber jetzt hätte sie gerne ihre Finger ausgestreckt,
um sie zu berühren. Waren Vampire kitzelig? Sie war sich nicht sicher, des-
halb widerstand sie der Versuchung und fuhr stattdessen mit ihrer Betrach-
tung fort. Kierans Beine waren lang und muskulös, die Gelenke kräftig, ohne
zu mächtig zu wirken. Sein Körper war von einer Perfektion, die ein Sterb-
licher niemals erreichen würde. Sie dachte an die Männer aus dem Fitness-
Studio, in das sie eine Zeit lang gegangen war. Sie hatte nie begriffen, was an
diesen Muskelbergen attraktiv sein sollte. Kieran dagegen strahlte Macht aus:
Charme, Intelligenz, aber gleichzeitig Kraft und Entschlossenheit. Seine über-
wältigende Männlichkeit hatte eine sehr ursprüngliche Qualität, und alles an
ihm, von der dunklen Stimme bis zu jeder seiner sinnlichen Bewegungen, war
wie ein erotisches Versprechen.
«Ich werde sehr gut auf dich aufpassen müssen!», flüsterte sie. Kierans Wim-
pern

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