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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Oh, sei still! Habe ich dir nicht gesagt, dass du mich in solch privaten Situa-
tionen nicht belauschen sollst?
Der Deal galt nur für deine höchst langweiligen Studienkollegen. Über Sex mit ei-
nem rattenscharfen Vampir haben wir nicht gesprochen.
Stefan ist ein sehr netter ...! , begann Nuriya zu protestieren. Doch dann stutzte
    sie: Was meinst du mit ›Vampir‹?
Nächtliche Besuche, scharfe Reißzähne in schwanenweißen Hälsen, Blut
saugen. Erinnert dich das vielleicht an etwas? Es gibt keine Vampire, Ninsun!
Du meinst, es gibt keine zum Sterben attraktive Kerle, die das Blut in deinen Adern
kochen lassen, bis du vor ihnen auf die Knie fällst und um Erlösung bettelst?
Das weiß ich nicht, aber ...
Keiner von denen würde ausgerechnet dir im Traum erscheinen!
Genau!, grollte Nuriya, schlug Ninsun gedanklich eine Tür vor der Nase zu
und bemühte sich, das fröhliche Kichern dahinter zu ignorieren.
Es duftete nach Sandelholz, Zitronengras und ... Mann! Alarmiert schaute
Nuriya sich um. Sie befand sich in einem sehr männlich eingerichteten Schlaf-
zimmer. Designermöbel aus dunklem Holz, ein riesiges Bett und als einzige
Dekoration Hightech-Fernseher und Musikanlage legten diese Vermutung
zumindest nahe. In ihrem Arm steckte immer noch eine Kanüle. Wo bin ich? Ninsun...?
Ihr Quälgeist würde Rat wissen. Schweigen. Dann nach einer Ewigkeit kam
die Antwort: Ich habe dir gleich gesagt, dass es keine gute Idee ist, das Amulett abzu- legen! Jetzt ist es passiert!
Passiert? Wovon sprichst du?
Das darf ich dir nicht sagen, du musst es alleine herausfinden.
Bin ich tot?
Ninsun flüsterte: Ich darf dir nichts verraten – nur so viel: Vertraue deiner Intui- tion, dann wird alles gut! Und damit schien ihre Vertraute sich endgültig verab-
schiedet zu haben, denn Nuriya spürte sie nicht mehr.
«Auf meine Intuition soll ich hören! Na gut. Meine Intuition sagt mir, dass
ich hier schleunigst verschwinden sollte. Wo auch immer dieses ›Hier‹ ist!»,
grollte Nuriya.
Mit zusammengebissenen Zähnen zog sie beherzt die Nadel aus ihrem Arm
und beobachtete, wie ein einziger Tropfen hinab zum Handgelenk lief. Unbe-
wusst feuchtete sie ihre Lippen an, aber widerstand der Versuchung, das Blut
aufzulecken. Verrückt!
Allerdings gab es dann doch ein Problem: Außer dem Amulett, das erstaun-
licherweise wieder zwischen ihren Brüsten ruhte, trug sie nichts! Und Nuriya
    konnte sich auch nicht daran erinnern, ihre Kleider ausgezogen zu haben.
Der Gedanke, wer für diesen Zustand verantwortlich sein könnte, führte zu
Kieran. Hatten die Stimmen nicht behauptet, dass er es gewesen sei, der sie
gerettet hatte? Oh, nein! Diesen Gedanken wollte sie im Moment nicht wei-
terverfolgen.
Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, aufzustehen. Nach einem ersten
Versuch wurde ihr schwindelig. Beim zweiten Mal schaffte sie es zumindest,
kurz zu stehen, bevor eine beunruhigende Kälte von ihr Besitz ergriff und sich
gleich darauf alles um sie herum drehte.
«Aller guten Dinge sind drei!», flüsterte sie, verließ entschlossen das Bett und
tappte zielstrebig zu der Schiebetür, hinter der sie einen Schrank vermutete.
Und richtig, nach einem beherzten Schritt nach vorn befand sie sich in ei-
nem riesigen begehbaren Schrank, der keine Wünsche offen ließ. Leider nur,
wenn man zufällig auf edlen Zwirn und maßgeschneiderte Hemden stand.
Hier war der eigentümlich vertraut wirkende Duft noch intensiver. Gedan-
kenverloren hatte Nuriya ein Hemd übergestreift und begonnen, die Anzüge
zu zählen, bis sie sich zur Ordnung rief und weiter vordrang, auf der Suche
nach etwas Passenderem. Schließlich wurde sie fündig. Ein wenig versteckt
fand sie eine Ecke mit Frauengarderobe. Zahllose Kleider hingen darin und
in den Fächern lagen, sorgfältig übereinander gestapelt, Shirts, Pullover und
Unterwäsche.
Verwundert zog sie ein seltsames Gebilde aus Seide und Chiffon hervor:
«Himmel, wer soll so etwas tragen?»
Links davon erkannte sie eine Tür und kurz darauf stand Nuriya bereits unter
der Dusche. Flauschige Handtücher lagen bereit und sogar eine Zahnbürste.
Als sie einen Blick in den Spiegel wagte, erwartete Nuriya, erschöpft und
müde auszusehen. Schließlich war sie krank gewesen und noch immer fühl-
ten sich ihre Knie wie Gummi an, ganz so, als habe sie mehrere Tage das Bett
nicht verlassen.
Doch statt des erwarteten Gespenstes blickte ihr eine Schönheit entgegen.
Die roten Locken

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