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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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bringe ich dich zu deinem Cousin.«
    Sie sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. »Nach Dunoon? Ist das denn nicht gefährlich für dich? Was ist, wenn meine Familie bereits entdeckt hat, dass ich verschwunden bin und sie erfahren haben, wer du bist?« Sie machte eine kleine Pause. »Was ist, wenn ich mich entschließe, es ihnen zu sagen?«
    Er blickte auf ihr zierliches, zu ihm hochgewandtes Gesicht herab und sah die Herausforderung in ihrem Blick und dem harten Zug um das Kinn. »Wirst du das tun?«

    Sie schürzte die Lippen. »Ich hätte gute Lust dazu.«
    Seine Lippen kräuselten sich zu einem schiefen Lächeln. »Ich schätze, das ist ein Risiko, das ich eingehen muss.«
    Sie wussten beide, dass sein Geheimnis bei ihr sicher war. Ganz gleich, wie wütend sie auf ihn war, Lizzie hatte absolut nichts Blutdürstiges an sich. Ihre Hand würde nicht diejenige sein, die seinen Untergang besiegelte. Doch sie hatte recht. Wenn man herausfand, dass sie verschwunden war, dann würde es in den ganzen Lowlands keinen Ort geben, wo er sich verstecken konnte.
    »Und was ist, wenn dein Bruder unsere Fährte aufgenommen hat?«
    »Dann nehmen wir den sicheren Weg durch die Berge. Gregor wird nicht in der Lage sein, unsere Spuren auf felsigem Untergrund so leicht zu finden, und wir haben genug Vorsprung, um unseren Abstand zu ihm aufrecht zu erhalten. Aber um diese Jahreszeit kann es gefährlich sein, sich in die Berge zu wagen.«
    »Warum?«
    »Das Wetter schlägt schnell um.« Wenigstens war es noch zu früh für Schnee. Er warf sich den Trinkschlauch über die Schulter. »Was heute zu unserem Vorteil sein wird. Der Regen wird sie aufhalten.«
    »Regen?« Mit einem Stirnrunzeln sah Lizzie zum Himmel hoch. »Welcher Regen?«
     
    Lizzie schwor sich, sie würde sich nicht beklagen. Ganz gleich, wie erschöpft, wie hungrig, wie elend sie sich fühlte. Sie würde ihm beweisen, dass sie kein zerbrechliches Stück Porzellan war, das beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten in Stücke sprang.
    Und dann hatte es, wie von ihm vorhergesagt, begonnen zu regnen.
    Kein leichter Nieselregen, sondern ein ausgewachsener
Highland-Regenguss mit eisigen Windstößen, die einem durch und durch gingen.
    Nicht nur also, dass sie müde und hungrig war und fror, als sie endlich den Ort erreichten, an dem Patrick ihr Nachtlager aufschlagen wollte, sie war auch noch völlig durchnässt.
    Und als ihr klar wurde, dass es keine gemütliche Höhle gab, in der sie in dieser Nacht schlafen würden, hätte sie am liebsten geweint.
    Doch wie es schien, hatte sie Patricks Einfallsreichtum unterschätzt. Er zeigte ihr einen umgestürzten Baumstamm, auf dem sie sitzen konnte, während er Material zusammentrug – Äste, Kiefernzweige und Moos –, um einen Unterstand zu bauen. Er benutzte den umgestürzten Baumstamm, auf dem sie saß, als Basis, befreite den Boden von Laub und Steinen und baute ein zeltartiges Gerüst aus Ästen. Dann verflocht er die Kiefernzweige mit den Ästen, um ein Dach zu bilden, und legte den Boden als Schutz vor dem nassen Untergrund mit Moos aus.
    Am offenen Ende des Unterstands entfachte er ein kleines Feuer. Das Lager würde zwar verraucht sein, aber warm. Und wenige Minuten später, als sie es sich darunter bequem gemacht hatte, erkannte sie, dass es sogar trocken war.
    »Das hast du schon einmal gemacht«, meinte sie ironisch.
    Um seine Mundwinkel zuckte es. »Vielleicht ein- oder zweimal.« Er verstummte kurz. »Es ist nicht gerade das, woran du gewöhnt bist.«
    »Nein«, gab sie zu. Weit davon entfernt.
    »Bist du hungrig?«, fragte er.
    »Ausgehungert«, antwortete sie, bevor ihr noch in den Sinn kam zu lügen.
    »Vielleicht gelingt es mir, einen Berghasen zu fangen. Ich könnte versuchen, eine Schlinge zu basteln, aus Ranken oder …« Er sah sie mit einem merkwürdigen Ausdruck an – fast so, als wäre er verlegen.

    »Oder?«, fragte sie.
    »Wenn wir eine Art Schnüre hätten.«
    Verwirrt legte sie den Kopf schief.
    »Wie sie möglicherweise Teil der Unterwäsche von Damen sind.«
    »Du willst die Schnüre meines Korsetts? Warum sagst du das denn nicht einfach?« Er hatte sie bereits nackt gesehen, aber er schämte sich, über Unterwäsche zu reden. Es war … reizend. Wenn man einen muskelbepackten, mehr als sechs Fuß großen Highland-Krieger so bezeichnen konnte.
    Er drehte sich um, um ihr ein wenig Privatsphäre zu geben, und sie machte sich schnell daran, das Plaid, das er ihr gegeben hatte, und die schwere

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