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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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gelingen wollte. Irgendetwas an Elizabeth Campbell entwaffnete ihn. Sie hatte eine so angenehme, ungezwungene Art an sich, dass er sich bei dem Wunsch ertappte, mit ihr zu reden. Richtig mit ihr zu reden. Wenn sie mit diesen großen, blauen Augen in diesem blassen, ernsten, kleinen Gesicht zu ihm aufsah, dann wirkte sie so verdammt verletzlich, dass er sich wie ein Ungeheuer vorkam, weil er sie täuschte.
    Sie war eine Frau, die man beschützen und in Ehren halten wollte. Ein zerbrechliches Stück feinsten Porzellans in der Hand eines Rohlings.
    Er glitt zwischen die Bäume und außer Sicht, aber erst nachdem er zurückgeblickt und gesehen hatte, wie sie mit seinen Männern sprach und Essen austeilte. Wie er schon auf dem Schlachtfeld bemerkt hatte, kümmerte sie sich zuerst um die Bedürfnisse anderer, bevor sie sich um ihre eigenen kümmerte. Sie erfüllte ihre Pflichten gut. Wirklich eine geborene Lady.
    Da er wusste, dass er schnell handeln musste, bevor ihn noch jemand beobachtete, verdrängte er die Gedanken an das Mädchen und ging zum Loch. Nachdem er sich seiner Waffen und des ledernen cotuns entledigt hatte, begann er, vorsichtig das durchnässte Leinen abzulösen, das in den Riss aus Blut und zerfetzter Haut gewandert war. Es war so, wie er vermutet
hatte. Die Nähte aus Tierdarm, mit denen die Wunde geschlossen worden war, waren aufgebrochen und gaben einen klaffenden Spalt aus rohem, blutigem Fleisch frei. Wenn er die Zeit gehabt hätte, ein Feuer zu machen, dann hätte er die Wunde mit einer glühenden Klinge ausgebrannt, nur, um die Blutung zu stillen – auch wenn er dadurch die Vergiftung in der Wunde einschloss.
    Der Schmerz war beachtlich, aber er behinderte ihn nicht in seinen Bewegungen. Er hatte schon Schlimmeres ertragen. Bei der Erinnerung schnitt er eine Grimasse. Viel Schlimmeres. Er war an Unbill gewöhnt – ständige Kälte, Nässe, Hunger, Schmerz … Nur die Intensität variierte. Die schlichten Annehmlichkeiten von Heim und Herd waren ihm schon viel zu lange verwehrt.
    Doch das würde sich bald ändern.
    Schnell und entschlossen kümmerte er sich um die Wunde, so gut er konnte. Nachdem er sie mit sauberem Wasser ausgewaschen hatte, riss er einen Streifen von seinem frisch gestohlenen Leinenhemd – von dessen Gegenwert er seine Männer eine Woche lang hätte ernähren können – und band es sich straff um die Taille. Die Verschwendung schmerzte ihn beinahe mehr als die Wunde selbst. Er hatte sein leine und das breacan feile gegen die von den Lowlandern bevorzugte Kleidung ausgetauscht, um seine Identität noch weiter zu verschleiern.
    Es war gefährlich, die Wunde so zu lassen, wie sie war, aber im Augenblick gab es wenig, was er dagegen tun konnte. Er wollte nicht riskieren, danach gefragt zu werden, wie er sie sich zugezogen hatte.
    Als die Leinenbandage sich nicht sofort mit Blut tränkte, betrachtete er seine Bemühungen als Erfolg. Wenigstens würde er nicht vor Blutverlust vom Pferd fallen. Nachdem er seinen cotun und die Waffen wieder angelegt hatte, kehrte er zu den Männern zurück, die sich bereits um die Pferde gekümmert hatten.

    Er sah sich um und machte sich dabei ein gutes Bild davon, wo sich ihre Feinde befanden. Die Handvoll Campbell-Wachmänner, die sie begleiteten, saßen in der Nähe des Ufers des Loch und verzehrten noch das Fleisch und die Haferfladen, die Elizabeth verteilt hatte. Er glaubte nicht, dass er einem der Männer früher schon einmal begegnet war, aber er wusste, dass er vorsichtig sein musste. Besonders ein Mann – Finlay war sein Name – gefiel Patrick überhaupt nicht.
    Robbie, mit neunzehn Jahren einer der jüngsten von Patricks Kriegern, der aber schon an seiner Seite war, seit er vor knapp drei Jahren mit Alex MacLeod auf Lewis gekämpft hatte, musterte ihn scharf, als er näher kam. »Ist sie wieder aufgebrochen?«
    »Es ist nicht schlimm.«
    Robbie stieß einen Fluch aus. »Selbst wenn man dir beide Beine abgeschnitten hätte und du deine Eingeweide hinter dir herschleifst, würdest du immer noch behaupten, ›es ist nicht schlimm‹. Deine Schwester wird mich an den Eiern aufhängen, wenn ich zulasse, dass du an Wundfieber stirbst.«
    »Mir war gar nicht bewusst, dass Annie verliebte Jungen auf mich angesetzt hat, um mir nachzuspionieren.«
    Robbie bemühte sich angestrengt, die tiefe Röte zu unterdrücken, die ihm in die Wangen stieg. Die Vernarrtheit des jungen Kriegers in Patricks jüngere Schwester war kein Geheimnis. Doch

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