Der verbannte Highlander
kannte. Sie waren der Grund, warum er hier war. »Vielleicht ein Wort oder zwei.«
Seufzend holte sie tief Luft. »Mein Cousin hat drei Verlobungen für mich arrangiert, aber keine davon hat zu einer Ehe geführt.«
»Das tut mir leid.« Er streckte die Hand aus und legte sie ihr auf den Arm, und dann wusste er nicht, wer von ihnen über diese Geste mehr erschrocken war.
»Mir nicht. Es war am besten so.«
»Gab es denn niemanden, den Ihr heiraten wolltet?«
Sie zögerte. »Vielleicht einmal, aber das war vor langer Zeit.« Das Lächeln auf ihrem Gesicht wirkte angespannt durch die offensichtlich schmerzvollen Erinnerungen.
Er verspürte ein primitives Auflodern von Wut und einen nicht unbedeutenden Anflug von etwas, das man nur als Eifersucht bezeichnen konnte. Wenn Montgomery nicht bereits für seine Sünden bezahlt hätte, dann hätte Patrick es genossen, ihn noch einmal dafür büßen zu lassen. »Jedenfalls«, fuhr sie fort, »wird das bald nicht mehr von Bedeutung sein.«
Abrupt kehrten seine Gedanken zu dem Plan zurück. Unwissenheit heuchelnd fragte er: »Was meint Ihr damit?«
»Als wir angegriffen wurden, war ich unterwegs nach Dunoon, um ebendieses Thema mit meinem Cousin zu besprechen.«
»Er hat eine weitere Ehe für Euch arrangiert?«
Sie zuckte die Schultern. »Es wurde noch nichts offiziell gemacht, aber mein Bruder hat mich darüber informiert, dass eine in Planung ist.«
Gut. Sie hatte sich noch nicht vollends entschieden, Glenorchys Sohn zu heiraten. Wenn er in der kurzen Zeit ihrer Bekanntschaft über Elizabeth Campbell eine Sache gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass sie ihre Pflicht sehr ernst nahm. Es würde viel schwerer für ihn werden, sie davon zu überzeugen, mit ihm durchzubrennen, wenn sie die Verbindung akzeptierte, die ihr Cousin vorschlug.
»Kennt Ihr den Mann?«
Sie nickte.
»Und haltet Ihr ihn für akzeptabel?«
Sie zupfte an dem Stoff an ihrem Handgelenk herum. »Ich kenne ihn nicht so gut«, meinte sie ausweichend. »Aber mein Cousin würde mich niemals zwingen, einen Mann zu heiraten, den ich nicht ausstehen kann.«
Er tat einen Schritt auf sie zu. In der Sonnenwärme war der schwache, blumige Duft ihres Haars stärker. Er stieg ihm in die Nase und umnebelte seine Sinne. »Ausstehen? Ist das denn genug? Was ist mit Liebe?«
Sie vermied es, ihn anzusehen, und er spürte ihre Nervosität; fühlte, wie ihre Sinne auf ihn reagierten. »Ich bin sicher, mit der Zeit werde ich lernen, meinen Ehemann zu lieben.«
Er lachte. »So einfach ist das nicht. Anziehung und Liebe lassen sich nicht erzwingen.«
Zwei hochrote Flecken zeigten sich auf ihren Wangen. »Ich mag vielleicht nicht so erfahren wie Ihr in solchen Angelegenheiten sein, aber es besteht kein Grund, mich auszulachen.«
Er wurde ernst, als ihm klar wurde, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Der Vorfall an jenem Tag auf Inveraray hatte tiefe Spuren hinterlassen. »Das war nicht meine Absicht.«
»Wirklich? Nicht alle von uns sind mit einem Gesicht wie dem Euren gesegnet.«
Er hob ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Ich kann Euch versichern, Mylady, dass Euer Äußeres mir sehr gut gefällt. Aber was zwischen uns aufkeimt ist nicht so unbedeutend wie ein hübsches Gesicht.«
»Da ist nichts zwischen uns«, sagte sie und sah ihm in die Augen. »Noch kann da jemals etwas sein.«
Ihre brüske Ablehnung verärgerte ihn, und nicht nur wegen seines Plans. Im Augenblick dachte er überhaupt nicht an seinen verdammten Plan. Er wollte, dass sie sich eingestand, was zwischen ihnen war. Dass sie ihn so leichtfertig abweisen
konnte, wohingegen es ihn all seine Kraft kostete, gegen den Drang anzukämpfen, über sie herzufallen und ihr alle Sinne zu rauben, machte ihn wütend. Es machte ihn außerdem wild entschlossen, ihr zu beweisen, dass sie sich irrte.
Sie versuchte, sich von ihm abzuwenden, doch er packte sie und zog sie an seine Brust. Sie war so winzig und weich, und bei all den weiblichen Kurven, die sich fest an ihn pressten, hätte er beinahe aufgestöhnt.
»Seid Ihr Euch da so sicher?« Den heiseren Tonfall seiner Stimme brauchte er nicht zu heucheln. Sanft streichelte er ihr mit dem Fingerrücken über die Wange. Ihre Augen weiteten sich, doch sie bewegte sich nicht. »Wenn nichts zwischen uns ist, warum flattert Euer Herz dann wie die Flügel eines Schmetterlings?« Sein Daumen fand ihre samtweiche, volle Unterlippe. »Warum geht Euer Atem schneller?« Er umfasste ihr Kinn und senkte
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