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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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du das wissen?«
    »Ich habe ihn erst vor ein paar Tagen auf Castle Campbell gesehen.«
    »Du hast ihn gesehen und ihm keinen Pfeil zwischen die Augen gejagt?«
    Patrick biss die Zähne zusammen. »Ich hatte dazu keine Gelegenheit. Er war nur kurz in der Burg, bevor er wieder fortgerufen wurde. Ich war mehr damit beschäftigt, sicherzugehen, dass sich unsere Wege nicht kreuzten. Ich hatte Glück, dass ich nicht entdeckt wurde.«
    Patrick gefiel nicht, wie Gregor sein Gesicht musterte.
    »Mit dem Vollstrecker vor der Nase hätte ich gedacht, dass du schon eine ›Gelegenheit‹ finden würdest.«
    Patrick verstärkte seinen Griff um den Krug vor ihm. »Stellst du etwa meine Loyalität infrage?«
    »Nay. Das nicht. Aber ich frage mich schon, was das Mädchen für einen Einfluss auf dich hat.«
    »Sie hat gar nichts auf mich.«
    »Sie ist eine Campbell.«
    Als ob er diese Tatsache vergessen könnte. »Sie wird auch meine Frau werden«, meinte er als Warnung.
    »Wir hätten sie uns einfach nehmen sollen. Dann wärst du jetzt bereits verheiratet.«

    »Aber für wie lange? Nay , wir machen es auf meine Weise. Der Preis wird es wert sein, zu warten.«
    »Vergiss nur nicht, was der wahre Preis ist.«
    Das Land, nicht das Mädchen. »Ich weiß genau, weshalb ich hier bin. Daran musst du mich nicht erinnern.« Und ebenso wenig würde er die unterschwelligen Drohungen seines Bruders tolerieren. »Und denk dran, was ich dir gesagt habe, Gregor. Misch dich nicht noch einmal ein. Ich weiß, was ich tue.«
    Trotz Lizzies Beteuerungen wusste er, dass der Kuss sie genauso berührt hatte wie ihn. Aus irgendeinem Grund war sie dazu entschlossen, gegen die Anziehung zu ihm anzukämpfen, doch er hatte nicht vor, es ihr einfach zu machen. Ihr Bruder hatte angeordnet, dass rund um die Uhr ein Wachmann bei ihr sein sollte, und von nun an hatte er vor, nicht von ihrer Seite zu weichen.
    Und wenn Verführung nicht funktionierte …
    Er verzog das Gesicht. Er würde tun, was er tun musste, um zu verhindern, dass sie Glenorchys Sohn heiratete, auch wenn das hieß, ihr keine Wahl zu lassen.
    Entführung war das allerletzte Mittel, aber wenn es dazu kommen sollte, würde er nicht davor zurückschrecken, seine Pflicht zu tun.

Kapitel 9
    A ls die Sonne ihren Zenit am Sommerhimmel erreichte und die Tage auf ihrem steten Weg in Richtung Herbst begannen, kürzer zu werden, fing Lizzie an, sich zu fragen, ob ihre Familie sie vielleicht vergessen hatte.
    Es war ruhig – zu ruhig.
    Abgesehen von einer kurzen Nachricht ihres Cousins, in der er seine Erleichterung darüber ausdrückte, dass es ihr nach dem Überfall gut ging, und ihr Vergeltung für den Vorfall versprach, hatte sie nichts aus Dunoon gehört.
    Das anhaltende Schweigen machte es leicht, die Pläne für ihre Zukunft zu vergessen und von anderen Dingen zu träumen. Dinge, die sie zu leicht für möglich halten könnte, wenn der schleichende Schmerz nicht wäre.
    Lizzie wusste, dass sie keinen Grund hatte, darüber unglücklich zu sein, dass Patrick Murray sein Vergnügen woanders suchte, doch das hielt sie nicht davon ab, sich jedes Mal, wenn er sich ins Dorf aufmachte, mit Bildern davon vor ihrem geistigen Auge zu quälen. Bilder, die so scharf und schneidend wie eine Messerklinge waren.
    Zuerst hatte sie versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, sah sie fort, denn das Gefühl der Enge in ihrer Brust war beinahe unerträglich. Doch gelegentlich hielten ihre Augen sich einen langen Herzschlag lang fest, und dann konnte sie schwören, dass sie in seinem Blick einen Schmerz sah, der den ihren widerspiegelte.
    Als die Wochen verstrichen, ertappte sie sich dabei, dankbar für diesen Schmerz zu sein. Er war das Einzige, was sie davon abhielt, einen viel größeren Fehler zu begehen.
    Wie etwas Törichtes zu tun und ihr Herz zu verlieren.

    Patrick hatte sich selbst zu ihrem persönlichen Wachmann ernannt und seine ständige Gegenwart begann, ihre Entschlossenheit zu untergraben. Wann immer sich die Gelegenheit ergab, war er an ihrer Seite, und wohin er ihr nicht folgen konnte, folgte ihr sein eindringlicher, rätselhafter Blick. Bei den Mahlzeiten, im Garten, im barmkin , er war dort. Er war in ihr Zuhause eingedrungen, in ihre Gedanken, ihre Träume.
    Sie konnte ihm nicht entkommen. Ohne dass sie es überhaupt bemerkt hatte, war es geschehen, hatten sich ihre natürlichen Tagesabläufe in einem angenehmen Muster miteinander verwoben. Am Morgen, während sie

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