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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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nicht geben will.«
    Er bedachte sie mit einem scharfen Blick. »Das bezweifle ich nicht, Elizabeth. Genau das tust du: geben und geben.«
    Sie wurde wütend. »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass du dich erst um alle anderen kümmerst, bevor du an dich selbst denkst. Du glaubst, ich sehe nicht, was du hier alles getan hast. Doch wann hast du das letzte Mal je ein Wort des Dankes dafür bekommen?«
    Sie presste die Lippen fest zusammen und er konnte die Antwort in ihrem trotzigen Blick lesen. »Ich brauche keinen Dank. Ich freue mich, meinen Brüdern und meinem Cousin zu helfen, wo ich kann.«
    »Sie nützen dich aus«, meinte er rundheraus. Obwohl er ihre Fähigkeiten und die Art, wie sie sich still um die Bedürfnisse aller um sie herum kümmerte, bewunderte, wurde es Zeit, dass jemand auf sie achtete. »Sie nützen deine Liebenswürdigkeit aus, deine Fähigkeiten, und dein starkes Gefühl für Pflicht und Verantwortung. Wann war das letzte Mal, dass du bei Hofe warst oder jemanden deiner Freunde besucht hast?«
    Mit beunruhigtem Ausdruck kaute sie auf ihrer Unterlippe. »Das ist schon eine Weile her, aber die Countess war krank.«

    »Und danach? Du hast dich weggeschlossen und dich um deinen Cousin und deine Brüder gekümmert, wo du dich eigentlich amüsieren solltest.« Sanft umfasste er ihr Kinn und zwang sie, seinen Blick zu erwidern. »Du solltest unter Leute gehen.«
    Sie wandte sich ab. »Du lässt es viel schlimmer klingen, als es ist.«
    Als er ihren Schmerz sah, wurde sein Tonfall weicher. »Ich bin sicher, sie machen es nicht mit Absicht, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie dich ausgenutzt haben.« Er verstummte kurz. »Hast du dich nicht schon lange genug auf dem Altar der Pflicht geopfert?«
    Lizzie drehte sich der Kopf. Er verwirrte sie, weil er sie Doppeldeutigkeit sehen ließ, wo keine war. Ihre Pflichten machten ihr Spaß. Nur manchmal, wenn sie müde war, geschah es, dass sich plötzlich alles so überwältigend anfühlte.
    »Du tust so, als wäre Pflicht etwas Schlechtes«, entgegnete sie. »Aber es geht nicht nur darum, Opfer zu bringen. Es geht darum, etwas für das allgemeine Wohl zu tun, oder weil es das Richtige ist. Meine Familie ist mir wichtig. Gibt es denn nichts, was dir wichtig ist?«
    Seine Augen blitzten, doch er ignorierte ihre Frage. Patrick war unerbittlich – in dieser Sache ebenso wie auf dem Schlachtfeld. Er nahm ihr Kinn und sah ihr tief in die Augen. »Ist es das Richtige, Elizabeth? Hast du es nicht verdient, deine eigene Wahl zu treffen?«
    Eines Ehemanns. Sie wusste, was er meinte. Mit klopfendem Herzen musterte sie sein Gesicht. »Es ist meine Pflicht, zu heiraten, wen meine Familie wünscht.«
    »Hast du nicht genug getan? Oder musst du dich auch an einen Mann binden, den du nicht willst, um sie zufriedenzustellen?«
    Sie brauste auf. »Du vermutest ziemlich viel. Woher willst du wissen, dass ich ihn nicht will?«

    Ein gefährliches Funkeln glomm in seinem Blick. Sie erkannte ihren Fehler: Er hatte ihre Worte als Herausforderung aufgenommen. Er trat näher auf sie zu, schob sie vor sich her, bis sie mit dem Rücken an die steinerne Wand gepresst war, und stützte die Hände zu beiden Seiten ihrer Schultern auf.
    Der Atem stockte ihr und ihr Herzschlag ging schneller, hallte durch ihren Körper wider, bis ihre Haut vor Leben zu pulsieren schien. Seine Hitze wärmte sie. Sein Duft berauschte sie – eine aufregende Kombination aus Seife und frisch gewaschener, männlicher Haut mit dem leisesten Hauch nach Kiefern, der sie glauben ließ, er habe in einem Wald gebadet. Er beugte sich näher zu ihr, bis nur noch wenige Zoll sie trennten. Der Ausdruck auf seinem Gesicht …
    Er ließ sie erstarren. Aber nicht vor Angst.
    Er wird mich küssen. Sie hielt den Atem an und wusste, dass sie ihn nicht abweisen würde.
    Doch in der letzten Sekunde glitt sein Mund zu ihrem Ohr und sein Atem streifte sie in einem warmen Flüstern. »Weil du mich willst.«
    Verdammt sollte dieser arrogante Unhold sein! Und doppelt verdammt dafür, dass er recht hatte.
    Doch sie konnte den Schmerz nicht vergessen. »Und was ist mit dir, Patrick? Wirst du wieder heiraten? Oder vielleicht hast du ja schon jemanden gefunden?«
    Sein Blick brannte sich in ihren, da er wusste, dass etwas hinter ihren Worten steckte. »Was meinst du damit?«
    Ihre Augen glühten vor Wut und Schmerz, die sie viel zu lange zurückgehalten hatte. »Deine Ausflüge ins Dorf sind nicht unbemerkt

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