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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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diesen gemeinen Killerblick in den Augen.“ Er drehte sich lachend zu ihr um. „Bailey, um Gottes willen, sieh dich doch mal an! Du bist eine höfliche, wohlerzogene junge Frau mit einem Gewissen so groß wie Kansas. Ich bezweifle ernsthaft, dass du jemals auch nur einen Strafzettel bekommen hast. Und das Verrückteste, was du je getan hast, war vermutlich ein schiefes Ständchen unter der Dusche.“
    Das saß. Sie hätte nicht sagen können, warum, aber plötzlich hatte sie das dringende Bedürfnis, ihn zu schockieren. „Ich habe eine Tätowierung auf dem Hintern.“
    Er ließ das schludrig zusammengestellte Sandwich wieder sinken. „Wie bitte?“
    „Ich habe eine Tätowierung auf dem Hintern“, wiederholte sie mit einem streitlustigen Funkeln in den Augen.
    „Tatsächlich?“ Er konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. „Nun, dann muss ich dich wohl der Polizei übergeben. Wenn du mir jetzt noch erzählst, dass deine Ohrläppchen durchstochen sind, dann hole ich besser meine Knarre. Sicher ist sicher.“
    „Ich bin so froh, dass du dich so gut amüsierst.“
    „Bailey, du faszinierst mich.“ Er stellte sich ihr in den Weg, als sie an ihm vorbeistürmen wollte. „Temperament. Das ist ein gutes Zeichen: Unsere Bailey ist kein Waschlappen.“ Sie machte einen Schritt nach rechts. Er auch. „Sie mag Rührei mit Dill, hat eine Vorliebe für schwarzen Tee, schneidet Tomaten in sehr akkurate Scheiben und kann einen Kreuzknoten machen.“
    „Was?“
    Er deutete auf die Wäscheleine um ihre Taille. „Wahrscheinlich war sie bei den Pfadfindern oder kann segeln. Ihre Stimme wird ein wenig eisig, wenn sie sich ärgert, sie hat einen exzellenten Geschmack, was Kleidung betrifft, knabbert an der Unterlippe, wenn sie nervös ist – was, wie ich bemerken möchte, ohne vernünftigen Grund wilde Lust in mir entfacht.“
    Seine Grübchen vertieften sich, als sie umgehend aufhörte, auf ihrer Lippe herumzubeißen, und sich räusperte. „Sie trägt ihre Fingernägel praktisch kurz“, stellte er weiter fest. „Und sie kann einen Mann um den Verstand küssen. Eine interessante Frau, diese Bailey.“
    Er versetzte ihr einen freundschaftlichen Schubser. „So, und jetzt setzen wir uns und essen zu Mittag. Ich muss dir doch noch erzählen, was ich herausgefunden habe. Möchtest du Senf oder Mayo?“
    „Ich weiß nicht.“ Noch immer schmollend, ließ sie sich auf einem der Stühle nieder.
    „Ich nehme Senf.“ Er räumte die Zutaten für die Sandwichs auf den Tisch. „Wie sieht sie aus?“
    Sie nahm ein Messer zur Hand und tauchte es in das Senfglas. „Wer?“
    „Deine Tätowierung. Was ist es?“
    Ein wenig verlegen bestrich sie ihre Toastscheibe. „Ich denke nicht, dass das wichtig ist.“
    „Komm schon.“ Grinsend beugte er sich über den Tisch und sah sie herausfordernd an. „Ein Schmetterling? Eine Rosenknospe? Oder bist du in Wahrheit eine getarnte Rockerbraut und hast dir einen Totenschädel stechen lassen?“
    „Ein Einhorn“, murmelte sie.
    Er musste sich auf die Zunge beißen. „Süß.“ Dann sah er ihr dabei zu, wie sie ihr Sandwich in ordentliche Dreiecke zerteilte, sagte aber nichts dazu.
    „Du wolltest mir erzählen, was du noch über mich herausgefunden hast“, versuchte sie, das Thema zu wechseln.
    Nachdem es seinem Blutdruck sowieso nicht guttat, sich weiter das Einhorn auf ihrem Po vorzustellen, ließ er das Thema fallen. „Genau. Die Pistole ist nicht registriert. Meine Quelle war bisher nicht in der Lage, sie zurückzuverfolgen. Das Magazin ist allerdings voll.“
    „Das Magazin?“
    „Die Pistole war voll geladen, was bedeutet, dass sie entweder nicht abgefeuert oder aber gerade neu geladen wurde.“
    „Nicht abgefeuert.“ Sie schloss die Augen und atmete erleichtert auf. „Dann habe ich sie vielleicht doch nicht benutzt.“
    „Wahrscheinlich nicht. So, wie ich dich bislang einschätze, kann ich mir nicht vorstellen, dass du eine unregistrierte Waffe besitzt. Falls wir Glück haben und sie doch noch zurückverfolgt wird, werden wir Genaueres wissen.“
    „Du hast schon jetzt so viel herausgefunden.“
    Er hätte sich gern noch ein wenig in ihrer Bewunderung geaalt, doch er zuckte nur mit den Schultern und biss herzhaft in sein Sandwich. „Die meisten Informationen sind negativ. Es wurde kein Diebstahl von einem Diamanten dieser Größe oder von einer größeren Geldsumme gemeldet. Es gab keine Entführung und in den letzten Wochen, auch keinen Mord mit dieser Art von

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