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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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du! Ich gehe jetzt zu Dodie zum Bridge, dort kannst du mich bis vier Uhr erreichen. Blamiere mich nicht! Übrigens, Muffy ist ziemlich sauer auf dich.“
    Ein entschiedenes Klicken. Bailey ertappte sich dabei, wie sie sich räusperte. Sie fühlte sich, als hätte sie selbst diese Standpauke erhalten. Ob sie vielleicht auch eine nörgelnde Mutter hatte? Eine Mutter, die sich Sorgen um sie machte?
    Sie füllte einen Kessel mit Wasser, stellte ihn auf den Herd und war gerade auf der Suche nach Teebeuteln, als das Telefon erneut klingelte.
    „Cade, hier ist Muffy. Mutter sagt, dass sie dich noch immer nicht erreichen konnte. Offenbar gehst du uns aus dem Weg, weil du dich für dein schlechtes Benehmen schämst. Du weißt ganz genau, dass Camilla gestern Abend ihr Klavierkonzert hatte! Du hättest wenigstens so tun können, als ob dir die Familie etwas bedeutet. Aber ich habe auch nichts anderes von dir erwartet. Ich hoffe nur, dass du genug Anstand besitzt, um Camilla anzurufen und dich bei ihr zu entschuldigen. Bis du das nicht getan hast, werde ich nicht mehr mit dir sprechen.“
    Klick.
    Bailey stieß die Luft aus und verdrehte die Augen. Eine Familie war offenbar eine schwierige und komplexe Angelegenheit. Andererseits hatte sie vielleicht selbst einen Bruder und war zu ihm genauso … bissig.
    Sie ließ den Tee ziehen und öffnete den Kühlschrank. Unwillkürlich musste sie schmunzeln. Eier. Jede Menge Eier. Außerdem entdeckte sie eine Packung geräucherten Schinken, etwas Käse und große Fleischtomaten. Eine Weile machte sie sich Gedanken, ob sie lieber Senf oder Mayonnaise mochte und darüber, ob sie den Tee süßen sollte oder nicht. Jedes Detail war wichtig, um sich selbst wieder zusammenzusetzen. Als sie gerade damit begonnen hatte, die Tomaten sorgfältig in Scheiben zu schneiden, hörte sie die Haustür gehen. Ihr Stimmungsbarometer schnellte augenblicklich nach oben.
    Doch die Worte, die sie ihm zurufen wollte, blieben ihr im Hals stecken. Was, wenn es gar nicht Cade war? Wenn er sie gefunden hatte? Wenn er gekommen war, um sie zu töten? In Panik umklammerte sie das Messer und wich zurück zur Hintertür. Unkontrollierbare Angst trieb ihr die Schweißperlen auf die Stirn, das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Sie rennt, rennt vor dem scharfen, tobenden Sturm davon in die Dunkelheit. Ihr Atem brüllt in ihrem Kopf. Überall Blut.
    Sie umklammerte den Türknauf, innerlich darauf vorbereitet, zu fliehen oder zu kämpfen. Als Cade in die Küche trat, entfuhr ihr ein erleichtertes Aufschluchzen. Das Messer knallte auf den Boden, als sie sich in seine Arme warf. „Sie sind es! Sie sind es.“
    „Natürlich.“ Er wusste, dass er sich schuldig fühlen sollte, weil er sie so erschreckt hatte. Aber dieser Umstand hatte immerhin dazu geführt, dass er sie jetzt in seinen Armen hielt – er war schließlich auch nur ein Mann. Und sie duftete fantastisch. „Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Sie hier sicher sind, Bailey.“
    „Ich weiß. Ich habe mich auch sicher gefühlt. Aber als ich die Haustür zufallen hörte, bekam ich einen Moment lang Panik.“ Sie klammerte sich an ihn, unendlich dankbar dafür, dass er wieder bei ihr war. „Ich wollte wegrennen, als ich die Tür hörte und dachte, dass es vielleicht jemand anderes sein könnte. Ich hasse es, so feige zu sein und nicht zu wissen, was ich tun soll. Ich scheine einfach nicht … klar denken zu können.“
    Sie verstummte, wie hypnotisiert. Er streichelte ihre Wange, während sie auf ihn einredete, und sah ihr tief in die Augen. Sie hatte ihre Arme um seine Taille geschlungen, als gehörten sie dort hin. Sanft legte er eine Hand in ihren Nacken und wartete, sah, wie sich ihr Blick veränderte. Er lächelte leicht, ihr Herz begann zu flattern, dann senkte er den Kopf, ihre Lippen berührten sich.
    Oh, herrlich … Das war ihr erster Gedanke. Es war herrlich, so gehalten, so sanft geküsst zu werden. Sein Kuss brachte das Blut in ihren Adern zum Rauschen, ließ ihre Seele leise aufseufzen. Intuitiv ließ sie ihre Hände über seinen Rücken gleiten und stellte sich auf die Zehenspitzen.
    Als er mit der Zunge sanft über ihre Lippen glitt, öffnete sie sie für ihn.
    Das hatte er gewusst. Aus irgendeinem Grund hatte er gewusst, dass sie zugleich scheu und begierig sein würde, er hatte gewusst, wie sie schmecken und duften würde. Es schien ihm unwirklich, dass er sie erst vor ein paar Stunden kennengelernt hatte, vielmehr fühlte es sich an, als ob er diese Frau

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