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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Nachtklub getanzt und vor Vergnügen gekreischt. Sie hatte zugelassen, dass der Mann, in den sie verliebt war, sie überall berührte, ohne darüber nachzudenken, wer sie dabei beobachten konnte.
    Und als sie das Gesicht hob und ihr Spiegelbild betrachtete, wusste sie, dass nichts von all dem typisch für sie war.
    So etwas zu tun war neu. So wie Cade Parris neu war. Und sie wusste nicht, ob irgendetwas davon in ihr wirkliches Leben passte. Alles geschah so schnell. Sie wühlte in ihrer Handtasche nach der Haarbürste – in der Tasche, die er ihr gekauft hatte. Alles, was sie momentan besaß, verdankte sie diesem Mann.
    Was genau empfand sie ihm gegenüber? Schuld? Dankbarkeit? Lust?
    Keine der Frauen, die mit ihr diesen kleinen Raum teilten, musste sich über so etwas Gedanken machen. Keine von ihnen stellte sich solche Fragen über den Mann, mit dem sie gerade getanzt hatte. Sie alle gingen einfach wieder hinaus und tanzten weiter. Oder fuhren nach Hause. Hatten Sex, wenn sie in der Stimmung dazu waren.
    Reiß dich zusammen, schalt sie sich und begann, mechanisch ihr Haar zu bürsten. Es wird höchste Zeit, wieder Vernunft anzunehmen und logisch zu denken! Ruhig. Gerade als sie die Bürste in die Tasche zurückstecken wollte, spazierte eine langbeinige Frau mit kurzen roten Haaren und Sonnenbrille herein. „Dieser Vollidiot hat tatsächlich meinen Hintern getätschelt!“, erzählte sie niemand Bestimmtem, betrat eine Kabine und knallte die Tür hinter sich zu.
    Plötzlich verschwamm alles um Bailey herum. Ihr wurde so schwindlig, dass sie sich am Waschbecken festhalten musste. Sie beugte sich vor und rang verzweifelt nach Luft.
    „Hey, alles klar?“ Jemand klopfte ihr auf den Rücken.
    „Ja, mir ist nur etwas schwindlig. Mir geht’s gut.“ Mit beiden Händen spritzte sie sich wieder und wieder kaltes Wasser ins Gesicht.
    Als sie den Eindruck hatte, dass ihre Beine sie wieder tragen würden, schnappte sie sich ein paar Papierhandtücher und trocknete sich das Gesicht. Dann stakste sie unsicher wie eine Betrunkene aus der Toilette und hinein in den brüllenden Lärm des Klubs.
    Sie wurde angerempelt und gestoßen, irgendjemand bot ihr einen Drink an. Sie lief weiter, ohne irgendetwas wahrzunehmen außer blendendes Licht und gesichtslose Körper. Als sie Cade erreichte, war sie weiß wie ein Leinentuch. Er stellte keine Fragen, hob sie unter Beifallklatschen einiger Gäste auf seine Arme und trug sie nach draußen.
    „Tut mir leid. Mir ist schwindlig geworden.“
    „Es war eine blöde Idee.“ Er ärgerte sich über seinen Einfall, sie in einen zweitklassigen Nachtklub zu schleppen. „Ich hätte dich niemals herbringen dürfen.“
    „Nein, das war eine fantastische Idee! Ich bin froh, dass wir hier waren. Ich brauche nur etwas frische Luft.“ Erst jetzt bemerkte sie, dass er sie auf den Armen trug, wofür sie ihm dankbar war und sich zugleich schämte. „Lass mich runter, Cade. Mir geht es gut.“
    „Ich bringe dich nach Hause.“
    „Nein, können wir uns nicht einfach irgendwo hinsetzen? Einfach nur hinsetzen und etwas ausruhen?“
    „Klar.“ Er stellte sie auf die Füße. „Weiter unten ist ein Café. Wir können uns nach draußen setzen und einen Kaffee trinken.“
    „Gut.“ Sie hielt sich an seiner Hand fest. Der tiefe Bass aus dem Nachtklub dröhnte auf die Straße.
    Das Café war fast genauso gut besucht wie der Klub. Die Kellner rasten nur so durch die Gegend, um Espresso, Weißwein oder geeiste Fruchtsäfte zu servieren.
    „Ich habe dich ziemlich heftig angegraben“, begann er, während er zwei Stühle für sie zurechtrückte.
    „Ja, allerdings. Ich fühle mich geschmeichelt.“
    Er setzte sich ihr gegenüber. „Du fühlst dich geschmeichelt?“
    „Ja. Ich habe vielleicht meine Erinnerung verloren, aber deswegen bin ich noch lange nicht bescheuert.“ Die Luft, so warm und feucht sie auch sein mochte, war herrlich. „Du bist ein unglaublich attraktiver Mann. Und wenn ich mich hier so umsehe …“ Genau das tat sie jetzt, ließ den Blick über die kleinen Tische unter der grünen Markise wandern. „… überall schöne Frauen, egal ob hier draußen oder vorhin im Klub. Aber du hast mich gewollt, und das finde ich schmeichelhaft.“
    „Das ist nicht gerade die Reaktion, die ich mir erhofft habe“, bemerkte er lächelnd. „Aber ich schätze, für’s Erste ist es genug.“ Er sah zu dem Kellner auf, der an ihren Tisch getreten war. „Cappuccino?“, fragte er in Baileys

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