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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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und ließ den Motor an. »Und große Flugzeuge steuert.« Er nahm den Fensterschwamm zur Hand und hielt ihn wie ein Mikrofon an seinen Mund. »Sehr geehrte Fahrgäste, es begrüßt Sie Ihr Captain Marc Meyerhoff zu Flug 12345 in die Vergangenheit. Bitte schnallen Sie sich an. Wir erwarten auf unserem Flug eine angenehme Witterung und hoffen, dass keine Zwischenfälle Ihren Fahrkomfort stören werden. Die Sonne scheint, es sind ungefähr 26 Grad Celsius, ideale Bedingungen. Wir werden unser Ziel in circa zwanzig Minuten erreichen. Bitte schalten Sie Ihre Handys aus, stellen Sie die Sitzlehne hoch und klappen Sie den Tisch nach vorn. Wir starten jetzt.«
Lara lachte herzlich, als er den Gang einlegte und aufmerksam in den Rückspiegel sah. Mehrere Autos rollten gerade die Straße hinunter, so dass er die Parklücke nicht verlassen konnte: »Tower, Tower, wir haben ein Problem. Die Rollbahn ist nicht frei. Warte auf Starterlaubnis.« Er spielte, als würde er Anweisungen über einen imaginären Kopfhörer erhalten. »Verstanden. Over.«
Endlich war die Straße frei und er fuhr los. Lara lachte immer noch. Marc warf ihr einen schelmischen Blick zu. »Auf Flugbegleiterinnen samt Verpflegung müssen Sie leider verzichten, dafür ist diese Kiste nicht ausgelegt. Aber im Anschluss an den Flug erhalten Sie ein ausgiebiges Essen.«
Lara schüttelte lächelnd den Kopf. »Danke, aber ein Tomatensaft reicht aus.«
Marc beugte sich vorsichtig vor und öffnete das Handschuhfach, aus dem er anschließend eine Büchse Cola holte. »Geht das auch?«
Lara lachte. »Ja. Danke.«
Sie öffnete die Büchse und trank einen Schluck. Das Getränk war viel zu warm und schäumte im Mund, aber sie wollte nichts sagen, um Marc nicht zu kränken.
»Auf diesem Flug soll es Ihnen an nichts mangeln«, sagte Marc. Er war viel zu sehr mit dem Fahren beschäftigt, um sie dabei ansehen zu können. Das bedauerte Lara sogar ein wenig. Sie hatte geglaubt, sie würde sich unwohl fühlen neben ihm, aber das Gegenteil war der Fall. Sein lockeres und unkompliziertes Verhalten gab ihr Sicherheit. Sie fühlte sich wohl mit ihm.
Er schmunzelte wieder. »Haben Sie sich etwas Warmes zum Anziehen mitgenommen? In Südamerika ist jetzt Winter, das heißt, in den Anden kann es ganz schön kalt werden.«
Lara schüttelte den Kopf. Sie trug tatsächlich nur den Rock und die weiße Bluse. An eine Jacke hatte sie nicht gedacht, aber wozu auch. Es war sehr warm. »Dann muss ich mir eben eine Alpaka-Jacke vor Ort kaufen. Damit wird gleichzeitig die einheimische Wirtschaft etwas angekurbelt.«
Er lachte. Sie mochte sein Lachen. Es klang offen und sanft, und in seinen Augenwinkeln erschienen feine, zarte Lachfältchen. Lara entspannte sich immer mehr. »Oder gibt es hier im Duty-Free-Shop etwas Schickes?«
 »Im Kofferraum liegt noch eine Decke, aber da kommt der Captain erst nach der Landung ran.«
»Ich denke, das dürfte noch früh genug sein.«
    Die hohen, holzgetäfelten Räume des Museums waren gut besucht. Wie Tierherden zum Wasserloch schoben sich die Besucher durch die Zimmer, blieben an den Glastischen, die mit den Ausstellungsstücken gefüllt waren, stehen oder betrachteten beim langsamen Vorübergehen die Bilder an den Wänden. Die Luft war warm und stickig.
Zu Beginn hatte Lara Bedenken, dass es zu voll sein würde, um in Ruhe alles betrachten zu können, aber sobald sie sich selbst in den Zimmerfluchten befand, konnte sie feststellen, dass sich die Menschen in den Räumen gut verteilten. An einem besonders wertvollen Stück hatten sie und Marc Schwierigkeiten, an das Exponat heranzukommen, aber meistens war genügend Platz, um einen eigenen Rhythmus zu finden und alles ausgiebig anzusehen.
    Lara genoss den Ausflug. Sie kam sich tatsächlich vor wie in einem fernen, fremden Land. Sie bestaunte die alten Kleidungsstücke der Inkas, sah die Werkzeuge der Mayas und bewunderte die Arbeit der aymarischen Steinmetze. Es wäre gar nicht nötig gewesen, vorher das Lexikon auswendig zu lernen, denn Marc stand genauso fasziniert wie sie vor den Stücken und las sorgfältig die Erklärungen.
Gemeinsam gingen sie von Raum zu Raum, lauschten gelegentlich den Erläuterungen eines Führers und sogen alle Informationen in sich auf.
Als sie schließlich alles gesehen hatten und das Museum wieder verließen, spürte Lara plötzlich, wie müde ihre Füße waren und dass sie einen Bärenhunger hatte. Marc schien es ähnlich zu gehen, denn er sah sie an. »Wollen wir was

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