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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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kommen Sie denn auf so eine Idee? Bin ich Ihnen irgendwie zu nahe getreten?«
»Nein, nein. Ich dachte nur...« Lara wusste selbst nicht mehr so recht, warum sie was gedacht hatte. Plötzlich fühlte sie sich sehr dumm, dass sie so anmaßend gewesen war, anzunehmen, dass ein gebildeter und gutaussehender Mann wie Marc an ihr interessiert sein könnte. Und sie sehnte sie sich nach ihrer sicheren Wohnung. »Ich möchte nach Hause. Bitte.«
Marc nickte und packte alles wieder ein.
     

Die andere Frau
    Die Heimfahrt verlief sehr ruhig. Sie sprachen kaum miteinander; jedes Mal, wenn einer von beiden Konversation machen wollte, verebbte das Gespräch bereits nach wenigen Sätzen. Dann war das einzige Geräusch im Wagen das Ticken des Blinkers, wenn Marc abbiegen musste. Am liebsten wäre Lara gelaufen, aber der Weg war zu weit und der heiße Bus wäre noch schlimmer gewesen.
Schließlich hielt Marc vor ihrem Haus und ließ sie aussteigen. »Bis Montag dann.« Er versuchte ein unverbindliches Lächeln.
»Auf Wiedersehen«, erwiderte Lara zurückhaltend. Dann ging sie ins Haus.
Marc sah ihr im Rückspiegel nach, bevor er Gas gab und den Wagen auf die mittlerweile fast leere Straße lenkte. Er ließ das Fenster hinunter und stellte das Radio an in der Hoffnung, dass die Musik die Leere neben ihm verdrängte. Als er den Song erkannte, drehte er ihn so laut, dass die Scheiben dröhnten. Er schüttelte den Kopf. Diese Lara war eine seltsame Person. Hatte er sich wirklich so verhalten, dass sie daraus den Schluss ziehen konnte, dass er sie anziehend fand? Und nicht nur das, sie hielt ihn für einen Don Juan.
Die Sonne stand tief über den Dächern und blendete ihn. Die Luft hatte sich etwas abgekühlt, am Horizont türmten sich dunkle Wolken. Am Himmel zuckten die ersten Blitze.
Wie kam sie nur darauf? Sie war zwar wirklich nicht unattraktiv und dazu noch sehr nett, er mochte sie, aber die Einladung hatte er völlig ohne Hintergedanken ausgesprochen. Außerdem nahm er an, dass sie mit diesem Sebastian zusammen war. Die beiden klebten ja aneinander wie Pech und Schwefel.
Marc sah erschrocken auf den Tacho. Er war zu schnell. Rasch nahm er den Fuß vom Gas und trat auf die Bremse. Am Montag würde er Lara ganz normal behandeln, wie jeden anderen Mitarbeiter auch. Er hatte zwar anfänglich gehofft, dass er mit ihr eine Art Freundin in der Firma hätte, da sie schließlich durch ihr gemeinsames Erlebnis im Haus seiner Eltern verbunden waren, aber wenn sie das nicht wollte, musste er es akzeptieren. Sie hatte so verträumt vor dem Reisebüro gestanden, dass er dachte, sie würde sich freuen, ins Museum zu gehen.
Frauen – er würde sie nie verstehen. Marc seufzte auf.
Marlene war da anders. Sie wusste, was sie wollte und ging zielsicher darauf zu. Aber Lara wusste ja eigentlich auch, was sie wollte. Nämlich nicht ihn. Er lachte kurz auf bei diesem Gedanken. In seinem Leben hatte es bisher keine wilden Eroberungszüge gegeben. Nur in seiner Studienzeit war er mit einigen Frauen zusammen gewesen, darunter auch mit Marlene. Die Beziehung mit ihr dauerte am längsten, war aber auch die stressigste. Fast zwei Jahre währte das Auf und Ab, was nicht nur an ihm lag. Sie brauchte sehr viele Freiheiten, wie sie es nannte, wollte sich ausprobieren in jeder Hinsicht. Und irgendwann hatte sie ihn dann verlassen, um bei ihrem Industrie-Design-Professor einzuziehen. Er erinnerte sich deshalb noch so genau daran, weil der fast zwanzig Jahre älter war als Marlene und mehr als einen Kopf kleiner. Es hatte Marc damals schwer getroffen, wegen dieses Mannes verlassen worden zu sein. Aber er hatte es überlebt. Und jetzt war Marlene wieder hier, zurück in seinem Leben und interessanter denn je. Sie wirkte unglaublich stark auf Männer, konnte jeden sofort um den kleinen Finger wickeln. Ihr Haar, ihre Haut, ihr Körper, alles war auf Verführung programmiert. Und sie wollte offenbar ihn.
Marc kaute auf seiner Unterlippe. Sie und Lara waren wirklich total gegensätzlich. Nicht nur Marlenes Beziehung zu ihm, auch ihr ganzes Wesen, ihr Aussehen, ihr Verhalten schienen die genauen Gegenstücke zu Lara zu sein. Engel und Teufel. Nur war er sich seit wenigen Minuten nicht mehr ganz so sicher, ob Lara auch tatsächlich der Engel war, wie er bisher gedacht hatte.
    ***
    Der Montagmorgen begann mit Regen. Ein heftiges Gewitter hatte am Wochenende gewütet und den Sommer vorübergehend aus der Luft gespült, so dass er nun unaufhörlich in trägen Rinnsalen die

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