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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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hielt sich vorsichtshalber weiterhin an Nataschas Seite auf, um der unerfahrenen Radfahrerin im Notfall schnell zu Hilfe eilen zu können, doch der Fahrstil der Freundin wurde ständig besser. Gerade als sie ihre Seite verlassen wollte, um etwas mit Sebastian zu plaudern, kam Marc zu ihr geradelt.
»Hallo Lara. Ich wollte mich noch bei Ihnen für das Rad bedanken.«
Er lächelte sie an und blieb an ihrer Seite. Seine Hände waren immer noch voller Schmiere, und seine Nase zierte ebenfalls ein zarter schwarzer Strich. Lara musste unwillkürlich grinsen, als sie den Streifen sah, was Marc jedoch nicht entging.
»Ist irgendwas?«
Lara schüttelte den Kopf. »Nein, nur etwas Schmutz an Ihrer Nase. Nichts weiter.«
Er wischte die Nasenspitze an dem Ärmel seines T-Shirts ab, so dass zwar jetzt sein Gesicht sauber war, dafür aber das Shirt schwarz. Es war aus einem hellgrauen Stoff, so dass der Dreck gut sichtbar wurde. Zu dem Hemd trug er blaue Jeans, die ihn schlank und jugendlich aussehen ließen, und graue, sportliche Schuhe. Lara hatte ihn noch nie in solch legerer Kleidung gesehen, aber es stand ihm sehr gut.
»Weg?«, fragte er und schielte auf seine Nasenspitze.
Lara nickte. »Ja, alles wieder sauber.«
»Und das nennen Sie nichts weiter?« Er schien empört. »Feindliche Stämme hätten annehmen können, ich sei auf dem Kriegspfad, wenn wir ihnen begegnet wären. Und dann hätten sie Sie vielleicht entführt oder unsere Pferde erschossen und wir hätten die ganze Strecke laufen müssen!«
Lara lachte. »Und Sie wären an den Marterpfahl gekommen und hätten alle Firmengeheimnisse verraten müssen.«
»Die Firmengeheimnisse dürfen sie gerne haben. Aber die anderen, die privaten, die von angeblichen Einbrüchen, fürchterlichen Kopfschmerzen, unangenehmen Gefängnisaufenthalten und gruseligen Kellern ohne Licht handeln, wenn die in die falschen Hände geraten würden.« Er stöhnte auf. »Nicht auszudenken.« Er lächelte Lara an und zeigte seine Hände. »So sehe ich wenigstens aus wie ein schwer arbeitender Mann. Ich hab gehört, da stehen die Frauen drauf.«
Bei den letzten Worten drehte sich Natascha um und rief ihm zu: »Und dazu eine Portion Schweiß und ein raues Kinn. Wahnsinn.«
»Na, dann werde ich heute Abend der unwiderstehlichste Mann der Welt sein.«
»Ich dachte immer, Frauen stehen auf Überstunden und eine dicke Brieftasche.« Sebastian gesellte sich zu den dreien und sah Marc mit einem herausfordernden Lächeln an, während er sich in das Gespräch einmischte.
Marc schüttelte den Kopf. »Als ob dicke Brieftaschen Fahrräder reparieren könnten.«
»Können sie nicht.« Sebastian blieb stur, doch in seinen Augenwinkeln glitzerte ein Lachen. »Aber sie kaufen Pelze und schicke Autos.«
Marc sah ihn an. »Sie scheinen nicht gerade gute Erfahrungen mit Frauen gemacht zu haben.«
Sebastian lachte. »Ich? Oh doch.« Er nahm seine Hand vom Lenker und legte sie sanft auf Laras Hand. »Lara ist da anders. Nicht wahr, Lara, Schatz?«
Lara wurde unbehaglich zumute, und sie versuchte, ihre Hand unter Sebastians wegzuziehen. Doch ihr Rad schlenkerte plötzlich gefährlich, so dass sie ihn gewähren ließ. Stattdessen erwiderte sie lächelnd: »Ich gebe mir Mühe.«
Sebastian schien zu spüren, dass die Situation unangenehm für Lara war, und nahm seine Hand weg.
»Sehen Sie? Auf Lara kann man sich verlassen. Sie ist ein echter Schatz.« Er blitzte Lara an, die tadelnd zu ihm sah.
Marc bemerkte das stille Einverständnis zwischen den beiden und hatte plötzlich das Gefühl, als würde ein scharfes Messer in seinen Eingeweiden wüten. Er hatte zwar geahnt, dass zwischen Lara und Sebastian etwas lief, aber dass sie es nun direkt vor seiner Nase zugaben, darauf war er nicht vorbereitet. Kein Wunder, dass sie ihn so rigoros zurückgewiesen hatte.
Er beobachtete, wie Lara über eine Bemerkung Sebastians lachte, und ließ sich mit dem Rad zurückfallen. Er musste sowieso noch wichtige Dinge mit Andreas, einem der Designer, besprechen.
Er sah sich um. Sie passierten gerade das Ortsausgangsschild der Stadt. Die Häuser am Straßenrand wurden immer spärlicher, das Grün dazwischen immer dichter. Die Luft war warm und trocken, im Gras zirpten zahllose Grillen, deren Gesang wie ein dichtes, wogendes Tuch über dem Straßenrand schwebte.
    Als sie in das große Tor des Schlosshofs einfuhren, empfing Marc auf der Wiese eine Überraschung. Franz Meyerhoff stand mit seiner Frau neben reichlich gedeckten Tischen und wartete

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