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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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ihrer Mutter, die den Abend ohne Lara wunderbar überstanden hatte, und stieg auf ihr Rad. Sie freute sich auf den Ausflug, er bot ein wenig Abwechslung von dem Arbeitsalltag. Außerdem fand sie es immer wieder faszinierend, wie anders sich die Kollegen verhielten, wenn man sie außerhalb der Agentur traf. Die wenigsten kannte sie privat, nur Natascha und Sebastian, und jetzt auch ein bisschen Marc.
    Sie konnte Nataschas aufgeregtes Schnattern schon aus dem offenen Fenster hören, als sie an ihrem Haus ankam. Eine Männerstimme schien ihr irgendwelche Vorhaltungen zu machen, denn sie wiederholte immer wieder »schon gut«, »ja klar, Schatz«, »Mach dir keine Sorgen«. Wahrscheinlich litt Philipp gerade an einer Attacke von Beschützer-Instinkt und wollte seine Freundin nicht gehen lassen. Lara lächelte, als sie klingelte. Er war schon ein seltsamer Typ, aber trotzdem einer von den guten. Von oben ertönte ein glockenhelles »Ich komme« von Natascha, bevor Lara eine Wohnungstür knallen hörte und das Trappeln von Schritten im Treppenhaus. Philipp hielt seinen Kopf aus einem der Fenster und grüßte Lara.
»Guten Morgen, Lara. Pass auf sie auf. Sie ist doch nur ihr Auto gewöhnt. Und erklär ihr das noch mal mit dem Rücktritt und der Klingel.«
Lara nickte lächelnd hinauf. »Mach ich.«
Die Haustür ging auf und Natascha erschien in einem kecken Aufzug, den sie offenbar ebenfalls extra für diese Radtour gekauft hatte. Ein enges Top, das ihren kräftigen Körperbau betonte, und ein paar enge knielange Hosen, an denen noch das Preisschild klebte. Lara entfernte es ihr lachend, bevor sie beide auf ihre Räder stiegen.
Natascha warf ihrem Freund Kusshände zu, bis sie an dem Haus vorbeigeradelt waren. Philipp schien gar nicht so Unrecht gehabt zu haben mit seinen Sorgen, denn Natascha wirkte immer noch alles andere als sicher auf dem Rad. Sie eierte um Hindernisse herum und hatte, besonders beim Ab- und Aufsteigen, massive Gleichgewichtsprobleme. Doch sie ließ sich davon nicht beirren. Nur Lara dachte besorgt an das Fahren im Tross und die möglichen Konsequenzen für die Freundin.
»Wir hätten uns ein Tandem leihen sollen«, rief sie Natascha zu und bereute es, nicht früher daran gedacht zu haben. Aber sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass die Neu-Radlerin noch immer so unsicher war.
»Bist du verrückt, Lara? Dann muss ich ja immer so langsam fahren wie du! Ich mag meine Unabhängigkeit.«
Lara lächelte und hielt Nataschas Arm, als sie eine Kurve zu schnell nahm und umzufallen drohte.
»Für dich wäre ich bestimmt etwas schneller gefahren, Natascha.«
»Nein, nein, ich krieg das schon hin. Ich habe echt geübt. Und den Abtritt kann ich auch.«
»Rücktritt.«
»Genau.«
Sie bogen um die Ecke, wo sie bereits die Ansammlung von Kollegen erwartete. Lara versuchte, Marc zu entdecken, doch er schien noch nicht da zu sein. Dafür wurde sie von Sebastian in seiner üblichen überschwänglichen Weise begrüßt. »Hallo, meine Lieblingskollegin. Da bist du ja endlich. Schön, dich zu sehen.« Er lächelte sie an, umarmte sie, und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
»Hallo, Lieblingskollege«, erwiderte Lara seine Begrüßung. »Sind denn schon alle da?« Sie löste sich von ihm und sah sich genauer um. Dabei bemerkte sie Marlene, die offensichtlich Probleme mit ihrem Rad hatte, denn sie sah angestrengt nach unten. Von Marc keine Spur. Die Enttäuschung verpasste ihr einen winzigen Stich ins Herz.
»Ihr seid die letzten.« Sebastian sah sie an. »Oder erwartest du noch jemanden?«
Lara schüttelte schnell den Kopf. »Nein, ich dachte nur, Marc Meyerhoff kommt auch mit. Ich hatte ihm extra ein Rad geliehen.«
»Marc ist da.« Sebastian deutete mit dem Kopf zu Marlene, wo dieser jetzt tatsächlich von unten auftauchte. Seine Hände waren schwarz verschmiert, und er reichte Marlene einen Schraubenschlüssel, den sie sofort einsteckte. Er hatte offensichtlich Marlenes Rad repariert.
Lara schluckte – und ärgerte sich sofort über diese Reaktion. Sie wollte weder eifersüchtig noch enttäuscht sein. Sie wollte eigentlich überhaupt nichts fühlen, wenn es um Marc ging.
Sie sah, dass er sie bemerkt hatte und ihr zur Begrüßung zunickte. Zur Antwort lächelte sie betont kühl, bevor sie sich schnell wieder zu Sebastian wandte. »Dann kann es ja jetzt losgehen, oder?«
Sebastian nickte und rief: »Okay dann, auf die Räder, Companheiros!«
Und tatsächlich stieg der ganze Trupp auf die Fahrräder, und sie fuhren los.
    Lara

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