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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Gedanken spürte sie Verlangen erwachen. „Zum Teufel mit Ian“, murmelte sie.
    „Ach, benehmen Sie sich nicht so dumm. Sie erleben nicht das Ende der Welt! Um Himmels willen, Sie heiraten einen Viscount! Er wird Ihre Brüder unter seine Fittiche nehmen . . . “
    „Ha! Er wird mir nicht einmal gestatten, morgen Weihnachten mit ihnen zu feiern.“
    „Können Sie ihm das verargen? Wer will auf der Hoch-zeitsreise schon vier Jungen um sich haben? Er hätte sie ja irgendwo hinschicken können, aber das hat er nicht getan. Er will nur eine Woche mit Ihnen ungestört sein, damit er Ihnen seinen Besitz zeigen kann. Es ist schade, dass diese Woche sich über Weihnachten erstreckt, doch daran hätten Sie denken müssen, ehe Sie gestern Nacht mit ihm geschlafen haben.“
    Finster schaute Felicity die ältere Frau an. „Und er schließt das Haus, mein Heim!“
    Mrs. Box drückte Miss Taylors Arm etwas höher, steckte einen Zwickel ab und vernähte ihn schnell. „Dem Himmel sei Dank, dass es nicht mehr Ihnen gehört! Was hatten Sie damit nach der Hochzeit vor? Wollten Sie hier wohnen? Von Ihrem Mann getrennt?“
    „Daran habe ich gedacht“, räumte Felicity mürrisch ein. Die Haushälterin lachte. „Ach, belügen Sie mich nicht. Sie wissen genau, dass Sie nicht von Ihrem Mann getrennt leben wollen.“
    Tränen traten Felicity in die Augen. „Ach, verdammt!“ flüsterte sie und befingerte den schweren Siegelring, den sie an einer Kette um den Hals trug. Mrs. Box hatte Recht. Trotz Ians schrecklichem Brief, in dem er seine Pläne für die Hochzeit mitteilte, die eigentlich eine Auflistung von Befehlen waren, und ungeachtet der Tatsache, dass Felicity sich unentwegt darüber beschwert hatte, war sie im Stillen froh über die Vorstellung, ihn zu heiraten. Sie konnte es kaum erwarten, dass er der Ihre wurde. Ihr allein gehörte und sie lieb hatte.
    Sie schniefte. Lieb hatte! Er wusste nicht einmal, was das bedeutete. Er und sein elendes Gerede über Vorteile und beträchtliche monatliche Summen zu ihrer Verfügung. Ja, und über seinen Erben. Er war willens, einen hohen Preis für seinen verdammten Erben zu zahlen. Nun, er würde bald feststellen, dass ihre Willigkeit, sich ihm hinzugeben, von seiner Bereitschaft abhing, sich ihr anzuvertrauen.
    Leider bedeutete das, ihn auf Distanz zu halten, bis er sich zum Reden entschlossen hatte. Eine bittere Träne kullerte Felicity über die Wange. Als ob sie es zu Wege bringen würde, ihn auf Distanz zu halten. Noch eine Träne rann ihr über die Wange und fiel vom Kinn auf das Kleid, so dass gleich darauf auf der schimmernden blauen Seide ein dunkler Fleck war.
    „Hören Sie auf, das hübsche Hochzeitskleid Ihrer Mutter vollzuweinen!“ Mrs. Box zog ein Taschentuch hervor und tupfte Felicity die Augen aus. „Es ist ein Wunder, dass das Kleid in diesem hervorragenden Zustand geblieben ist, und nun ruinieren Sie es noch vor der Trauung.“
    „Gut! Dann kann ich wenigstens so angezogen gehen, wie ich wirklich aussehen will, in Sack und Asche!“
    „Den Sack kann ich besorgen“, erwiderte Mrs. Box verbissen. „Aber Asche streue ich nicht auf Ihr Haar, nachdem ich halb London nach den Orangenblüten abgesucht habe. “ „Ich weiß nicht, warum Sie sich diese Mühe gemacht haben. Es geschähe Ian recht, wenn ich keine Blumen hätte und ein hässliches Kleid trüge, weil er mich in Bezug auf das Hochzeitsdatum nicht zurate gezogen hat. “
    „Er hat Sie zurate gezogen, und Sie haben ihm gesagt, Sie würden ihn nicht heiraten. Was hätte er anderes tun sollen?“ „Sich mit meiner Weigerung abfinden müssen, wie jeder anständige Mann das getan hätte.“
    „Kein anständiger Mann hätte eine Frau sich so aufführen lassen, wie Sie das getan haben. Jedenfalls dann nicht, wenn er sie gern hätte.“
    „Gern haben! Er hat mich nicht gem. Er wollte nur eine Frau, die einwilligte, seine Gattin zu werden. Zufällig war ich zur Stelle. “
    „Unsinn! Männer wissen nicht, was sie wollen, und schon gar nicht wissen sie, wie man darum bittet. In der Nähe einer Frau verlieren Sie den Verstand. Man muss also ihr Verhalten beurteilen, nicht das, was sie sagen. Nehmen Sie den Viscount als Beispiel. In Ihren Artikeln haben Sie schlecht über ihn geschrieben und ihn fast aus dem Haus werfen lassen, und trotzdem kam er wieder her. Und nun begleicht er alle Ihre Schulden und schickt James wieder in die Schule, die dem Jungen so viel Freude macht. Welchen Beweis brauchen Sie noch, dass Lord

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