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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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das Blatt Papier auf den Schreibtisch.
    Jetzt hatte er reagiert, aber seine Reaktion war nicht die gewesen, mit der Felicity gerechnet hatte. „In dem Artikel habe ich dir keine Vorhaltungen gemacht. Ich habe nur wie immer Klatsch verbreitet. Du machst mehr aus meinem Text, als drinsteht.“
    „Oh ja! Es ist reiner Zufall, dass du Merrington und seinen Onkel erwähnt hast!“
    „Du weißt genau, dass ganz London über diese Geschichte redet. “
    „Und was ist mit Pelham?“ fragte Ian voller Verachtung. „Du kannst mir nicht einreden, dass der .gefühllose Schuft, dem es Spaß macht, seine alberne Frau zu verspotten, indem er sich vor ihren Augen Mätressen hält, kein Hieb gegen mich ist. Ich kenne dich viel zu gut."
    Die ungerechte Beschuldigung tat weh. Felicity hätte ihren Mann nie mit Pelham verglichen. „Offensichtlich kennst du mich nicht so gut, wie du glaubst. Der Artikel hat nichts mit dir zu tun, Ian.“
    „Aber es macht dir Spaß, gegen mich in deiner Kolumne zu sticheln. Und ein gefühlloser Schuft, dem es Spaß macht, seine alberne Frau zu verspotten . . .“
    „Nicht alles hat mit dir zu tun.“ Felicity stand auf und ging wütend durch das Zimmer, um so weit wie möglich von ihrem übellaunigen Mann entfernt zu sein. „Wie oft muss ich dir das noch sagen? Ich hatte nicht einmal unsere Situation im Sinn, als ich den Artikel schrieb! “
    Ian stützte sich mit der Hüfte an den Schreibtisch und schaute finster die Gattin an. „Du vergisst, dass ich, was deine Kolumne angeht, Experte bin. Du stichelst nie gegen Hilflose oder Schwache, so wie du das hier im Fall von Pelhams bemitleidenswerter Frau getan hast.“
    „Vielleicht liegt das daran, dass sie nicht bemitleidenswert ist? Im Übrigen habe ich das Wort im Zusammenhang mit ihr nicht verwendet.“
    Ian ging nicht auf diesen Verweis ein. „Dein Text ist viel zu leidenschaftlich verfasst, als dass keine persönlichen Gefühle eingeflossen sein können. ,Gefühlloser Schuft? Verspottet seine Frau“? Als Spion tat ich mich dadurch hervor, dass ich kodierte Meldungen entschlüsseln konnte. Aber das weißt du, nicht wahr? Deshalb schreibst du solche Sachen. Ich soll die Bedeutung deines Textes begreifen, ohne dass sie sonst jemandem klar ist.“
    „Manchmal bist du wirklich ein arroganter Pinsel!“ Der dumme Kerl wollte nicht auf sie hören, und sie war nicht in der Stimmung, sich mit ihm zu streiten. Entschlossen ging sie zur Tür. „Denk, was du willst. Ich bin eindeutig nicht die Einzige von uns beiden, die voreilige Schlussfolgerungen zieht.“
    Mit wenigen Schritten war Ian bei ihr und hielt sie am Arm fest. „Du willst doch wohl nicht sagen, dass du Pelham und seine Frau an den Pranger gestellt hast, damit sie sich ändern? Gewiss, er ist ein eitler Dummkopf, der einen Hang zu jungen Frauen hat, aber . . . Moment mal! Dein Vater hat doch eins von Pelhams Häusern entworfen, nicht wahr? Ich habe Pelham das einmal sagen gehört.“
    Alte Erinnerungen raubten Felicity die Sprache. Sie nickte.
    Ian drückte die Finger fester um ihren Arm. „Pelham hat bei Lady Brumleys Ball Bemerkungen über dich gemacht, die ich nicht beachtete, weil er über alle jungen Frauen so redet, aber . . . Mein Gott! Er hat dir etwas angetan, nicht wahr? Deshalb hast du das über ihn geschrieben? Er hat dir wehgetan!“
    „Es war nichts. Es war lächerlich wenig.“
    Felicity senkte den Kopf, um die Tränen zu verbergen. Ian drückte ihr ihn jedoch höher, so dass sie ihn ansehen musste. Als er die Tränen in ihren Augen bemerkte, fluchte er verhalten. „Offensichtlich war es nicht lächerlich wenig. “
    Nun flossen ihr die Tränen ungehindert über die Wangen.
    Erschüttert hob er die Gattin auf die Arme und trug sie zum Bett. Er ließ sich darauf nieder und setzte sie sich auf den Schoß. „Aber, aber, querida .“ Er streichelte ihr den Rücken, strich ihr übers Haar und dann sacht über die Arme. „Du musst nicht weinen. Pelham kann dir nie wieder wehtun.“
    „Ich weiß.“ Sie wischte sich die Tränen ab und verfluchte im Stillen den Umstand, dass sie, wenn sie unpässlich war, so nahe am Wasser gebaut hatte. „Ich fürchte mich nicht vor Pelham. “
    Ian drückte ihr weiche Küsse aufs Haar. „Was hat er dir angetan? Und wo war dein Vater? Wieso hat er dich nicht beschützt?“
    „Denk nicht, dass die Sache seine Schuld war. Er war immer so in seine Arbeit vertieft, dass er es nie bemerkt hat, wenn Männer mir Avancen machten.“
    Entsetzt

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