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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Bediensteten, nachdem die Herren gegangen waren, das Geschirr abgeräumt, auf einen Karren gebracht und Ordnung gemacht. Etwas gespannt harrte Felicity der Dinge, die jetzt kommen würden.
    Sara reichte ihr eine Tasse Tee und wies dann auf das alte, aber bequeme Sofa, das in der Nähe des Kamins stand. Man nahm Platz, und sie lächelte sie an. „Es hat mich erstaunt zu hören, dass Sie Ian bereits kennen. Aber ich nehme an, das hätte mich nicht überraschen dürfen. Da er in der letzten Zeit auf der Suche nach einer Gattin ist, besucht er bestimmt viele der gesellschaftlichen Anlässe, bei denen auch Sie anwesend sind.“ Sara neigte sich vor und meinte: „Sie beide scheinen sich recht gut zu verstehen. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie sich so gut kennen.“
    Felicity wollte der Countess widersprechen und ihr sagen, sie habe falsche Schlussfolgerungen gezogen, unterließ es jedoch. Das war jetzt vielleicht die Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren, wie das Werben des Viscounts um Katherine seit dem Erscheinen von Lord X' Artikel in der Evening Gazette verlaufen war. Katherine und ihre Eltern waren für niemanden zu sprechen gewesen, nicht einmal für Felicity.
    Verlegenheit heuchelnd senkte sie den Blick. „Ich war der Ansicht, Lord St. Clair habe bereits eine Braut gefunden. Er hält doch ernsthaft um Miss Hastings' Hand an, nicht wahr?“
    Sara zögerte und schien zu überlegen, was sie antworten solle. Dann stellte sie die Teetasse auf den Tisch. „Ja, das hat er getan. Aber ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass er das nicht mehr tut.“
    Felicity war entzückt. Ihr Artikel hatte Wirkung gezeigt! Katherine war den Viscount los! „Hat Miss Hastings Schluss mit ihm gemacht? Wissen Sie, ich könnte es ihr nicht verargen. Zwischen beiden schien keine sehr tiefe Zuneigung zu bestehen.“
    „Ich denke, Sie haben Recht. Seine Gründe, sich eine Gattin zu suchen, die wie üblich der Wunsch nach einem Erben und vielleicht nach etwas Gesellschaft sind, bedingten keine tiefe Zuneigung. Ich nehme an, dass er glaubte, Miss Hasting würde sich gut für ihn eignen.“
    „Nicht gut genug, wenn er sich eine Geliebte hält“, murmelte Felicity unbedacht.
    Sara warf ihr einen neugierigen Blick zu. „Ah, Sie haben den Artikel in der Evening Gazette also doch gelesen. Beim Essen haben Sie den gegenteiligen Eindruck erweckt.“ Diesmal war Felicity ehrlich verlegen. Sie zögerte mit einer Erwiderung, weil sie nicht genau wusste, wie sie erklären solle, warum sie Lord St. Clair verspottet hatte.
    Zum Glück wartete Sara nicht auf eine Erklärung. „Ich begreife Ihre Gefühle. Es war ziemlich dreist von ihm, sich eine Mätresse zu halten, während er einer anderen Frau den Hof machte. Aber er hat uns allen heute die Situation erklärt. Wir haben ihn dauernd mit seinem neuen Ruf gehänselt, und daher hat er uns die ganze Geschichte berichtet. Ich nehme an, ich sollte nicht darüber reden, aber es stört mich gewaltig, wenn man ihn zu Unrecht beschuldigt.“ Felicity war ganz Ohr. „Zu Unrecht?“
    „Ja. Die Sache ist überhaupt nicht so, wie der Zeitungsschreiber sie hingestellt hat. Ian hat lediglich einer Freundin seiner Familie geholfen. Ich glaube, er sagte, die Dame sei die Frau eines Kriegskameraden. Oder ist sie dessen Schwester?“ Sara schüttelte den Kopf. „Gleichviel, nach dem Tod von Ians Freund ist die arme Frau in eine Notlage geraten, und er hat ihr unter die Arme gegriffen. So ist er eben. Er ist sehr großzügig.“
    Felicity zwang sich, nicht verächtlich zu schnauben. Seine Freunde waren ebenso einfältig wie loyal, wenn sie die Geschichte glaubten, die er auch ihr hatte weismachen wollen. „Ich hätte nicht gedacht, dass er im Krieg gewesen ist. Er scheint mir nicht der Typ dafür zu sein.“
    „Auch wir waren überrascht. Nicht darüber, dass er kämpfen wollte, denn er ist kein Feigling. Wir waren verblüfft, dass er uns nichts erzählt hatte.“
    „Ich vermute, er ist bescheiden, was seine Tugenden angeht“, bemerkte Felicity trocken. Es war leicht, bescheiden zu sein, wenn man keine Tugenden hatte.
    „Ja, er ist sehr bescheiden. Und daher hat es mich aufgeregt zu hören, welch falscher Eindruck von ihm in der Zeitung erweckt wurde.“ Sara seufzte. „Ich glaube jedoch nicht, dass ihm das geschadet hat. Vielleicht hat es ihn sogar davor bewahrt, einen schrecklichen Fehler zu begehen. Offenbar hat seine zukünftige Verlobte eigene Interessen verfolgt.“
    „Was meinen Sie

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