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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Das ergab keinen Sinn. Sie war für jeden vernünftigen Menschen und die Gesellschaft eine Plage, eine Frau, die sich den guten Ruf ihres Vaters zu Nutze machte, um in den Leben der Menschen herzumzustöbern, die dumm genug waren, mit ihr zu reden.
    „Du hast also Miss Taylor schon in ihrem Haus kennen gelernt?“ fragte neben ihm eine Frau. Ohne sich ihr zuzuwenden, wusste er, wer sie war. Er erkannte Emily am Duft ihres Parfüms.
    Ihre Frage bewies ihm, wie gefährlich sinnliche Begierde war. Hätte er an diesem Nachmittag den Verstand beisammen gehabt, hätte er Miss Taylors Dreistigkeit nicht unterschätzt. Indem er versucht hatte, sie zu einer Lüge zu zwingen, hatte er sie nur veranlasst, die Wahrheit zu sagen. Danach hatte er beträchtliche Mühe gehabt, auf ihre Antwort so zu reagieren, dass seine Verfehlungen vertuscht blieben.
    Er riss den Blick von ihr los und fand, dass ihm das schwerer als gedacht fiel. „Wie ich merke, hast du dich mit Sara unterhalten. Ja, ich habe Miss Taylor in ihrem Haus getroffen. Ich habe ihren Vater sehr respektiert.“
    „Ach, wirklich? Na, hör mal, Ian, ich bezweifele, dass du ihn je kennen gelernt hast.“
    Ian zuckte mit den Schultern. „Ich muss ihn nicht kennen gelernt haben, um seine Arbeiten bewundern zu können.“ „Du musst ihn enorm bewundert haben, wenn du seiner Tochter einen Beileidsbesuch abgestattet hast. Ohne bestimmten Zweck machst du doch nie Besuche.“
    Jordans Gattin kannte Ian viel zu gut. „Sei vorsichtig, meine Liebe“, erwiderte er leichthin. „Du steckst deine Nase in Dinge, die dich nichts angehen.“
    Sie zog eine blonde Augenbraue hoch und blickte durch den Ballsaal zu Miss Taylor hinüber. „Sie ist sehr hübsch, nicht wahr?“
    Hübsch war nicht der richtige Ausdruck. Die jungen Damen, die mit Ian schäkerten, waren hübsch. Sie war die Verkörperung von Energie, Vitalität und Lebensfreude und wie eine rote Rose unter weißen Lilien.
    Rosen hatten jedoch Domen. Miss Taylors Domen waren giftig.
    „Ich versichere dir, sie interessiert mich nicht.“ Es war erstaunlich, dass er diese Lüge reglosen Gesichts hatte äußern können. Und noch erstaunlicher war, dass es sich um eine Lüge gehandelt hatte.
    „Wie schade! Du scheinst Miss Taylor zu interessieren!“ Das verblüffte ihn. „Was meinst du damit?“
    „Sara hat erzählt, Miss Taylor habe sie über dich ausgefragt, besonders dann, nachdem sie gehört hatte, dass du wieder frei bist. “
    Er stöhnte auf. „Ich hätte mir denken können, dass Jordan vor dir kein Geheimnis bewahren kann. “
    „Gib nicht ihm die Schuld. Die Neuigkeit machte schon die Runde, ehe ich heute Morgen aus London abgefahren bin. Hast du wirklich gedacht, es ließe sich lange vertuschen, dass in einer Familie jemand durchgebrannt ist?“
    „Nein.“ Miss Taylor kannte also inzwischen die ganze Affäre. Vermutlich beglückwünschte sie sich jetzt zu ihrem Erfolg. Wieso hatte dieses Wissen dann nicht dazu geführt, dass ihre Besessenheit, sein Leben zu ruinieren, aufhörte? Das war eindeutig nicht der Fall, da sie weiterhin Fragen über ihn stellte.
    Verdammt! Er musste sich eine neue Strategie ausdenken, um mit ihr fertig zu werden.
    „Miss Taylor hat den biestigen Artikel über dich gelesen“, fuhr Emily fort, „doch Sara hat sie über die wahren Hintergründe ins Bild gesetzt. Sie meinte, du würdest es zu schätzen wissen, wenn eine ledige Dame wie Miss Taylor die Wahrheit über dich kennt. Sie und ich legten großen Wert darauf, dass die Wahrheit über dich an den Tag kommt, nachdem du uns heute Morgen die Geschichte von deinem Kriegskameraden und dessen Schwester erzählt hattest. Du bist viel zu bescheiden, was deine Rolle in dieser Sache angeht. Uns stört es sehr, dass man deinen Charakter so ungerecht beurteilt.“
    Ian musste sich zwingen, nicht laut zu fluchen. Nun würde Miss Taylor ihn für einen noch größeren Lügner halten. Was er irgendwie ja auch war. „Ich erinnere mich, dass ich euch gebeten habe, diese Geschichte für euch zu behalten, damit die Privatsphäre meiner Freundin geschützt bleibt.“
    Emily warf Ian einen Blick von der Seite zu. „Das werden wir tun. Sara wollte nur helfen. Schließlich warst du auf der Suche nach einer Gattin. Es ist wichtig, dass die für dich in Frage kommenden Damen deinen wahren Charakter kennen. “
    „Ich nehme an, du meinst Frauen wie Miss Taylor?“ „Natürlich!“ Emily zwinkerte mehrmals. „Gewiss wirst du nicht davor

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