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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wangen und ihres zitternden Mundes erkannte er, dass der Preis hoch sein w ü rde – mussten sie es fertig bringen, einen Verst ä ndigungsweg offen zu halten.
    Damon sagte, wir mussten daf ü r sorgen, dass du dich niemals allein oder im Stich gelassen f ü hlst. Jetzt w ü sste ich gern: Verletzt es dich? Oder gibt es dir das Gef ü hl, im Stich gelassen worden zu sein?
    Callista rang die schlanken H ä nde in ihrem Schoß. Nur wenn du mich wirklich . im Stich gelassen h ä ttest. Aufgeh ö rt h ä ttest, dich f ü r mich zu interessieren. Mich zu lieben.
    Er dachte, dass die Intimit ä t mit Ellemir ihn ihr ganz von selbst n ä her bringen und die Kluft zwischen ihm und Callista erweitern m ü sse.
    Er hatte sich nicht abgeschirmt, und Callista folgte dem Gedanken und flammte zornig auf. Willst du mich nur, weil du dachtest, ich w ü rde dir in unserem Bett mehr Vergn ü gen bereiten als meine Schwester?
    Andrew wurde dunkelrot. Nun ja, er hatte um Offenheit gebeten, und jetzt bekam er sie. Gott bewahre! In dieser Weise habe ich ganz und gar nicht dar ü ber gedacht. Es ist vielmehr so: Wenn du glaubst, ich werde dich deswegen weniger begehren, dann m ö chte ich die ganze Sache lieber vergessen. Bildest du dir tats ä chlich ein, weil ich mit Ellemir schlafe, h ä tte ich aufgeh ö rt, dich zu wollen?
    Ebenso wenig, wie ich aufgeh ö rt habe, dich zu wollen, Andrew. Aber . aber nun sind wir quitt.
Das verstehe ich nicht.
Jetzt verlangst du nach mir auf die gleiche Weise wie ich nach dir. Ihre Augen waren trocken, doch er sp ü rte, dass sie innerlich weinte. Es ist . eine Sache des Geistes und des Herzens, ein Kummer wie der meine, aber keine . keine Qual f ü r den K ö rper. Ich wollte, dass du befriedigt w ü rdest, weil . – sie netzte ihre Lippen, k ä mpfte gegen sie seit vielen Jahren beherrschende Hemmungen an – . weil es so schrecklich f ü r mich war, deine Not, deinen Hunger, deine Einsamkeit zu f ü hlen. Und deshalb versuchte ich . deine Empfindungen zu teilen, und dabei . h ä tte ich dich beinahe get ö tet. Tr ä nen liefen ihr ü bers Gesicht, aber sie weinte nicht und wischte die Tr ä nen zornig weg. Verstehst du? F ü r mich ist es leichter, wenn ich das nicht in dir f ü hle, und deshalb w ü rde ich alles tun, alles riskieren, um es zum Schweigen zu bringen . Bei ihrem trostlosen Gesichtsausdruck h ä tte er am liebsten auch geweint. Er sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen und zu tr ö sten, obwohl er wusste, mehr als eine ganz leichte Ber ü hrung konnte er nicht wagen. Sanft, beinahe respektvoll zog er ihre schlanke Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss auf die Fingerspitzen. Du bist so großz ü gig, dass du mich besch ä mst, Callista. Glaube mir, es gibt keine Frau in der Welt, die mir geben k ö nnte, was ich mir von dir w ü nsche. Ich bin bereit . deine Leiden zu teilen, mein Liebling.
Das war ein so seltsamer Gedanke, dass sie ihn verbl ü fft ansah. Er meint es ernst!, durchfuhr es sie. Auf seiner Welt herrschten andere Anschauungen als hier, aber nach hiesigen Begriffen war das ein echter Versuch, selbstlos zu sein. Zum ersten Mal wurde sie sich seiner v ö lligen Fremdartigkeit bewusst, und das kam als ein heftiger Schock. Sie hatte immer nur ihre Gemeinsamkeiten gesehen. Jetzt wurden ihr die Unterschiede klar.
Er meinte, weil er sie liebte, sei er bereit, die ganze Qual der Entsagung mit ihr zu teilen . Vielleicht hatte er nicht einmal in jener Nacht gemerkt, wie sehr seine Not sie folterte und immer noch foltern konnte.
Sie schloss ihre Hand fester um seine und dachte voller Verzweiflung daran, dass sie f ü r einen kurzen Augenblick erfahren hatte, wie es war, ihn zu begehren. Doch sie erinnerte sich nur noch an die Tatsache, nicht an das Gef ü hl. In dem Bem ü hen, ebenso zart zu sein wie er, sagte sie: Andrew, mein Gatte, mein Geliebter, wenn du mich eine schwere Last tragen s ä hest, w ü rdest du mir dann auch noch deine eigene aufladen? Es w ü rde meinen Schmerz nicht lindern, wenn ich auch noch deinen ertragen m ü sste.
Auch das war ein Schock und ein blitzartiges Erhellen der Fremdartigkeit. Andrew erkannte pl ö tzlich, dass es in einer telepathischen Kultur etwas ganz anderes bedeutete, Schmerz mit jemandem zu teilen.
Mit raschem L ä cheln fragte Callista: Und machst du dir nicht klar, dass auch Damon und Ellemir Teil davon sind und dass sie sich ebenso elend f ü hlen, wenn sie dein Elend teilen m ü ssen? Langsam suchte er sich einen Weg

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